'Usmaans Jugend

'Usmaan nimmt den Islam an

Verbundenheit mit dem Propheten

'Usmaans Wahl zum Amirul Mu´minin

Die erste Ansprache

Der erste Rechtsfall

Die erste Anweisung

Erweiterung der Reiches

Die Eroberung Zyperns

Die erste Seeschlacht

Unruhen in Persien

Der Aufruhr

'Abdullah ibn Saba

Unruhe in den Provinzen

Kufa in der Gewalt von Straßenbanden

Ägypten wird zum Zentrum der Gegner 'Usmaans

Ein alter Gefährte des Propheten Muchammad wird ausgenutzt

Quellen der Unzufriedenheit

Konferenz in Madina

Die Lage spitzt sich zu

'Usmaan weist die Anschuldigungen gegen ihn zurück

Der Marsch der Aufrührer nach Madina

'Allii schickt die Aufrührer weg

Der gefälschte Brief

Die Belagerung

'Usmaan wird ermordet

Die zwölf Jahre von 'Usmaans Regierung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

'Usmaans Jugend

"Möge Allah dieses Paar behüten! Nach Lot ist 'Usmaan der erste Mann, der mit seiner Frau das bequeme häusliche Leben Allahs wegen aufgibt."

So sprach der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, als sein Schwiegersohn 'Usmaan von Mekka nach Abessinien aufbrach, um der Verfolgung durch die Makkaner zu entgehen.

'Usmaan war etwa sechs Jahre jünger als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm. Sein Vater hieß 'Affan, seine Mutter 'Arwa. Seine Großmutter war eine Tochter 'Abdul-Muttalibs und somit eine Tante des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. `Usmaan gehörte zu den Banu Umayja, einem Zweig des Stammes der Quraisch. Banu Umayja waren den Banu Haschim ebenbürtig. Die Fahne der Quraisch war in ihrer Obhut.
Der heranwachsende 'Usmaan wurde Tuchhändler. Sein Geschäft wuchs rasch, und er wurde einer der angesehensten Kaufleute der Stadt. Oft kam er geschäftlich nach Syrien. Das blühende Geschäft brachte ihm Reichtum und Ansehen. 'Usmaan war ein äußerst gutherziger Mann, für den der Reichtum ein Mittel war, anderen zu helfen. Wenn irgendwo mit Geld Not beseitigt werden konnte, war 'Usmaan immer zur Hilfe bereit.

 

'Usmaan nimmt den Islam an

Abu Bakr war es, der 'Usmaan für den Islam gewann. Sie waren gute Freunde. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, gehörte zu den Banu Haschim, 'Usmaan zu den Banu Umayja. Zwischen beiden Stämmen bestand eine alte Rivalität. Das hinderte 'Usmaan jedoch nicht, den Islam anzunehmen, sobald er von der Botschaft Allahs erfuhr. Er war einer der ersten Muslime. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, gab ihm seine Tochter Ruqayja zur Frau.

Sein Übertritt zum Islam brachte 'Usmaan Konflikte mit seinen Verwandten. Sein Onkel Al-Hakam fesselte ihn sogar an Händen und Füßen und sperrte ihn in einen dunklen Raum. Aber 'Usmaan nahm mit Freuden alle Misshandlungen auf sich und weigerte sich, den Islam aufzugeben.
Die Quraisch, die 'Usmaan einst liebten, wurden jetzt seine Feinde. Selbst seine eigenen Verwandten wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das machte ihn unglücklich. Er ging zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und erhielt auf seine Bitte hin die Erlaubnis, nach Abessinien auszuwandern. Er war der erste Muslim, der dorthin aufbrach. Mit seiner Frau überquerte er das Rote Meer und suchte Zuflucht in Abessinien. Die beiden waren die ersten, die ihr Haus und all ihren Besitz um Allahs willen aufgaben. Als die Muslime von Mekka nach Medina auswanderten, kam auch 'Usmaan mit seiner Frau dorthin und ließ sich in dieser Stadt nieder.

 

Verbundenheit mit dem Propheten

'Usmaan gehörte zu denen, die dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, sehr nahe standen. Er kämpfte in allen Schlachten mit Ausnahme von Badr an der Seite des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm. An der Schlacht von Badr konnte er nicht teilnehmen, weil seine Frau Ruqayja sehr krank war; der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm,  selbst hatte ihm gesagt, er solle in Medina bleiben und sich um seine kranke Frau kümmern. Ruqayja starb an dieser Krankheit.

'Usmaan nahm sich den Tod seiner Frau sehr zu Herzen. Er war aber auch deshalb traurig, weil er nun nicht mehr die Ehre hatte, der Schwiegersohn des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu sein. Als der Prophet , Allahs Segen und Friede auf ihm, das bemerkte, gab er ihm seine zweite Tochter Umm-Kulsum zur Frau. Dies war eine besondere Ehre und brachte 'Usmaan den Namen "Du-n-Nurain" (=Besitzer von zwei Lichtern) ein.
Im sechsten Jahr nach der Hidschra wurde der Vertrag von Al-Hudaibija unterzeichnet. 'Usmaan spielte eine wichtige Rolle bei diesen Friedensverhandlungen.

Er war es, der vom Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, ausgesandt wurde, um Kontakt mit den Quraisch aufzunehmen. Diese hatten nichts dagegen, wenn 'Usmaan die Kaaba allein besuchte; aber sie wollten nicht, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, Makka betrete. 'Usmaan erklärte:

"Es ist undenkbar, dass ich einwillige, ein Vorrecht vor dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu haben. Wenn er das Haus Allahs nicht besuchen kann, dann will ich es auch nicht tun."

'Usmaans feste Haltung zwang schließlich die Quraisch, nachzugeben.

Währenddessen verbreitete sich das Gerücht, dass 'Usmaan von den Quraisch getötet worden sei. Die Nachricht erschütterte den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,  so sehr, dass er sich entschloss, den Tod 'Usmaans zu rächen. Er stellte sich unter einen Baum und ließ sich von seinen Anhängern in die Hand versprechen:

"Ich will bis zum Tode um 'Usmaans willen kämpfen."

In solch hohem Ansehen stand 'Usmaan beim Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm! Das Gerücht erwies sich jedoch als unwahr, und 'Usmaan kam unversehrt zurück. Als die muslimischen Auswanderer nach Medina kamen, hatten sie am Anfang große Schwierigkeiten, Trinkwasser zu bekommen. Es gab zwar einen Brunnen, aber der gehörte einem Juden. Er wollte den Auswanderern nicht erlauben, Wasser daraus zu schöpfen. Da sagte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm:

"Wer kauft diesen Brunnen für die Muslime? Allah wird ihn mit einem Quell im Paradies belohnen."

Da kaufte 'Usmaan den Brunnen für 20.000 Dirham und übergab ihn den Muslimen zur freien Benutzung.

Als dann die Muslime zahlreicher wurden, war die Moschee des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu klein für sie. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, fragte: "Wer gibt Geld für die Erweiterung der Moschee?"

Wieder war es 'Usmaan, der half. Er kaufte das angrenzende Grundstück für die Erweiterung hinzu.

Im Jahre 9 n.H. erreichten den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,  Berichte, dass der Kaiser von Byzanz Vorbereitungen für den Kampf gegen Medina treffe. Das beunruhigte die Muslime sehr, und der Prophet, Allahs Segen und Friede  auf ihm, begann, Gegenmaßnahmen zu treffen, und rief das Volk zu Spenden auf. 'Usmaan gab  1000 Kamele, 50 Pferde und  1000 Goldstücke. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm,  betrachtete das aufgehäufte Gold und erklärte: "Was 'Usmaan von nun an auch tut, es wird ihm keinen Schaden bringen."
'Usmaan war einer der Schreiber des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. Er war also einer der Männer, die Teile des Qur'an niederschrieben, sobald sie dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,  offenbart wurden. Er war auch einer der zehn Sahaba, von denen der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm,  sagte, dass ihnen das Paradies sicher sei.

Durch seine Verbundenheit mit dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, nahm 'Usmaan eine hohe Stellung unter den Sahaba ein, und er wurde später einer der Ratgeber von Abu Bakr und 'Umar während ihres Regierungszeit.

 

''Usmaans Wahl zum Amirul Mu´minin

'Umar hatte sechs Männer benannt, die aus ihrer Mitte den Amirul Mu´minin wählen sollten, und zwar 'Allii ibn Abu Talib, ''Usmaan ibn 'Affan, 'Adur-Rachmen ibn 'Auf, S'ad ibn Abi Waqqas,  As-Subair  ibn  Al-'Awwam und Talha ibn 'Ubaidullah.

Nach 'Umars Willen mussten sie innerhalb von drei Tagen nach seinem Tode die Wahl getroffen haben. Die Männer kamen zusammen, wie 'Umar es angeordnet hatte. Talha konnte an der Zusammenkunft jedoch nicht teilnehmen, weil er für einige Tage Medina verlassen hatte.

Die Sitzung dauerte lange; denn man kam zu keiner Einigung. Da sagte 'Abdur-Rachman ibn 'Auf:

"Wenn einer zurücktritt, soll er das Recht haben, den Amirul Mu'minin zu ernennen. Wer verzichtet?"

Alle blieben stumm. Darauf sagte er:
"Ich verzichte."

Außer 'Allii waren alle mit 'Abdur-Rachmans Entscheidung einverstanden. 'Abdur-Rachmen fragte 'Allii, was er dazu zu sagen habe. 'Allii erwiderte:
"Versprich, gerecht zu sein. Versprich, nicht mit Rücksicht auf Verwandtschaft parteiisch zu sein. Versprich, dass dir nur das Wohlergehen des Volkes wichtig ist. Wenn du das versprichst, will auch ich deinem Vorschlag zustimmen."
'Abdur-Rachman versprach dies alles. Nun fiel ihm die Wahl des Amirul Mu'minin zu. 'Abdur-Rachman war sich der schweren Verantwortung bewusst,  die er auf sich geladen hatte. Auf die Nachricht von 'Umars Tod waren von allen Teilen des Reiches die Vertreter der öffentlichen Meinung nach Medina geeilt. 'Abdur-Rachman ging nun zu jedem von ihnen und führte lange Gespräche. Die Banu Haschim waren für 'Allii, alle anderen gaben 'Usmaan den Vorzug. Die anderen Kandidaten kamen für sie nicht in Frage.

'Abdur-Rachman sprach nun mit den beiden zur Wahl stehenden Kandidaten.

"Wen hältst du für die am meisten geeignete Person nach dir?" fragte er 'Allii.

" ''Usmaan", lautete die Antwort.
Er stellte ''Usmaan dieselbe Frage, und dieser nannte 'Allii.

Schließlich kam die dritte Nacht, und am Morgen sollte 'Abdur-Rachman seine Entscheidung bekannt geben. Die ganze Nacht über führte er lange Gespräche mit den anderen vier. Er machte eine letzte Anstrengung, um eine einstimmige Entscheidung herbeizuführen. Aber er erreichte sie nicht; denn die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Banu Haschim und den Banu Umayja konnten nicht beigelegt werden. Schließlich wurden diese Gespräche durch den Ruf zum Morgengebet beendet.

Nach  dem  Gebet  wartete   das  Volk  mit  gespannter Aufmerksamkeit darauf, was 'Abdur-Rachman zu sagen hätte. Er stand auf, betete einige Minuten und bat Allah, seine Gedanken zu lenken. Dann sagte er zum Volk:
"O Leute, ich habe über diese Sache nach bestem Können nachgedacht  und  mit  verschiedenen  Leuten  darüber gesprochen und ihre Meinung angehört. Ich hoffe, dass ihr mit meiner Entscheidung einverstanden seid."
Dann rief 'Abdur-Rachman ''Usmaan und sagte zu ihm: "Versprich, dass du nach den Geboten des Qur'an und der Sunnah des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,  und seiner beiden Amirul Mu'minin handeln wirst!"

"Ich verspreche, es nach bestem Können und Wissen zu tun", erklärte ''Usmaan.

Dann gelobte 'Abdur-Rachman ibn 'Auf ihm die Treue. Alle Anwesenden folgten seinem Beispiel, auch 'Allii. So wurde ''Usmaan der dritte Amirul Mu'minin des Islam.

 

Die erste Ansprache

Nach dem Treuegelöbnis stand ''Usmaan auf, um zur Versammlung zu sprechen, und alle waren begierig zu hören, was der neue Amirul Mu'minin zu sagen hätte. Die Last der neuen Verantwortung aber ließ ''Usmaan erzittern, so dass er nur sagen konnte:
"Es ist nicht leicht, ein neues Pferd zu reiten. Ich werde, so Allah will, an anderen Tagen Gelegenheit haben, zu euch zu sprechen. Aber ihr wisst, dass ich kein guter Redner bin."


Der erste Rechtsfall

Der erste Fall, der ''Usmaan zur Entscheidung vorgelegt wurde, war der Fall 'Ubaidullahs, des zweiten Sohnes 'Umars. 'Ubaidullah hatte die beiden Perser Hurmuzan und Dschafina getötet. Er hielt sie nämlich für die Mitverschwörer Abu Lu'lu'as, des Mörders seines Vaters.
Am  Abend   vor  dem  Attentat   auf   'Umar  (r)   hatte 'Abdur-Rachman, der Sohn Abu Bakrs, gesehen, dass Abu Lu'lu'a bei Hurmuzan und Dschafina stand und dass sie miteinander flüsterten. Als  'Abdur-Rachman vorbeiging, erschraken sie, und ein zweischneidiger Dolch fiel zu Boden. Nach dem Tode seines Vaters prüfte 'Ubaidullah den Dolch des Mörders Er entsprach genau der von 'Abdur-Rachman gegebenen Beschreibung. 'Ubaidullah, der sicher war, dass Abu Lu'lu'a nicht allein für den Mord verantwortlich war, tötete in einem Wutanfall die beiden anderen, die er an dem Komplott beteiligt wähnte.

Der Fall wurde ''Usmaan vorgelegt, der ihn mit den führenden   Sahaba  besprach.   'Allii  sagte,   dass  die Zeugenaussage eines einzigen Mannes nicht ausreiche, um Hurmuzan und Dschafina für schuldig zu erklären. Daher schlug er die Todesstrafe für 'Ubaidullah vor. Die übrigen Sahaba waren anderer Meinung.

''Usmaan fand einen Ausweg: Er zahlte selbst das Blutgeld für die beiden Perser. Da sie keine Verwandten hatten, stand dem Amirul Mu'minin das Recht zu, stellvertretend für diese zu handeln, und mit dieser Entscheidung waren alle einverstanden.

 

Die erste Anweisung

'Usmaan gab eine Anweisung an alle zivilen und militärischen Stellen. Danach sollten sie gerecht handeln, ehrlich in Geldgeschäften und tolerant gegenüber Andersgläubigen sein. Ferner sollten die Verantwortlichen zu ihrem Wort stehen, selbst dem Feind gegenüber. Sie wurden daran erinnert, dass sie nichts anderes seien als die Diener und Hüter des Volkes, nicht aber seine Herren und Herrscher.
Sa'd ibn Abu Waqqas, der Statthalter von Kufa, nahm ein Darlehen aus der Staatskasse und versäumte, es rechtzeitig zurückzugeben. Der Schatzmeister 'Abdullah ibn Mas'ud (r) berichtete dies ''Usmaan, und daraufhin entließ 'Usmaan Sa'd. Dies geschah im Jahre 26 n.H

 

Erweiterung der Reiches

Eine tapfere Frau

Aserbeidschan und Armenien wurden noch zu 'Umars Zeiten erobert. Sie waren dem Statthalter von Kufa unterstellt. Als Sa'd Ibn Abi Waqqas sein Amt aufgeben musste, rebellierte Aserbeidschan. ''Usmaan befahl militärisches Eingreifen, und die Provinz stand wieder unter islamischer Flagge.

Auch Armenien hatte sich aufgelehnt. Deshalb beauftragte 'Usmaan Salman ibn Rabi'a und Habib ibn Muslima mit der Wiedereroberung dieser Provinz.

Habib, der seine Frau auf den Feldzug mitgenommen hatte, erfuhr eines Tages, dass der Befehlshaber des armenischen Heeres einen Angriff vorbereite.
Da Habib nicht genug Truppen hatte, entschloss er sich zu einem nächtlichen Vorstoß, ehe der Feind losschlagen konnte. Seine Frau sah, wie er eines Abends die Waffen anlegte, und fragte ihn, warum er das zu so später Stunde tue.

"Mein Ziel ist heute Nacht das Zelt des armenischen Heeresführers oder der Garten des Paradieses", antwortete er. Da hatte seine Frau plötzlich einen Einfall und sagte sich: "Warum soll ich eigentlich diese Ehre nicht mit meinem Mann teilen?"

Sobald er gegangen war, eilte auch sie zum feindlichen Lager. Mitten in der Nacht führte Habib seinen Handstreich aus; die Feinde wurden völlig überrascht. Nachdem Habib die armenischen Wachen getötet hatte, erreichte er das Zelt des Befehlshabers - wo seine Frau, gekleidet und bewaffnet wie ein Soldat, schon auf ihn wartete. Zusammen überfielen sie den Befehlshaber und töteten ihn.

 

Die Eroberung Zyperns

Mu'awi war 'Usmaans Statthalter in Syrien. Anatolien war noch unter byzantinischer Herrschaft, und Scharmützel mit den byzantinischen Truppen waren häufig. Im Jahre 26 n.H. führte Mu'awi ein Heer nach Anatolien und nahm die Stadt 'Amuria ein. Er wollte weiter vordringen, aber die Truppenbewegungen auf dem Land schienen schwierig. So musste er Halt machen.

Mu'awi wandte nun dem Mittelmeer seine Aufmerksamkeit zu. Er erkannte die strategische Wichtigkeit der Inseln in diesem Meer und plante, sie zu erobern.
Mu'awi hatte eine Vorliebe für das Meer. Er sah voraus, dass der Islam ohne eine starke Flotte nicht mächtig sein konnte. Deshalb entschloss er sich, eine starke Flotte aufzubauen. Schon während 'Umars Staat hatte er seinen Plan vorgelegt. 'Umar war jedoch gegen Seegefechte; er hielt es nicht für sinnvoll, das Leben von Muslimen in Seeschlachten aufs Spiel zu setzen. Deshalb stimmte er Mu'awis Plan nicht zu. Als 'Usmaan Amirul Mu'minin wurde, griff Mu'awi die Frage der Flotte wieder auf, und 'Usmaan billigte Mu'awis Plan unter der Bedingung, dass kein Muslim gegen seinen eigenen Willen an der Seeschlacht teilnehmen müsse.

Im Jahre 28 n.H. stellte Mu'awi eine Flotte zusammen. Der Statthalter von Ägypten stieß mit seinen eigenen Schiffen dazu, und gemeinsam landeten sie auf Zypern. Die Inselbewohner kämpften tapfer, mussten sich aber schließlich ergeben und Frieden mit den Muslimen schließen. Die Sieger übernahmen die Verteidigung der Insel. Dafür erhielten sie das Recht, die Insel als Militärbasis zu benutzen.

 

Der nordafrikanische Feldzug

'Amr ibn Al-'As war der erste muslimische Statthalter Ägyptens und blieb es eine Zeitlang unter ''Usmaan.
Im Jahre 25 n.H. wurde er durch 'Abdullah ibn Sara ersetzt. Bald darauf brach in Alexandrien ein Aufstand aus, der von Byzanz unterstützt wurde. Da sandte ''Usmaan wieder 'Amr ibn Al-'As nach Ägypten, der den Aufstand niederwarf; danach wurde 'Abdullah jedoch wieder Statthalter.
Im Jahre 26 n.H. erhielt der Gouverneur von Ägypten von ''Usmaan den Befehl, weiter in Nordafrika vorzudringen. Zu 'Umars Zeit hatte 'Amr Ihn Al-'As das damalige Libyen erobert, und 'Abdullah ibn Sara sollte nun nach Tripolitanien vordringen. ''Usmaan sandte auch ein Heer aus Medina zur Verstärkung. Diesem Heer gehörten einige der besten Männer Medinas an wie ibn 'Abbas, ibn 'Umar, ibn Dscha'far, Ibn As-Subair, Hasan und Husain, Allahs Friede auf ihnen allen. Denn der ''Usmaan wollte ganz sicher gehen, dass der nordafrikanische Feldzug ein Erfolg würde.
Der Aufstand in Alexandrien hatte gezeigt, dass es notwendig war, ganz Nordafrika zu besetzen: Byzantinische Militärbasen in Nordafrika waren eine ständige Bedrohung für die Sicherheit Ägyptens, und der ''Usmaan entschied sich, diese Gefahr zu beseitigen. 'Abdullah ibn Sara verteilte seine Streitmacht über Tripolitanien. Von diesen Militärstützpunkten aus wollte er die Byzantiner bekämpfen.
Nahe der Stadt Ya'quba fand er seinen Weg durch ein mächtiges Heer von mehr als 120.000 Mann versperrt, während das islamische Heer viel kleiner war.
Die Schlacht begann; sie dauerte einige Tage ohne einen klaren Vorteil für eine der beiden Seiten. Den Kern der byzantinischen Streitmacht bildeten die Berber, und sie waren furchtlose Kämpfer. Einige Tage lang schien der Ausgang der
Schlacht ungewiss. Da fasste der byzantinische Befehlshaber einen schlauen Plan: Er versprach demjenigen eine hohe Belohnung, der 'Abdullah den Kopf abschlagen würde. Die Belohnung bestand aus 100.000 Goldstücken und der Hand seiner eigenen schönen Tochter.

Diese Ankündigung ließ 'Abdullah ibn Sara auf der Hut sein, und er verbrachte die meiste Zeit in seinem Zelt. 'Abdullah ibn As-Subair bemerkte dies und gab im islamischen Heer eine ähnliche Bekanntmachung heraus: Wer den Kopf des byzantinischen Befehlshabers abschlagen würde, sollte 100.000 Goldstücke erhalten. Kurz darauf wurde der byzantinische Befehlshaber getötet. Sein Heer floh, und der Sieg der Muslime war vollständig.

Nun begann die Suche nach dem Mann, der den byzantinischen Befehlshaber getötet hatte; es meldete sich jedoch niemand, um die Belohnung in Empfang zu nehmen. Schließlich erkannte die Tochter des byzantinischen Befehlshabers selbst den Mann, der ihren Vater erschlagen hatte: Es war kein anderer als 'Abdullah ibn As-Subair. Dieser Sieg über die Byzantiner machte den Weg frei für den späteren Vormarsch der Muslime in Nordafrika.

 

Die erste Seeschlacht

Im Jahre 31 n.H. erlebten die Muslime ihre erste Seeschlacht. Jetzt war Konstantin Kaiser von Byzanz. Er setzte alles daran, um Alexandrien zurückzugewinnen, und so segelte eine Flotte von 500 Schiffen nach Ägypten.

Die Muslime waren auf den Angriff vorbereitet: Mu'awis Flotte stach von Syrien aus in See, und 'Abdullah ibn Sara, der Statthalter von Ägypten, ließ seine Flotte ebenfalls auslaufen. Beide Flotten segelten auf hoher See, bis der Feind gesichtet wurde. Nun begann eine schreckliche Seeschlacht. Für die Muslime war es das erste Seegefecht, aber es fiel ihnen nicht schwer, ihre Überlegenheit zu beweisen. Unmengen von toten Byzantinern lagen bald im Meer, das sich vom Blut rot färbte. Die byzantinische Flotte wurde kampfunfähig gemacht, die übrig gebliebenen Schiffe brachten die Flüchtlinge nach Sizilien. Die islamische Flotte aber kehrte siegreich heim.

Auf diese bedeutungsvolle Schlacht gründete sich die islamische Seemacht. Sie sollte den Arabern die unbestrittene Herrschaft über die Meere für viele Jahrhunderte bringen. Erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts n.H. verloren sie ihre Macht zur See, und damit begann der Verfall der islamischen Vorherrschaft in der Welt.

 

Unruhen in Persien

Im Jahre 26 n.H. gab es einen Aufstand in Persien. Der muslimische Statthalter in Basra ging gegen die Rebellen vor, und sie wurden besiegt und bestraft. Darauf kehrten wieder Frieden und Ordnung in Persien ein.
Im Jahre 30 n.H. rückte der Gouverneur von Kufa mit einer großen Streitmacht nach Tabristan vor, das er eroberte, und im Jahr darauf wurde ein Aufstand in Khurasan niedergeschlagen.

Im Jahr 31 n.H. wurde auch der frühere Herrscher Persiens, Yezdegerd, getötet. Er hatte zwar sein Reich, aber nicht seine Hoffnung verloren. Er war von Ort zu Ort gezogen, hatte Unruhe in den Grenzbezirken gestiftet und verursachte die meisten Aufstände in Persien.

Seine letzte Unternehmung war ein Überfall auf Sistan. Mit Hilfe einiger Hauptleute von Turkestan fiel er dort ein. Er wurde jedoch völlig besiegt und floh, um sein Leben zu retten. In einer Wassermühle fand er schließlich Zuflucht. Er war allein, und der Müller erkannte ihn nicht; aber die reiche Kleidung und die Juwelen reizten den Müller so sehr, dass er den elenden Kaiser tötete und seinen Leichnam in den Fluss warf. So endete das wechselhafte Schicksal des letzten persischen Kaisers. Mit dem Tod Yezdegerds hörten auch die ständigen Unruhen in Persien auf.

 

Der Aufruhr

'Usmaans Staat wurde überschattet durch zunehmende innere Unruhen im islamischen Reich, die schließlich zur Ermordung ''Usmaans führten.

''Usmaan war ein sehr gütiger und weichherziger Mann. Oft sah er über die Fehler anderer hinweg, aber dadurch wurden die Statthalter in den Provinzen und andere Offiziere übermütig. 'Umars feste Hand hatte sie daran gehindert, die Sitten und Gebräuche der Höfe von Persien und Byzanz zu übernehmen. ''Usmaans Hand erwies sich jedoch als zu weich für diese Aufgabe. Das Ergebnis war Unruhe in den Hauptstädten der Provinzen. Sie wuchs, bis sie sich über die ganze islamische Welt ausbreitete. Zudem war ''Usmaan schon ein alter Mann, als er den Staat übernahm. Schlaue Leute zogen Vorteil aus seiner weichherzigen Führung der Staatsgeschäfte.

 

'Abdullah ibn Saba

Abdullah ibn Saba', ein schlauer Jude aus dem Jemen, spielte eine führende Rolle in diesem Drama. Während 'Usmaans Staat kam er nach Medina und wurde dem Augenschein nach ein frommer Muslim, hegte aber andere Absichten. Er blieb einige Monate in Medina, um die Verhältnisse kennen zulernen. Dabei fand er heraus, dass die Banu Haschim den Staat als ihr natürliches Recht betrachteten: Sie meinten, dass 'Allii und nicht ''Usmaan Amirul Mu'minin hätte sein sollen. 'Abdullah ibn Saba' wollte aus dieser Lage einen Vorteil für sich herausschlagen.

Mit großem Geschick ging er ans Werk. Er ging von der "Liebe zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,  und seinen Verwandten" aus und spann eine kluge Geschichte.

"Jeder Prophet", sagte er, "hinterlässt einen Wasii. Dieser Wasii muss ein naher Verwandter des Propheten sein. Harun war der Wasii von Musa. So muss auch der Prophet einen Wasii haben, der seine Mission fortführt. Muchammed war der letzte Prophet. So war auch 'Allii der letzte Wasii. Als Wasii ist 'Allii der einzig rechtmäßige Amirul Mu'minin. ''Usmaan muss daher das Amt des Amirul Mu'minin abgeben."

'Abdullah ibn Saba' verbreitete seine Ansichten zuerst heimlich. Er suchte wichtige Städte des Reiches auf und gründete in jeder Stadt einen Geheimbund. Dafür wählte er Männer aus, die gern auf ihn hörten. Das waren hauptsächlich Leute, die irgendeine wirkliche oder eingebildete Klage gegen die Führung vorbrachten. Es war leicht, ihnen einzureden, dass 'Usmaan die Ursache allen Übels sei.
Als das Netz der Geheimbünde das ganze Reich überzog, errichtete 'Abdullah ibn Saba' sein Hauptquartier in Ägypten.

Die Geheimbünde nahmen rasch an Stärke zu. Dazu benutzten sie die folgende Methode:

- Ihre Mitglieder stellten ihre Frömmigkeit öffentlich zur Schau. Sie gaben sich als Menschen aus, die das Beste für das Volk wollten.

- Sie erfanden Beschwerden gegen ''Usmaan (r) und seine Befehlshaber. Einige dieser Klagen waren ohne Zweifel berechtigt, aber darunter mischten sie Dinge, die gar nicht existierten.

- Eine planmäßige Hetze wurde gegen alle Befehlshaber betrieben. Sie wurden als unreligiös und unfähig bezeichnet.

- Gefälschte Briefe wurden von Stadt zu Stadt gesandt. Diese Briefe sprachen von Ungerechtigkeit und Unruhe in der Stadt ihres Ursprungs. Die Sabaiten, wie die Anhänger ibn Saba's genannt werden, lasen diese Briefe so vielen Menschen wie möglich vor. So wurden auch Briefe gefälscht, die zeigen sollten, dass Allii, Talha, As-Subair und andere bekannte Sahaba des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit der Bewegung sympathisierten. Dies ließ die Leute glauben, dass die Unruhe weitverbreitet sei und dass die führenden Sahaba den Amirul Mu'mini absetzen wollten.

 

Unruhe in den Provinzen

'Abdullah ibn Saba's Plan war nicht ohne Erfolg. Basra war die Hauptstadt einer der Provinzen, und Abu Musa Al-As'arii war dort Statthalter. Eines Tages hielt er eine Ansprache, in der er sagte, dass die Muslime wie in den ersten Jahren des Islam den ganzen Weg zum Schlachtfeld zu Fuß zurückzulegen hätten. Er erklärte auch, wie sehr solche Leute von Allah belohnt worden seien.

Einige Tage danach musste sich Abu Musa an die Front begeben und ritt dabei auf einem Pferd. Dies verursachte nun einen Aufruhr gegen ihn.

"Schaut den Statthalter an!" ging es durch die Menge. "Er spricht anders als er handelt. Warum reitet er in die Schlacht? Warum geht er nicht zu Fuß, damit ihn Allah mehr belohne?" Die Agenten ibn Saba's spielten mit den Gefühlen des Volkes. Sie trieben es so weit, dass die Leute wirklich wütend auf Abu Musa wurden. Eine Abordnung begab sich nach Medina, und ''Usmaan sah sich gezwungen, Abu Musa zu entlassen.

Neuer Statthalter in Basra wurde 'Abdullah ibn 'Amir. Auch gegen ihn hetzten die Sabaiten.

"Er ist ein unerfahrener, junger Mann", sagten sie, "und sogar noch ein Verwandter ''Usmaans! ''Usmaan besetzt alle Schlüsselstellungen mit seinen Verwandten."

 

Kufa in der Gewalt von Straßenbanden

Kufa war die Hauptstadt einer anderen Provinz und Sa'd ibn Abu Waqqas ihr Gouverneur. Er hatte Persien erobert. Eine Anleihe, die er dem Staatsschatz entnommen hatte, konnte er nicht rechtzeitig zurückzahlen. Als 'Usmaan eine Klage darüber erhielt, entließ 'Usmaan ihn.
Sa'd wurde durch Al-Walid Ibn 'Uqba ersetzt, der ein energischer Mann war. Er ergriff unverzüglich Maßnahmen gegen Unruhestifter. Eines Nachts drangen einige von ihnen in ein fremdes Haus ein. Sie nahmen dem Besitzer all sein Geld und töteten ihn. Alle wurden eingesperrt und zum Tode verurteilt.

Der Tod dieser Bande erzürnte die Sabaiten. Ein strenger Mann wie Al-Walid ibn 'Uqba konnte ihnen wirklich gefährlich werden. Deshalb brachten sie eine falsche Klage gegen ihn vor und behaupteten, er sei ein Trinker. Eine Abordnung machte sich nach Medina auf. Zwei Männer bezeugten vor ''Usmaan und seinen Ratgebern, dass sie gesehen hätten, wie ihr Gouverneur Wein getrunken habe. Das Urteil, das 'Allii bekannt gab, lautete auf schuldig. Daraufhin entließ ''Usmaan den Gouverneur.
Al-Walid wurde durch Sa'd Ibn Al-'As ersetzt, und dieser neue Gouverneur empfing jeden Abend Leute aus dem Volk in seinem Haus. Er saß mitten unter ihnen und sprach mit ihnen über ihre Probleme. Jeder konnte ihn besuchen. Zu diesen Zusammenkünften erschienen die Sabaiten in großer Zahl. Allmählich fingen sie an, Unruhe zu stiften. Eines Abends überfielen sie einen Mann und schlugen ihn in Gegenwart des Gouverneurs. Dieser fühlte sich dadurch gedemütigt, aber auch hilflos. Die Übeltäter waren so mächtig, dass er nicht gegen sie einschreiten konnte. Die Lage wurde so unerträglich, dass das Volk 'Usmaan schrieb. Es bat ihn, die Stadt von den Straßenbanden zu befreien.
''Usmaan gab dem Gouverneur die schriftliche Anweisung, diese Bande nach Syrien zu Mu'awi zu schicken. Er hoffte, dass dieser sie zur Vernunft bringen würde. Der Befehl 'Umans wurde ausgeführt, und Mu'awi versuchte, sie durch Güte auf den rechten Weg zu bringen. Doch darauf reagierten diese verdorbenen Menschen nicht und wurden unverschämt gegen Mu'awi. Deshalb schrieb er ''Usmaan, dass er solch schlechte Menschen nicht bessern könne.

Nun schickte ''Usmaan sie zu 'Abdur-Rachman ibn Halid, dem Gouverneur von Hirns. Er war ein unnachgiebiger Mann, der hart mit diesen Burschen verfuhr und sie so zur Vernunft brachte. Sie bedauerten ihre Taten und versprachen, sich künftig gut zu betragen. 'Abdur-Rachman setzte den ''Usmaan davon in Kenntnis, und in seinem Antwortbrief befahl 'Usmaan, sie nach Kufa zurückzuschicken, wenn sie ehrlich meinten, was sie sagten. Aber als sie wieder in Kufa waren, trieben sie ihr Unwesen genauso arg wie zuvor.

 

Ägypten wird zum Zentrum der Gegner 'Usmaans

'Abdullah ibn Saba' wählte Ägypten als Zentrum seiner Partei. Er hatte dafür mehrere Gründe: Der wichtigste war, dass Ägypten in der Mitte zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil des Reiches lag.

Zweitens war 'Amr ibn Al-'As, der frühere Gouverneur von Ägypten, ein beliebter Statthalter gewesen; sein Nachfolger, 'Abdullah Ibn Sara, war lange nicht so populär. 'Amr war von 'Usmaan abgesetzt worden. Für ibn Saba' war dies eine günstige Gelegenheit, Unzufriedenheit im Volk zu schüren. Drittens war der neue Gouverneur durch den Feldzug in Nordafrika länger als ein Jahr von Ägypten abwesend. ibn Saba' hatte dadurch freie Hand, seine Pläne in Ruhe zu verwirklichen.

In Ägypten hatte ibn Saba' auch zwei mächtige Verbündete in Muhammad ibn Hudaifa und Muhammad ibn Abi Bakr. Beide waren 'Usmaans Gegner.

Der erstere war als Waise von ''Usmaan aufgezogen worden. Als er erwachsen war, bat er ''Usmaan um einen Posten als Statthalter einer Provinz. ''Usmaan hielt ihn jedoch nicht für befähigt für ein so hohes Amt und schlug ihm diese Bitte ab. Dadurch war Muhammad ibn Hudaifa so verärgert über den KAlliifen, dass er nach Ägypten ging und gegen ''Usmaan arbeitete.

Muhammad ibn Abu Bakr war ebenfalls aus persönlichen Gründen über 'Usmaan erzürnt. Er war von 'Allii aufgezogen worden; seine Mutter, die Witwe Abu Bakrs, hatte nach dessen Tod 'Allii geheiratet.
Als Muhammad ibn Abu Bakr einem Gläubiger, von dem er eine gewisse Summe geliehen hatte, sein Geld nicht rechtzeitig zurückgab, verklagte der Gläubiger ihn bei 'Usmaan. 'Usmaan fällte sein Urteil äußerst unparteiisch. Muhammad ibn Abu Bakr war dadurch jedoch beleidigt und ging nun auch nach Ägypten, wo er sich den Feinden des ''Usmaans anschloss.

'Abdullah ibn Saba' nutzte diese Umstände voll aus.
Die zentrale Kommandostelle der Sabaiten in Ägypten verbreitete eine Propagandaflut gegen ''Usmaan. In jeder Stadt tauchten Briefe auf, in denen über Zwangs- und Notlagen anderer Städte berichtet wurde. Sabaitische Agenten am Ort sorgten für die Verbreitung dieser Briefe, und nach kurzer Zeit mussten die Bewohner einer Stadt denken, dass ihr Los das glücklichste sei und dass in anderen Teilen des Reiches unerträgliche Verhältnisse herrschten. Die Schuld daran schoben sie ''Usmaan zu.
Da die Verbreitung von Nachrichten damals schwierig war, erfuhren die Menschen nicht, wie das Leben in anderen Provinzen wirklich war. Die Sabaiten nutzten diese Situation zu ihrem Vorteil aus.