Einer
der Schwindler war Tulaiha. Er gehörte zum Stamme Banu Asad. Nach seiner
letzten Pilgerreise erhob er Anspruch darauf, ein Prophet zu sein, und alle
seine Stammesgenossen wurden seine Anhänger. Die Stämme Tay' und Dschatafan, die
Verbündeten der Banu Asad, schlössen sich auch dem
Halid marschierte dann gegen Malik ibn Nuwaira, das Stammesoberhaupt der Banu
Tamim. Dieser hatte die Zahlung der Seka eingestellt und die Muslime seines
Stammes bekämpft. Als er von Halids Anmarsch hörte, löste er seine Truppen
auf. Halid stellte ihn und seine Männer unter Arrest. Nun war es in dieser
Nacht ungewöhnlich kalt, und die Gefangenen begannen zu frieren. Halid ordnete
daher an, dass sie gewärmt werden sollten. Aber das arabische Wort für "wärmen"
bedeutet auch "erschlagen" Da die Wachen den Befehl missverstanden, töteten
sie Malik und seine Männer mit dem Schwert.
Als
Halid am nächsten Morgen von Maliks Schicksal erfuhr, wurde er sehr traurig.
Aber er konnte die Tat nicht ungeschehen machen.
Musailima
war der listigste aller Schwindler. Er gehörte zu
den
Jamama. Als er von der schweren Krankheit des
Propheten Muhammad, Allahs
Segen und Friede auf ihm, erfuhr,
schrieb er ihm einen Brief:
"Allah
hat mich zum Teilhaber an deinem Prophetentum
gemacht. Lasst uns die Erde
unter uns beiden aufteilen! "
Darauf
entgegnete der Prophet, Allahs Segen und Friede auf
ihm:
"An
Musailima, den Lügner! Gewiss ist, dass die Erde Allah
gehört. Er gibt sie denen
Seiner Diener zum Besitz, die Er
liebt."
Beim
Tode des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,
sah Musailima seine
Gelegenheit gekommen. Er sammelte ein
großes Heer. Diese Armee musste er zuerst mit einer Betrügerin namens Sadcha, einer Christin teilen. Nach dem Tode des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, wollte sie auch als Prophetin gelten.
"Warum
sollen alle Propheten Männer sein?" fragte sie. "In mir hat Allah
nun eine Frau als Prophetin gesandt." Sie stellte eine große Armee auf
und marschierte in Richtung Medina. Unterwegs stieß sie auf Musailimas
Streitkräfte. Der gerissene Betrüger erkannte sofort, dass Sadcha eine
ernstzunehmende Rivalin war und dass er sie auf dem Schlachtfeld nicht
besiegen konnte. So fing er eine Liebesgeschichte mit ihr an. Sadscha ging ihm
leicht in die Falle und heiratete ihn. Nun hatte Musailima ein großes Heer
von 4000 Mann unter seinem Kommando. "Wachschi, geh bitte aus meinen Augen. Du erinnerst mich an meinen lieben Onkel"
Wachschi
war immer traurig wegen seiner Sünde und wollte sich davon reinwaschen. Die
Schlacht gegen Musailima gab ihm hierzu Gelegenheit: Mit seinem Wurfspeer
versuchte er, ihn zu treffen. Geschickt stieß er die vergiftete Spitze in
seinen Körper, und der Schurke fiel mit einem Aufschrei zu Boden. Im nächsten
Augenblick wurde ihm der Kopf abgetrennt. "Alles Lob gebührt Allah!" rief Wahschi aus. "Ich habe damit meine Sünde wieder gutgemacht!"
Musailima
gehörte zum Stamm der Banu Hanifa. Abu Bakr ordnete an, dass alle Männer
des Stammes, die die Waffen gegen den Islam erhoben hatten, getötet werden
sollten. Aber Halid (r) hatte bereits versprochen, ihr Leben zu schonen.
Deshalb galt sein Wort, und der ganze Stamm nahm den Islam wieder an.
Kurze
Zeit vor dem Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, tauchte auch im
Jemen ein Schwindler auf.
Das
Volk von Al-Bachrain nahm den Islam zu Lebzeiten des Propheten, Allahs Segen und
Friede auf ihm, an. Nach seinem Tod warf der mächtige Stamm der Banu Bakr den
von ihnen als Joch empfundenen Islam jedoch ab und begann, gegen die Muslime zu
kämpfen. Abu Bakr sandte ein Bataillon unter 'Ala Ibn Al-Hadrami, um den
aufrührerischen Stamm zu
unterwerfen. Die Banu Bakr
Auch
einige Stämme von 'Uman fielen vom Islam ab, Abu
Bakrs Heeresführer brachten sie
aber alle in die Gemeinschaft des
Islam zurück.
So
gelang es Abu Bakr in wenigen Monaten, den Aufruhr zu
unterdrücken, den die
Schwindler im ganzen Land verursacht
hatten. Halid Ibn Al-Walid (r)
trug hierzu mehr bei als jeder
Das Zeitalter der Eroberungen beginnt
Die
Kaiser Persiens hatten alles, was sie konnten, getan, um den Islam zu
vernichten. Der schändliche Khusro Praves hatte sogar befohlen, den Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, einzusperren. Aber einige Tage darauf wurde er
von seinem Sohn Scharuya getötet. Von diesem Tag an kannte Persien keinen
Frieden mehr, und Abu Bakr musste mit einer ständigen Gefahr an den östlichen
Grenzen rechnen. "Nimm den Islam an, und du bist sicher. Tust du es nicht, dann stimme zu, die Dschisja zu bezahlen, oder du wirst es zu bereuen haben! Ich führe gegen euch ein Volk, das den Tod so liebt wie ihr das Leben."
Der
stolze persische Befehlshaber beachtete diese Warnung
jedoch nicht. Er fiel in der
darauf folgenden Schlacht, und das
persische Heer wurde vernichtend
geschlagen. Danach Die Stadt Al-Hira an der persischen Grenze war die Hochburg der christlichen Araber. Halid eroberte diese, woraufhin sich auch die anderen Oberhäupter der Grenzregionen unterwarfen.
Nach
Al-Hira eroberte Halid die
beiden wichtigen
Außenposten des persischen
Reiches Al-Anbar und 'Ainu-t- Tamr.
Da erhielt er einen Brief von Ayaz, der ihn in den
Norden des Irak um Hilfe rief:
In Daumatu-1-Dschandal war er in harter
Bedrängnis. Halid kam ihm eilends zu Hilfe und sandte
ihm folgende Botschaft:
"Halte
noch eine Weile aus! Kamele mit Löwenhaften Kämpfern sind bald bei dir; wie
Wellen nähern sich unsere Truppen." Akidar, einer der feindlichen Generäle, wusste aus eigener Erfahrung, dass es sicher unmöglich war, einen Angriff Halids aufzuhalten. Er schlug den anderen Generälen deshalb vor, den Kampf gegen die Muslime einzustellen. Als sie seinen Vorschlag nicht beachteten, ließ er sie ruhig gewähren, aber seine Freunde sahen die Richtigkeit seines Vorschlags ein, als sie eine demütigende Niederlage durch Halids Hand erlitten. Ein anderes wichtiges Ereignis fand in Faras statt. Eine starke Streitmacht aus Persern und Arabern überquerte den Euphrat. Am 15. des Monats Sul-Qa'da im Jahre 12 n.H. vertrieb Halid dieses Heer. Von hier kehrte er nach Al-Hira zurück.
Halids Heldentaten
Abu Bakr nicht mehr als
10.000 Mann. Mit dieser Heeresstärke musste er einen landesweiten Aufstand
niederwerfen. Diese Aufgabe schien hoffnungslos, aber Abu Bakr meisterte sie mit
erstaunlichem Erfolg. Er verdankte dies hauptsächlich seinem unerschütterlichen
Iman an Allah.
"Islam
ist der Weg der Wahrheit, offenbart durch Allah ", sagte er. "Daher
verteidigt Allah ihn gegen alle Feinde."
Halid
Ibn Al-Walid war der geborene Feldherr. Bei Uhud kämpfte er auf der Seite der
Quraisch". Er war es, der den Gang der Schlacht entschied: Der Sieg der
Muslime war schon in naher Sicht, die Führer der Quraisch wichen schon zurück.
Plötzlich sah Halid den Engpass im Rücken der muslimischen Armee
unverteidigt - an der Spitze eines Stoßtrupps stürmte er über den Pass und
griff die islamische Armee überraschend an. Nach dem Frieden von Al-Hudaibija
nahm Halid den Islam an. Sein militärisches Talent überstrahlte bald die
anderen. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, erkannte sofort
seinen Wert und gab ihm den Titel "Saifullah" (Schwert Allahs). Aber
die übrige Welt bemerkte seine unerreichte Begabung für die Kriegskunst
erst, als der Islam über die Grenzen Arabiens hinausdrang.
Im
Irak schlug Halid insgesamt 15 Schlachten. In allen war sein Sieg vollständig,
und die Fahne des Islam durfte das Schlachtfeld niemals verlassen, ehe der
Feind endgültig geschlagen war. So wurde Halid gegen Ende des Feldzuges zum
Schrecken des Feindes: Schon allein die Tatsache, dass Halid ein Heer
befehligte, ließ den Feind erzittern.
Halid
war aber nicht nur ein großer Eroberer, sondern auch ein erstklassiger
Verwalter, Er achtete darauf, dass in den von ihm eroberten Städten und
Gebieten alles wohl geordnet wurde. Er zog nie weiter, ehe dies erledigt war. Er
ließ einen Stellvertreter zurück, der auf alles aufpassen musste. Auch
ernannte er einen Richter, der die Streitigkeiten der Bevölkerung schlichtete.
Halid war äußerst gutherzig und gerecht. Sein Heer hatte strikte Anweisung,
Bauern und Bürgern kein Leid zuzufügen. "Sie sind die Stärke der
Gesellschaft", sagte er. "Sie sollen immer mit Güte und Achtung
behandelt werden."
Halids Liebe zu Allah war so groß wie sein Hass gegen Allahs Feinde.
Im
Monat Su-l-Qa`da des Jahres 12 n.H. war sein Feldzug im
Irak zu Ende. In der Mitte
dieses Monats errang er den letzten
Sieg. Halid gönnte seinem Heer
eine Ruhepause von zehn Tagen.
Dann befahl
er den
Rückmarsch zu
seinem Hauptquartier
in Al-Hira. Aber da war noch die Pilgerreise,
"Labbaika-llahUmmach
labbaik (Hier bin ich, o Herr, hier bin Selbst auf dem höchsten Gipfel seines Ruhmes vergaß Halid nicht, dass er im Dienste Allahs stand. Sobald die Hadsch vorüber war, eilte Halid zurück an seinen Posten. Er traf seine Männer vor Al-Hira. Die ganzen Tage über hatte die Truppe geglaubt, dass der Befehlshaber die Nachhut führe. Aber als die Krieger jetzt seinen geschorenen Kopf sahen, wussten sie, dass er als Pilger in Mekka gewesen war. Abu Bakr war erstaunt, als er von dem gewagten Abstecher Halids zum Hause Allahs hörte. Er verbot ihm jedoch, in Zukunft das Heer allein zu lassen. Solch ein Schritt, führte er aus, könne leicht eine schwierige Lage heraufbeschwören.
Halid
war sehr hart gegen die Menschen, die die Waffen gegen den Islam erhoben. Er
meinte, dass man solchen Leuten nur zwei Möglichkeiten lassen sollte: Sie
sollten entweder nachgeben oder bis zum Tode kämpfen. Wenn sie vom Schlachtfeld
flohen, verfolgte er sie überall hin, bis sie um Gnade baten oder getötet
wurden.
Diese
Strategie Halids erwies sich als nützlich. Er wurde mit dem geschlagenen Feind
ein für allemal fertig. Er ließ nicht zu, dass er die Waffen ein zweites Mal
erhob; denn die Streitkräfte der Muslime waren zu klein, um wiederholte Aufstände
niederschlagen zu können.
Schon
zu Lebzeiten des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, ergab sich die
Notwendigkeit zu kriegerischen Handlungen gegen Byzanz. So war Abu Bakr (r)
gezwungen, etwas gegen diese Gefahr zu tun.
Im
Jahre 13 n.H. rüstete er eine große Streitmacht aus und teilte sie in vier
Abteilungen, die jeweils einem Befehlshaber unterstellt wurden. Jede von ihnen
sollte an einem anderen Abschnitt der syrischen Grenze losschlagen. Abu 'Ubaida
Ibn Al-Dscharrah hatte den Befehl, nach Hims zu marschieren,' Amr Ibn Al-'As nach
Palästina, Yaild ibn Abu Sufjan nach Damaskus und Surahbil ibn Hasna an den
Jordan.
Goldene Regeln für die Kriegsführung
Vor
dem Aufbruch der Heere gab Abu Bakr (r) die folgenden
Vereinigung der vier Heeresabteilungen
Die
Nachricht vom Einmarsch der Muslime brachte Kaiser
Heraklios aus der Fassung. Er
hielt sich zu dieser Zeit gerade
in Quds auf. Er fragte
seine Fürsten um Rat. Da er selbst
sich gern mit den Muslimen
geeinigt hätte, sagte er:
"Es
ist besser, halb Syrien aufzugeben, als das ganze Reich
zu verlieren."
Seine Ratgeber waren damit aber
nicht einverstanden. Es
wurden also vier mächtige Armeen gegen die Muslime
ausgesandt. Eine davon wurde vom
Bruder des Kaisers befehligt.
Jede Armee war siebenmal so stark wie die
"Wir
werden vom Übergewicht zerschmettert werden, wenn
wir getrennt kämpfen",
sagte er.
Die
anderen Befehlshaber sahen das ein, und sie beschlossen,
die vier Abteilungen zu einer
einzigen Armee zu vereinigen. So
würde das Heer auch den muslimischen Soldaten selbst
größer erscheinen. Sie teilten
Abu Bakr ihren Entschluss mit.
Dieser billigte ihn und sandte ihnen folgende schriftliche "Muslime können nie deshalb besiegt werden, weil sie zu gering an Zahl sind; aber wenn ihre eigenen Sünden sie überwältigen, werden sie eine Niederlage erleiden. Deshalb haltet euch fern von Sünden aller Art!"
Als
Heraklios erfuhr, dass die vier islamischen Armeen zu einer vereinigt worden
waren, befahl auch er eine ähnliche Zusammenfassung, und die vier
byzantinischen Armeen schlössen sich zu einer gigantischen Masse von Menschen
zusammen. Im Tal des Al-Jarmuk hoben sie Schützengräben aus. Nach dem Befehl
Abu Bakrs bezogen die Muslime Stellungen auf der gegenüberliegenden Seite.
Wochenlang lagen sich die beiden Heere gegenüber, und keines der beiden wagte
es, den Kampf zu eröffnen.
Die
byzantinischen Streitkräfte hatten jeden Vorteil auf ihrer Seite. Zu der
zahlenmäßigen Überlegenheit kam, dass sie den Fluss vor und Berge hinter sich
hatten. Die muslimischen Heerführer forderten daher von Abu Bakr Verstärkung
an, und daraufhin ließ Abu Bakr Halid sofort nach Syrien eilen.
Halid
erkannte sogleich, dass er das Heer den besonderen Verhältnissen entsprechend
neu gliedern müsse, um zu siegen. Das bedeutete vor allem ein einheitliches
Oberkommando. Daher berief er die anderen Kommandeure zu sich und sagte: "Wir kämpfen alle für die Sache des Islams. Keiner darf an sich denken. Wir können uns eine Zersplitterung der Befehlsgewalt nicht leisten. Das würde dem Feind nur nützen. Lasst uns deshalb den Oberbefehl auf einen einzigen Mann übertragen, meinetwegen im Wechsel. Wenn ihr damit einverstanden seid, überlasst mir den Oberbefehl für den ersten Tag der Schlacht!"
Dieser
Plan gefiel allen, und Halid übernahm die oberste Befehlsgewalt. Er teilte das
Heer in verschiedene Abschnitte. Jeder erhielt einen Kommandeur, und jeder
Abschnitt war in Unterabschnitte aufgeteilt, von denen jeder einen Anführer
hatte. Abu Sufjan war zum
anfeuernden Herold ernannt
Er
sprach Worte der Ermunterung zu allen Kämpfern.
Als sich die beiden Armeen gegenüberstanden,
bemerkte ein muslimischer
Soldat:
Halid
hörte das und sagte: Als die Schlacht schließlich begann, stieß Halid mit einem ausgewählten Trupp in das Zentrum der feindlichen Kräfte. Es gelang ihm, einen Keil zwischen das feindliche Fußvolk und die Reitertruppe zu treiben und sie voneinander abzuschneiden.
Auch
'Ikrima ibn Abu Dschachl kämpfte am Al-Jarmuk mit. Gleich nach der Eröffnung der
Schlacht begannen die islamischen Truppen unter dem zahlenmäßigen Übergewicht
des Feindes zu wanken. Als 'Ikrima das sah, rief er aus: "Früher kämpfte
ich in allen Schlachten gegen den Gesandten Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
jetzt aber streite ich für
die Sache Allahs. Auf gar keinen Fall werde ich fliehen! Wer von euch ist
bereit, mit mir bis
zum Tode zu kämpfen?" Als er dies sagte, streckte er seine Hand aus, dass sie einschlagen sollten. Sein Sohn 'Amr legte als erster den Schwur ab, vierhundert Mann folgten ihm. Dann schlugen die Männer wie Wildkatzen auf die feindlichen Horden ein. Sie teilten so wirkungsvolle Schläge aus, dass die Menschenwoge sich vor ihnen teilte. Ihr verzweifelter Angriff brachte Verwirrung in die feindlichen Reihen.
Bald
befand sich die feindliche Reitertruppe eingekeilt zwischen Halids Stoßtrupp
und der islamischen Hauptarmee. Verwirrung entstand, und die Feinde flohen. Die
islamische Armee machte ihnen Platz zur Flucht.
Die
muslimischen Frauen spielten eine wesentliche Rolle in
dieser Schlacht. Sie bildeten
eine Abteilung hinter der Kampftruppe
und versorgten die Männer mit Wasser, sie
behandelten auch ihre Wunden und
sprachen ihnen Mut zu, wenn
sie Zeichen der Schwäche zeigten. Diese Worte der
Zuerst
zwang die byzantinische Armee die Muslime zum
Rückzug. Da kam Halid zu den
Frauen, die auf einem Bergkamm
standen, und sagte zu ihnen:
Die
Frauen taten, worum Halid sie gebeten hatte; sie standen
auf ihrem Posten und erfüllten
ihre Pflicht: Viele Muslime hatten ihre Familien bei sich. Die Frauen lebten in Zelten hinter dem Lager der Truppe. Ihre Worte der Ermunterung an die Tapferen und die Schmähung der Feiglinge hatten großen Einfluss auf das Tempo und den Ausgang der Schlacht. Der Sieg am Al-Yarmuk war also in nicht geringem Maße dem Mut der muslimischen Frauen zu verdanken.
Am
folgenden Morgen verschaffte sich Halid einen Überblick über die Verluste der
islamischen Armee. 'Ikrima und sein Sohn Amr wurden zu ihm gebracht. Sie waren
schwer verwundet, und ihr Zustand war ernst. Halid barg ihre Köpfe in seinem
Schoß - einige Minuten später verstarben sie.
Die
Schlacht am Al-Jarmuk war noch nicht zu Ende, als ein
Brief aus Medina eintraf und
Halid ausgehändigt wurde. Darin
stand, dass Abu Bakr (r) gestorben und 'Umar (r) sein
Nachfolger geworden sei. Der
Brief enthielt auch die Nachricht,
dass der neue Führer Halid von seinem Kommando
abgelöst und ihn durch Abu
'Ubaida ersetzt habe. Halid las den
Brief. Dann setzte er Abu `Ubaida ibn Al-Dscharrah davon
in Kenntnis, dass der Oberbefehl
auf ihn übergegangen sei. Aber
die Nachricht wurde nicht öffentlich bekannt gemacht,
weil die Armee nicht den Mut
verlieren sollte.
"Warum
hat die Nachricht deinen
Kampfgeist nicht gedämpft?" "Ich habe nicht für 'Umar, sondern für Allah gekämpft", entgegnete Halid
Am
7. des Monats Dschumada-1-Ahira im Jahre 13 n.H. wurde Abu Bakr krank.
Das
Wohlergehen der Muslime war immer Abu Bakrs erste Sorge gewesen. Er wollte
nichts zulassen, was den Islam hätte schwächen können. Was er jedoch am
meisten fürchtete, war eine Spaltung unter den Muslimen. Er erinnerte sich
daran, was nach dem Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,
geschehen war. Daher wollte er verhindern, dass Uneinigkeit die Muslime
entzweien könnte, wenn er nicht mehr sei. Einigkeit war das Geheimnis der Stärke
und um jeden Preis notwendig.
Als
er kränker wurde, beschäftigte sich Abu Bakr immer mehr
mit dieser Frage. Wer würde
nach ihm Amirul Mu´minin sein? Sollte er
selbst den Namen des besten
Mannes nennen? Oder sollte er die
Entscheidung dem Volk überlassen? Im letzteren Fall
würden Streitigkeiten
entstehen. Sie würden die Grundlagen
Nach
sorgfältiger Überlegung entschied er sich, 'Umar zu
ernennen. Er unterbreitete
seinen Vorschlag den führenden
Männern
seiner Umgebung. Den
meisten gefiel der
Vorschlag, nur einer sagte;
Darauf
erwiderte Abu Bakr:
Nachdem
alle Sahaba einverstanden waren, wurde 'Usman
gerufen. Abu Bakr diktierte
ihm 'Umars Ernennung, die dem Volk
verkündet wurde. Sie lautete:
Dann
rief Abu Bakr 'Umar an sein Bett und sprach zu ihm: "'Umar! Ich habe dich
zu meinem Nachfolger ernannt. Mein letzter Rat ist, dass du Allah fürchten
und für das Wohl der Muslime arbeiten sollst. Bedenke, 'Umar, dass du die
Pflichten, die du Allah schuldest, zur rechten Zeit erfüllst, sei es bei Tag
oder Nacht. Das Wichtigste muss zuerst erledigt werden. Am Tage des Gerichts
werden nur die erfolgreich sein, deren gute Taten ins Gewicht fallen.
"O
Herr! Ich habe diesen Schritt zum größten Nutzen der Muslime getan, weil ich
Uneinigkeit zwischen ihnen befürchtete. Ihre Folgen sind Dir wohl bekannt.
Nach sorgfältigem Überlegen habe ich einen Mann ernannt, der sich am
aufrichtigsten und tatkräftigsten für das Wohl des Volkes einsetzt. Ich bin
jetzt an der Schwelle des Todes, so hilf Du, o Herr, den Muslimen, wenn ich
nicht mehr bin. Sie sind Deine Diener. Ihre Zukunft liegt in Deiner Hand. O
Herr, las sie nach Deinen Gesetzen auf dem richtigen Weg wandeln. Mache 'Umar
zu einem der edelsten Führer und hilf den Muslimen, ihn zu unterstützen."
Nach
einer Krankheit von zwei Wochen starb Abu Bakr (r) im
Alter von 63 Jahren. Er wurde an
der Seite des Propheten, Allahs
Segen und Friede auf ihm, beigesetzt. Vor seinem Tod
Dieser
letzte Wunsch wurde befolgt.
Der
zweite Wunsch des sterbenden Amirul Mu´minin war: So gab Abu Bakr, der erste Amirul Mu´minin, ein edles Beispiel selbstlosen Dienens. Er lebte und wirkte für den Islam bis zum letzten Atemzug, und für seine unermüdliche Arbeit suchte er keine weltliche Belohnung.
Die zwei Jahre von Abu Bakrs Staat
Abu
Bakr war nur zwei Jahre, drei Monate und zehn Tage Amirul Mu´minin. Das ist ein verhältnismäßig
kurzer Zeitabschnitt im Leben eines Volkes. Aber in dieser kurzen Zeit erreichte
er Großes für den Islam. Seine Leistungen haben seinen Namen unsterblich
gemacht und ihn unter die größten Männer aller Zeiten eingereiht.
Als
Abu Bakr den Staat übernahm, war der Islam nur auf Arabien beschränkt, und
auch hier hatte er keinen festen Stand. In vielen Teilen des Landes bestand der
Islam nur dem Namen nach. Er war für die meisten Leute keine Lebensauffassung.
Eine gewisse Anzahl von Stämmen hielt den Propheten, Allahs Segen und Friede
auf ihm, nur für einen König. Sie versuchten, sein "Joch" abzuschütteln,
sobald er nicht mehr lebte. Abu Bakr erteilte diesen Leuten eine dauernde
Lektion. Er lehrte sie, dass der Islam das ganze Leben durchdringt. Sein unerschütterlicher Iman gab ihm die Kraft dazu. Keine Schwierigkeiten konnten ihn vom Weg des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, abbringen. Usama mochte als Befehlshaber zu jung und unerfahren sein, aber Abu Bakr wollte kein Wort gegen ihn hören; denn er war vom Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, eingesetzt worden. Mochten auch Aufstände im Lande sein, so wollte Abu Bakr trotzdem den Feldzug nach Tabuk nicht aufgeben; denn der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hatte es so angeordnet. Abu Bakr war unerreicht in seiner Liebe zu Allah (t) und Seinem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. Dies war das Geheimnis seiner unbeugsamen Kraft. Nur diese innere Stärke half ihm über die dunkelsten Stunden seines Staates hinweg. Abu Bakr (r) war ebenso aufrichtig wie fest im Islam. Er hielt jedes Versprechen, das er zu Beginn seines islamischen Staates gegeben hatte. Nie war er etwas anderes als das Werkzeug Allahs und Seines Gesandten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und der ergebene Diener seines Volkes. Damit gewann er dessen Liebe und die Achtung all seiner Schichten. Der Erfolg war, dass der Islam einen unerschütterlichen Halt im Lande seines Ursprungs fand. Bald war er kräftig genug, um die Grenzen zu überschreiten. Er kämpfte mit den beiden am meisten gefürchteten Mächten jener Zeit, und er war erfolgreich. Abu Bakr machte dem Islam den Weg frei für weltweite Ausdehnung.
Islam
bedeutet vollständige Unterwerfung unter den Willen Allahs; dies bedeutet völlige
Selbstlosigkeit. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, zeigte mit seinem
Beispiel, wie dieses Ziel zu erreichen war. Er zeigte, wie die Macht des
islamischen Staates
nicht für private Zwecke, sondern für das öffentliche Wohl genutzt werden
sollte. Abu Bakr war der erste unter den
Nachfolgern des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, der seinem Vorbild gemäß lebte. Aus seinem
islamischen Staat zog er keinen persönlichen Vorteil. Ohne einen Cent Lohn opferte er
jede Minute seiner beiden letzten Lebensjahre im Dienst für sein Volk.
Abu Bakr hatte mehrere Söhne und viele nahe Verwandte.
Keinem von ihnen gab er ein Öffentliches Amt. Um Streitigkeiten zu verhüten,
musste er seinen eigenen Nachfolger ernennen. Aber seine Wahl fiel auf keinen
seiner Verwandten, sondern auf den Mann, den er wirklich für den am meisten
geeigneten unter seinen Sahaba hielt. Er zwang ihn aber dem Volk nicht auf. Erst
nachdem die Sahaba seinem Vorschlag zugestimmt hatten, brachte er ihn vor das
Volk. Abu Bakr zeigte
der Welt, wie ein Volk zum Nutzen des Volkes durch das Volk regiert wird. Weder
im Osten noch im Westen hatte es vorher eine solche Regierungsform gegeben. Die
mächtigen Reiche Persien und Byzanz gründeten sich auf nackte Gewalt.
Um
es kurz zu sagen: Abu Bakr führte das große Werk des Propheten, Allahs
Segen und Friede auf ihm, fort. Dafür hatte er hart zu kämpfen. Er setzte
jedermann durch den Einsatz seines starken Willens und Inans in Erstaunen.
Die Muslime sind ihm immer dankbar für die großen Dienste, die er dem Islam
geleistet hat.
Hadise über Abu Bakr As-Siddiq
´Amr
Ibn Al-'As, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: “Der Prophet, Allahs
Segen und Friede auf ihm, entsandte mich mit dem Heer nach Dat As-Salasil und
gab mir den Oberbefehl über die Truppen. Ich kam zu ihm und sagte:
"Welchen Menschen liebst du am meisten?
Bucharii
Abu Bakr, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: "Ich sagte zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, als ich (mit ihm) in der Berghöhle war: "Wenn einer von ihnen unter seine Füße blicken würde, würde er uns sehen! “ Er erwiderte: “Was hältst du, O Abu Bakr, von zwei (Menschen), bei denen Allah ein Dritter ist?“ Bucharii
Abu
Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: “Als der Gesandte Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm, starb, und Abu Bakr (zu seinem Nachfolger)
wurde, und es geschah, dass einige unter den Arabern durch den Abfall vom Islam
kafir wurden, sagte 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, zu Abu Bakr: “Wie
kannst du gegen Menschen kämpfen, wo doch der Prophet, Allahs Segen und Friede
auf ihm, sagte:
Bucharii
Abu
Sa'id Al-Hudrii Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: “Der Gesandte
Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, hielt eine Rede, in der er sagte: “Wahrlich,
Allah hat einem Seiner Diener die Wahl zwischen der Welt und dem, was sich bei
Ihm befindet, gestellt, und dieser Diener entschied sich für das, was sich bei
Allah befindet.“ Da weinte Abu Bakr, und wir staunten über sein
Weinen, das deswegen ausgelöst wurde, weil der Gesandte Allahs, Allahs Segen
und Friede auf ihm, nur von einem Diener sprach, dem etwas zur Wahl gestellt
wurde! Siehe, der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, war es, dem
die Wahl gestellt wurde, und siehe, Abu Bakr war derjenige unter uns, der es am
meisten ahnte. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, fuhr fort: “Derjenige
unter den Menschen, der mir treuen Einsatz mit seiner Person und mit seinem Vermögen
leistete, war Abu Bakr. Wenn ich einen besten Freund außer Allah nehmen
Bucharii
Anas ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: “Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ging den Berg Uhud hinauf und in seiner Begleitung waren Abu Bakr, 'Umar und 'Usman. Da bebte der Berg unter ihnen und der Prophet schlug mit seinem Fuß darauf und sagte: “Sei ruhig Uhud! Denn auf dir befindet sich niemand, außer einem Propheten, einem Wahrhaftigen (Siddiq) und zwei Märtyrern!“
Bucharii
ibn
'Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der Prophet, Allahs
Segen und Friede auf ihm, sagte: Bucharii
ibn 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: “Wenn wir zur Zeit des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, von der Vorzüglichkeit der Menschen sprachen, gaben wir den Vorrang Abu Bakr, dann 'Umar ibn Al-Hattab, dann 'Usman ibn 'Affan, Allahs Wohlgefallen auf ihnen,"
Bucharii
Muchammed
ibn Dschubair ibn Mut´im berichtete von seinem Vater, dass dieser sagte:
"Eine Frau kam (mit einem Anliegen von ihr) zum Propheten, Allahs Segen und
Friede auf ihm, und er verlangte von ihr, dass sie noch mal kommen solle. Sie
sagte zu ihm: “Was mache ich, wenn ich komme und dich nicht mehr finde?« Sie
sprach so, als ob sie den Tod meinte! Der, auf dem Allahs Segen und Friede ist,
sagte zu ihr: “Wenn du mich nicht findest, dann gehe zu Abu Bakr!"
Bucharii |