Ob ihr es glaubt
oder nicht… ein deutscher Wissenschaftler bestätigt ein Wunder im
Islam!
Die
Überlieferungen unseres Propheten Muhammed (a.s.s.) und der Koran
haben viele wissenschaftliche Ereignisse und Tatsachen im
menschlichen Körper, der Natur, etc. beschrieben, die erst mit
heutiger moderner Forschungsarbeit bewiesen oder entdeckt werden
konnten. Ohne Zweifel gibt es noch viele wissenschaftliche Zeichen,
die erst mit der Technologie der Zukunft entdeckt werden.
Der Erhabene hat gesagt:
Sure 41/53 "Wir werden ihnen Unsere Zeichen am Gesichtskreis(1) und
in ihnen selbst(2) zeigen, bis es ihnen klar wird, dass es(3) die
Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr über alles Zeuge
ist?"
und in der Sure 6/21:
"Und wer ist ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder
Seine Zeichen für Lüge erklärt? Gewiss, den Ungerechten wird es
nicht wohl ergehen."
Liebe Leser, in dem folgenden Bericht finden Sie in Kürze
Argumentationen, einen erneuten Beweis, dass Mohammed der Gesandte
Allahs ist und dass wir als Menschen seine Zeichen nicht ignorieren
und seinem Weg folgen sollten.
________________________________________
(1)D.h.: in allen Himmelsrichtungen und allerorts.
(2)Oder: unter ihnen selbst … oder: an ihnen selbst.
(3)Auch: er (,der Quran).
- I - Das
Steißbeinwunder
Das Steißbein,
der letzte Knochen am Ende der Wirbelsäule, ist der Teil des
Menschen, der niemals verloren geht. Es verwest nicht einmal
vollständig in der Erde.
In mehreren heiligen Hadithen von unserem Propheten Muhammed (a.s.s.)
wird darüber berichtet, dass das Steißbein der Ursprung der Menschen
ist. Und am Tag der Abrechnung (jüngster Tag) wird Gott jeden Mensch
aus seinem Steißbein neu entstehen lassen.
Die heiligen Überlieferungen lauten:
1) Abu Hureira sagte, dass unser Prophet Muhammed (a.s.s.) meinte:
"Alles von den Söhnen Adams wird in der Erde verwesen, außer dem
Steißbein. Durch dieses wurde der Mensch geschaffen und durch dieses
wird er am jüngsten Tag wieder auferstehen"
Überliefert durch Al-Bukhari, Al Nassaii, Abu Daoud, Ibn Majah, und
Ahmad in seinem Buch Al Mousnad und Malek in seinem Buch Al Mouattaa.
2) Abu Hureira sagte, dass der Prophet (a.s.s.) meinte:
"Es gibt einen Knochen bei den Menschen, welcher in der Erde niemals
verwesen wird. Durch diesen Knochen wird der Mensch am Tag der
Abrechnung neu entstehen" Sie fragten den Propheten: "Welcher
Knochen ist das?" Er antwortete: "Das ist das Steißbein"
Überliefert durch Al-Bukhari, Al Nassaii, Abu Daoud, Ibn Majah, und
Ahmad in seinem Buch Al Mousnad und Malek in seinem Buch Al Mouattaa.
In diesen Hadithen befinden sich eindeutige Aussagen und Fakten:
- Der Mensch wird erschaffen aus dem Steißbein
- Das Steißbein wird nicht verwesen
- Am jüngsten Tag wird die Wiederauferstehung jedes Einzelnen durch
das Steißbein geschehen
Folgend nun die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die diese Aussagen
bestätigen.
- II - Die wissenschaftliche Tatsache
1/ Stadien der Embryonalentwicklung
Wenn ein Spermium auf die Eizelle trifft, beginnt die Entwicklung
des Embryos. Die befruchtete Eizelle beginnt sich zu teilen: Aus
einer Zelle werden zwei, dann aus zwei werden vier, etc. Zellteilung
und Wachstum gehen weiter, bis zur Formung der "embryonic disc", die
aus 2 Schichten besteht:
1) Das Äußere Epiblast:
Es beinhaltet das Cytotrophoblast, welches den Embryo an der
Uteruswand fixiert, so dass der Embryo die Nährstoffe aus dem Blut
und der Uteruswand ziehen kann.
2) Das innere Hypoblast:
Aus dem der Fötus mit dem Willen von Allah, dem allmächtigen Gott
geformt wird. Am 15. Tag wird am unteren Ende des Embryos ein erster
Faden sichtbar, der sog. "primitive streak". Dieser Faden hat ein
spitzes Ende, den ersten Knoten, genannt "primitive node"
Die Seite, an der der primitiv streak erscheint, ist bekannt als der
Rücken der Embryonic disc. Vom primitive streak und primitive node
aus werden alle Organe und das Gewebe geformt wie folgend
beschrieben:
- Das Ektoderm: bildet die Haut und das zentrale Nervensystem
- Das Mesoderm: bildet weiche Muskeln im Verdauungstrakt, das Herz,
die Zirkulation, die Knochen, das Sexual- und das Harnsystem, das
Untergewebe, das Lymphsystem, die Milz.
- Das Endoderm: bildet die Magenschleimhaut vom Verdauungssystem,
das Atmungssystem, die Organe die zum Verdauungstrakt gehören, die
Blase, die Schilddrüse und den Gehörgang.
Danach wird der primitive streak und primitive node abgezerrt und
wandert zum letzten Rückenwirbel und es formt sich daraus das
Steißbein.
Schlussfolgerung: Das Steißbein beinhaltet also den primitiv streak
und primitive node und diese sind fähig zu wachsen und können die 3
Schichten bilden, aus denen der Fötus geformt wird: Ectoderm,
Mesoderm, Endoderm.
Als Beweis für die Bedeutung des "Primitive Streak" in der
Embryoentwicklung verbietet der britische Ausschuss WARNEK
(zuständig für die Humanbefruchtung und -Genetik) den Ärzten und
Forschern, Experimente an die künstlich in Retorten befruchteten
Embryonen, in denen das "Primitive Streak" schon ausgeformt wurde,
vorzuführen.
2/ Die Fötusmissbildung als ein Beweis, dass das Steißbein die
Mutterzellen für einen Menschen beinhaltet
Nach der Bildung und Formung des Fötus aus dem primitive streak und
primitive node, welche in dem letzten Rückenwirbel des Steißbeines
liegen, behalten streak und primitiv node ihre
Charaktereigenschaften. Würden diese jetzt irgendwie mutiert werden,
würde sich gleichzeitig neben dem Fötus ein zusätzlicher Tumor (Teratoma)
bilden, welcher einen defekten Fötus darstellt mit einigen voll
ausgeformten Organen. Somit können alle Organe von einem Chirurgen
beim öffnen des vorher genannten Tumors darin voll ausgeformt
gefunden werden…..wie Zähne, Haare, etc. wie z.B. Händen und Füßen
mit Nägeln (es existieren Bilder, die wir hier nicht veröffentlichen
werden). Daher weiß man, dass das Steißbein tatsächlich Mutterzellen
enthält.
Abb. 2: Teratoma in the coccygeal region at the
end of the spine (Quelle) |
Hans Spemann
Experimente
Forscher fanden heraus, dass die Zellformation und Organisation des
Fötus einsetzt durch den primitive streak und primitiv node. Vor der
Formung dieser Teile, kann keine Zelldifferenzierung stattfinden.
Einer der bekanntesten Forscher, der dieses bewies, war der deutsche
Wissenschaftler Hans Spemann.
Nach seinen Experimenten mit dem primitive streak und primitiv node
fand er heraus, dass diese die Entwicklung des Fötus organisieren
und nannte sie deshalb " The primary organizer".
Der deutsche Wissenschaftler begann seine Experimente mit Amphibien,
indem er einen ausgeschnittenen primary organizer in einen 2. Fötus
desselben Alters unter das Epiblast Schicht implantierte (im ersten
Embryonalstadium 3. oder 4. Woche).
Dieses führte zur Erscheinung einer 2.Embryonalanlage aus dem
eingepflanzten Teil, der in der "neuen Umgebung" implantiert wurde.
Der eingepflanzte Teil beeinflusst die ihn umgebenden Zellen der
"neuen Umgebung". Dadurch entsteht ein 2. Fötus im Körper des 1.
Fötus.
Abb. 3: Schema der Entstehung eines zweiten
Embryos durch Implantation eines primary organizer. Quelle:
Keith L.Moor. The Developing Human |
3/ Die Zellen
des Steißbeines können nicht verrotten oder beschädigt werden.
1931 zermahlte Spemann den primary organizer und implantierte ihn
erneut; das Zermahlen hatte dabei keinerlei Auswirkungen auf das
Experiment, eine 2. Embryonalanlage entstand trotzdem. 1933
wiederholten Spemann und andere Forscher das gleiche Experiment, nur
dieses Mal kochten sie den primary organizer vorher. Aber trotz des
Kochens wuchs auch nun ein 2. Embryo. Es wurde gezeigt, dass die
Zellen nicht beeinflusst wurden.
1935 bekam Spemann den Nobelpreis für die Entdeckung des primary
organizers.
Dr. Othman Al Djilani und Sheik Abd Majid Azzandani machten auch
einige Experimente mit dem Steißbein im Ramadan 1424/ 2003 in Sheik
Abd Majid Azzanidanis Haus in Sanaa (Jemen). Einer der beiden
Rückenwirbel der 5 Steißbeinknochen wurden auf Steinen mit einer
Gasflamme für 10 Minuten gebrannt, bis sie total verbrannt waren
(erst glühten die Knochen rot, dann wurden sie schwarz).
Sie packten die verbrannten Stücke in sterile Boxen und brachten sie
zum berühmtesten Analyselabor in Sanaa (Al Olaki labaratory). Dr.
Saleh al Olaki, Professor der Histologie und Pathologie der
Universität von Sanaa, analysierte die Stücke und fand heraus, dass
die Zellen des Knochengewebes des Steißbeines nicht beeinflusst
waren und sie die Verbrennung überlebt hatten (nur die Muskeln, das
Fettgewebe und das Knochenmark wurden verbrannt, während die Zellen
des Steißbeinknochens nicht beeinflusst wurden)
The Nobel Prize in
Physiology or Medicine 1935
"for his discovery of the organizer effect in embryonic
development" |
Hans Spemann
Deutschland
Universität Freiburg im Breisgau
Breisgau, Deutschland
geb. 1869
gest.. 1941
Abb. 4: Anerkennung Spemanns Forschungen mit dem Nobelpreis (Quelle) |
- III -
Wunderaspekte
1. Die Prophetenüberlieferung über das Steißbeins gehört zu den
wissenschaftlichen Wundern des Propheten Muhammad, denn die
Embryologie stellt fest, dass alle Körperteile und Organe des
Menschen aus diesem Steißbein stammen, das unter " The primary
organizer" bekannt ist.
Dieser "primary organizer" treibt die Zellen zur Vermehrung und die
Gewebe zur Differenzierung, was zum Erscheinen des Nervensystems in
seiner primären Form führt.
Von diesem Teil, von dem der Mensch sich als Embryo formt, wird
dieser auch im Jenseits wieder zusammengesetzt werden.
2. Der erneut implantierte, zermahlte oder gekochte, "primary
organizer" hatte keinerlei Auswirkungen auf das jeweilige
Experiment, eine 2. Embryonalanlage entstand trotzdem jedes Mal.
Auch nach der Verbrennung, wurde gezeigt, dass die Zellen des
Knochengewebes aus dem Steißbein nicht beeinflusst waren und sie die
Verbrennung unbeschadet überlebt hatten. Auch das ist wieder eine
Bestätigung für den Hadith des Propheten, dass das Steißbein nicht
verwesen oder jemals ganz verschwinden wird.
Und Allah weiß es besser (Wa Allahu 'alem)
Zusammenfassung von:Adel ben Mohamed Zaghdoud
www.way-to-allah.com
Die Quellen:
1- Der Heilige Koran
* Der edle Qur'an (und die Übersetzung seiner Bedeutung in die
deutsche Sprache) aus dem Arabischen von Scheich Abdullah as-Samit,
Frank Bubenheim und Dr. Nadeem Elyas unter Aufsicht des Islamischen
Zentrums Aachen, durchgesehen von Dr. Abd ar-Radi Mouhammed Abd
Al-Muhsin (König Fahd-Komplex) Herausgeber: König Fahd ibn Abd
al-Aziz Al Su'ud von Saudi Arabien
2- Die Internationale Kommission des wissenschaftlichen
Wundercharakters im Koran und in der Sunna (1426-2005)
http://www.nooran.org
3- Enzyklopädie der Wunder in Koran und Sunnah
http://www.55a.net
4-
http://www.islamicmedicine.org/embryoengtext.htm
5-
http://nobelprize.org/medicine/laureates/1935/index.html
6-
[PDF] Ethel Browne, Hans Spemann, and the Discovery of the Organizer
...
7- Keith L.Moor. The Developing Human,
page 54 Human Embryology, 4th edition, page 69
8- SHO practice of surgery page 102-1 Sabiston-text book of surgery
16th edition page-2
9- Human embryology 4th edition page 196- 3
Tausendundeine Erfindung
Wir verdanken dem Islam mehr, als wir zu wissen glauben. Ein
Universitätsprofessor aus Manchester hat nun erstmals
zusammenhängendes Quellenmaterial aufgearbeitet, das ein anderes
Bild der neueren Geschichte liefert Von Andrea Bistrich
Die Alhambra von Granada – Hauptwerk islamischer Baukunst
des 13./14. Jahrhunderts |
Wenn es nach
Professor Salim Al-Hassani ginge, müsste man jene Zeitspanne auf der
westlichen Geschichtsskala, die man gewöhnlich das »dunkle
Mittelalter« nennt, korrekterweise in das »muslimische Zeitalter«
umbenennen. Denn als der Westen schlief, erreichte die islamische
Welt mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen
Entdeckungen ihren Zenit. »In Europa, Amerika und in den meisten
englischsprachigen Ländern wird gelehrt, dass nach den Griechen und
den Römern im Grunde die Zeit stillstand: Man spricht vom so
genannten dunklen Zeitalter. Ich behaupte jedoch: Es war die goldene
Zeit des Islam«, sagt Al-Hassani. Umso bedauerlicher findet er, dass
die Beiträge muslimischer Wissenschaftler im Westen bisher so wenig
gewürdigt wurden.
Seit 1993 ist Professor Al-Hassani, der an der Universität von
Manchester Linguistik und Kulturwissenschaften lehrt, auf der Suche
nach der angeblich »fehlenden Geschichte« von über 1000 Jahren.
Hunderte arabischer Manuskripte hat er durchgearbeitet, um unsere
Geschichtsbücher mit den Puzzleteilen aus der islamischen Welt zu
ergänzen.
Tatsächlich wurden wichtige Entdeckungen und Erfindungen zwischen
600 und 1600 u.Z. gemacht – in einer Zeit also, als sich die
muslimische Welt von China bis nach Südspanien spannte. Dennoch will
man in Europa heute nur wenig darüber wissen, welche Erfindungen der
Westen den Muslimen verdankt. Salim Al-Hassani weis: Es waren
muslimische Gelehrte, die mehr als 600 Jahre vor der Geburt von
Leonardo da Vinci den Grundstein für die spätere Blüte der
Renaissance legten.
Viele der Erkenntnisse der hellenischen Klassik wurden von Muslimen
übermittelt. Doch die arabischen Gelehrten waren mehr als nur
Fackelträger, die das anfängliche Wissen der Griechen genommen haben
und damit geforscht haben. Neue Erkenntnisse wurden mit Hilfe von
Experimenten und Beobachtungen erworben, ganze Disziplinen wurden so
begründet.
In zahlreichen Ajas im Qur'an werden Vorgänge der Natur beschrieben
– von der Schöpfung des Universums bis hin zur befruchteten Eizelle.
Der Mensch soll seine Umwelt erforschen und die Zeichen der
Schöpfung erkunden, so will es der Islam. Gebiete wie die
Astronomie, die Medizin, die Mathematik, die Architektur und die
Geographie entwickelten sich zu den bedeutendsten Pfeilern
wissenschaftlicher Erkenntnis des mittelalterlichen Islam.
Vorzeigewissenschaft Medizin
Ibn Sina – latinisiert Avicenna –, Verfasser des »Kanons der
Medizin« |
»Allah hat
keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass Er für sie zugleich
ein Heilmittel Herabkommen ließ«, heißt es in einem Hadiis. Die
muslimischen Gelehrten waren zuversichtlich, dass tatsächlich jede
Krankheit heilbar war, wenn sie – so Gott will – nur die richtigen
Heilmittel dafür fänden. Muslimische Ärzte gründeten die ersten
Krankenhäuser der Welt, sie entwickelten ein Fachspezialistentum,
das im Westen erst tausend Jahre später zu finden war. Ohne die
islamische Medizin wäre die westliche gar nicht denkbar.
Um 1156 war das »Al-Nuri«-Hospital in Damaskus das größte und
fortschrittlichste Krankenhaus weit und breit. Mehr als 8000 Betten
standen für die stationäre Pflege der Patienten zur Verfügung; die
medizinische Versorgung war kostenlos. (Heute ist darin das Museum
für arabische Medizin und Wissenschaft untergebracht.) Zentrum der
medizinischen Forschung aber war Bagdad. Hier praktizierten so
herausragende Ärzte wie der Perser Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya
Ar-Razi (864–930) – Pionier der Geburtshilfe und Augenheilkunde,
Vater der Kinderheilkunde; er erkannte die sterilisierende
Eigenschaft des reinen Alkohols, arabisch alkoll (dt. »das Ganze«),
und verwendete ihn als Antiseptikum.
Als es darum ging, einen Standort für das große Krankenhaus in
Bagdad zu bestimmen, hängte Ar-Razi drei Fleischstücke aus und
wählte schließlich den Ort, an dem das Fleisch die geringsten
Anzeichen von Fäulnis zeigte. Neben seiner Arbeit als Chirurg und
Leiter eines Bagdader Krankenhauses forschte er auf dem Gebiet der
Masern und Pocken. Sein berühmtes Buch über Pocken wurde 1565
erstmals ins Lateinische übersetzt. Ar-Razis größtes Werk, eine
23bändige Enzyklopädie, war vor dem 19. Jahrhundert eine der
umfassendsten medizinischen Abhandlungen, die bis dahin jemals
veröffentlicht worden waren. 183 medizinische Bücher soll er
verfasst haben; die Iraner gedenken an jedem 27. August der
großartigen Leistungen ihres Starmediziners.
Ebenfalls für seine Verdienste in der Medizin anerkannt wird der im
persischen Afschana bei Buchara (heute Usbekistan) geborene Abu Ali
Al-Hussain Ibn Sina (980–1037), im Westen besser bekannt unter dem
Namen Avicenna. Selbst in der medizinischen Fakultät der Sorbonne in
Paris findet sich sein Porträt. Wer Noah Gordons Bestseller »Der
Medicus« gelesen hat, dem wird sein Name vertraut klingen – denn der
Protagonist des Romans studiert bei Ibn Sina Medizin.
Ein altes Sprichwort sagt: »Wer ein guter Doktor sein will, muss ein
Avicennist sein.« Ibn Sinas Werk über die allgemeinen Prinzipien der
Medizin Al-Qanun fi-l-Tibb (»Kanon der Medizin«), oder einfach nur
Kanon, war auch im Westen über 600 Jahre das möglicherweise
meistgenutzte Standardwerk. Beschrieben werden Themen wie die
Verbreitung von Krankheiten, die Behandlung von Haut-, Nerven- und
Geschlechtskrankheiten; Darstellungen und Analysen zahlreicher
psychologischer und pathologischer Fakten; Knochenbrüche,
Organstörungen, Arzneimittelkunde und ähnliches. Bis ins 17.
Jahrhundert hinein wurde es an Medizinschulen wie Louvain und
Montpellier als Grundlagenwissen genutzt, und laut UNESCO ist der
Kanon sogar noch 1909, also bis ins Zeitalter der modernen Medizin,
an der Universität von Brüssel verwendet worden.
Ibn Sina, der auch der »islamische Galen« genannt wird, beschreibt
als erster das Krankheitsbild der Meningitis (Hirnhautentzündung);
ebenfalls als Erster erkannte er, warum sich Epidemien verbreiten
und warum Tuberkulose ansteckend ist. 900 Jahre nach seinem Tod
begeht die Türkei seit 1937 einen jährlichen Gedenktag zu Ehren des
großen muslimischen Arztes und Enzyklopädisten.
Algebra,
Algorithmen, Astronomie
»Allah hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne daß Er
für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ« –
arabische Apotheke (Miniatur aus einer arabischen
Handschrift, 1222) |
Vieles, was
aus der arabischen Welt nach Europa gelangte, verwenden wir heute
ganz selbstverständlich. Nur wenigen dürfte dabei bekannt sein, dass
diese schönen, kühnen oder nützlichen Entdeckungen ursprünglich
muslimischen Gelehrten und Erfindern verdanken.
Viele mögen vielleicht wissen, dass die Algebra aus der arabischen
Welt in den Westen gelangt ist, erfunden von dem persischen
Mathematikgenie Al-Khwarizmi (780–850), der ebenfalls die
Algorithmen-Lehre entwickelte, die Verwendung von Dezimalzahlen und
die Ziffer Null aus dem indischen in das arabische und damit in die
modernen Zahlensysteme einführte. Vielen mag auch bekannt sein, dass
Kaffee, unser Leib- und Magengetränk (1,6 Milliarden Tassen werden
täglich weltweit getrunken), ursprünglich eine arabische, wenngleich
eher zufällige Entdeckung ist: Im 8. Jahrhundert bemerkt der
Hirtenjunge Khalid, dass seine Tiere eine rote Beere essen, von der
sie erstaunlich munter werden. Sufis im Jemen machten einen Sud,
Al-Qahwa, aus den roten Beeren, den sie tranken, um wach und
konzentriert zu bleiben, wenn sie bis tief in die Nacht ihre Gebete
sprachen.
Wer aber weiß, dass Abu Al-Qasim Khalaf ibn Al-Abbas Al-Zahrawi
(936–1013), über 200 chirurgische Instrumente entwickelte, die auf
lange Zeit die medizinische Wissenschaft revolutionierten? Wer hätte
vermutet, dass der erste Globus bereits im 12. Jahrhundert entstand,
konstruiert vom muslimischen Geographen Abu Abd-Allah Muhammad
Al-Idrisi (1100–1166)? Der 400 Kilogramm schwere Erdball aus purem
Silber bildete die sieben Kontinente ab – mit wichtigen
Handelsrouten, Flüssen und Seen, großen Städten, Tälern und Bergen.
Für Roger II., König von Sizilien, erstellte Al-Idrisi einen Atlas
mit 70 Karten, das so genannte Buch von Roger, in dem er die
Kontinente Europa, Asien und das nördliche Afrika einzeichnete. In
den folgenden Jahrhunderten wurden Al-Idrisis Weltkarten in ganz
Europa verwendet; und auch Christopher Kolumbus zog sie für seine
Reisen heran. 350 Jahre vor Kolumbus und zwei Jahrhunderte vor Marco
Polo zeigte Al-Idrisi, dass die Erde rund war. Eine Auffassung, die
damals übrigens von muslimischen Gelehrten allgemein geteilt wurde –
während man in Europa vielfach noch daran festhielt, dass die Erde
flach sei.
Wem ist bekannt, dass der ägyptische Arzt Ibn An-Nafis (1210–1288)
im 13. Jahrhundert erstmals den kleinen Blutkreislauf
beziehungsweise den Lungenkreislauf beschrieb? Auch erkannte er die
Versorgung des Herzens durch die Koronargefäße. Doch erst 1957, 670
Jahre nach seinem Ableben, wurde ihm diese Entdeckung nachträglich
zuerkannt.
Und wer hat hierzulande schon von Abbas Ibn Firnas (810–887) gehört,
der 852 den ersten Flugapparat baute und sich vor den Augen einer
begeisterten Zuschauermenge vom Minarett der Großen Moschee von
Córdoba abstieß? Seinen zweiten und erfolgreicheren Flug unternahm
er beinahe 70jährig. Nahezu 20 Jahre hat er an der Verbesserung des
ersten Gleiters gearbeitet. Tausend Jahre vor den Gebrüdern Wright
und sieben Jahrhunderte von den Konstruktionen Leonardo da Vincis
war Ibn Firnas der erste Mensch in der Geschichte, der einen
wissenschaftlichen Flugversuch unternahm. Ihm zu Ehren druckten die
Lybier eine Briefmarke mit seinem Konterfeil; und im Irak ist der
Ibn-Firnas-Flughafen im Norden Bagdads nach ihm benannt.
Weitaus geschätzter in der arabischen Welt als im Westen ist auch
der in Basra, Irak, geborene Abu Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham oder »Alhazen«
(965–1039). Er gilt nicht nur als Begründer der Optik, er war auch
der meist zitierte Physiker des Mittelalters und leistete
Bahnbrechendes auf den Gebieten der Mathematik, Astronomie und
Physik. Er erfand die weltweit erste Lochkamera, die er qamara
nannte, das arabische Wort für »Privatraum« oder »Dunkelkammer«.
Seit 2003 erinnert eine irakische 10000-Dinar-Note an den
Universalgelehrten, und im fernen All taufte man den Asteroiden
59239 auf den Namen »Alhazen«.
Der irakische Gelehrte Al-Haitham analysierte den Aufbau des Auges,
erkannte die Bedeutung der Linse und widerlegte in ersten
wissenschaftlichen Experimenten die Sehstrahlentheorie der Griechen,
wonach ein unsichtbares Licht vom menschlichen Auge ausgehe und die
Umgebung abtaste. Seine Forschungen zur Lichtbrechung und
Lichtreflektion brachten ihn dazu, Lesesteine aus Glas herzustellen,
was ihn zum Erfinder der Lupe machte. Seine Schriften, darunter das
berühmte Werk Kitab-al-Manazir – »Das Buch der Optik« – sollen Roger
Bacon im 13. Jahrhundert zur Erfindung der Brille inspiriert haben.
Zahlreiche seiner Erkenntnisse über Optik und Lichtbrechung, die
einen bedeutenden Einfluss auf europäische Denker von Bacon bis
Kepler hatten, schrieb man später allerdings Isaac Newton zu.
Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass auch die bekanntesten
Erfinder und Wissenschaftler des Westens, darunter Roger Bacon,
Leonardo Da Vinci, Johannes Kepler oder Nicholas Kopernikus, einen
Großteil ihrer Inspirationen aus den Werken ihrer arabischen
Kollegen geholt hatten. Trotzdem ist das in unseren
Geschichtsbüchern nicht oder nur andeutungsweise vermerkt. Geht man
doch viel lieber davon aus, dass die moderne Zivilisation mit der
Renaissance geradezu aus dem Nichts hervorgegangen sei. Falsch
verstandene Eitelkeit? In jedem Fall ein äußerst kurzsichtiges, ja
geradezu ethnozentristisches Weltbild, findet Professor Al Hassani.
Christliche Dogmen
Islamischer Himmelsglobus, Iran, 1279 |
Während die
islamische Welt die Hände nach den Sternen des Wissens ausstreckte
und sich dem Licht der Erkenntnis zuwandte, verharrte das
christliche Abendland in Finsternis. Was auch im wörtlichen Sinne zu
verstehen ist, denn islamische Städte wie Córdoba in Andalusien, das
711 von den Arabern eingenommen worden war und nur vier Jahre später
Hauptstadt des muslimischen Spanien wurde, erfreuten sich bereits
der Straßenbeleuchtung zu einer Zeit, als London noch die
Bezeichnung eines »schmutzigen, dunklen Lochs« verdiente. Europa
hatte kaum Infrastruktur, ganz zu schweigen von einer zentralen
Regierung. Studenten und Schüler aus allen Teilen der Welt kamen
nach Córdoba, um sich dort ausbilden zu lassen. Im 9. Jahrhundert
galt die Bibliothek von St. Gallen mit 36 Bänden als größte
Bibliothek des christlichen Europa; im muslimischen Córdoba standen
den Gelehrten zur gleichen Zeit bereits weit über 500000 Bücher zur
Verfügung.
Die katholische Kirche machte ihren Standpunkt unmissverständlich
deutlich: Geistige Freiheit, gleichgültig auf welchem Gebiet, war
ketzerisches Teufelswerk. Wer es dennoch wagte, ein von den
herrschenden Dogmen abweichendes Gedankengut zu vertreten, und sei
es nur aus wissenschaftlicher Neugier, verstieß gegen das Heil der
kirchlichen Weltordnung und wurde durch die Inquisition bestraft.
Aus humanistischer Sicht war es eine Epoche des Niedergangs. Viele
der einstigen Errungenschaften der griechisch-römischen Antike –
literarische, wissenschaftliche, technologische und zivilisatorische
– waren dem Zerfall geweiht und gingen mit den Jahrhunderten
verloren. Kein Wunder, daß den Muslimen das christliche Europa als
zurückgeblieben, unorganisiert, strategisch bedeutungslos und daher
im wesentlichen irrelevant erscheinen musste. Städte wie Bagdad,
Damaskus, Kairo und Córdoba dagegen waren die Zentren der
Zivilisation, des Handels und der Kultur.
Haus der
Weisheit
Dar-al-Islam – die muslimische Welt – erstreckte sich über drei
Kontinente. Unter den Abbasiden (749–1258) erreichte sie
einzigartige zivilisatorische Höhen. Im Irak lösten die Abbasiden in
einer so genannten konservativen Revolution die damals von vielen
frommen Bevölkerungsteilen als zu weltlich angesehenen Umaijaden ab.
Das gerade neu erbaute Bagdad wurde um 762 aufgrund seiner günstigen
Lage zur künftigen Hauptstadt erklärt. Von dort sollte in den
kommenden fünfhundert Jahren das große muslimische Reich regiert
werden. In dieser Zeit war Bagdad die wohlhabendste Stadt der Welt,
Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung, und die
zweitgrößte Stadt nach Konstantinopel.
Der Abbasiden-Kalif Mohammad Al-Mahdi (775–785) erkannte schon bald
sein besonderes Faible für wissenschaftliche Werke. Vieles aus
seiner persönlichen Sammlung stammte von seinen Beutezügen in
fremden Ländern. Sein Sohn setzte das einmal begonnene Werk fort.
Und auch dessen Nachfolger, Harun Ar-Raschid (786–809) – sein
Kalifat markiert die große kulturelle Renaissance in Bagdad und
anderen Städten des Reiches – erfreute sich an der inzwischen
stattlichen Bibliothek herausragender Werke von unschätzbarer
Kostbarkeit. Es war jener Harun Ar-Raschid, der das Bayt Al-Hikmah,
»Haus der Weisheit« gründete und so der Wissenssammlung einen festen
Ort verlieh. Schon nach wenigen Jahren sollte es sich bis weit über
die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen haben, dass in Bagdad ein
Zentrum der Geistes- und Naturwissenschaften bisher ungekannten
Ausmaßes entstanden war. (In ähnlicher Tradition wurde 1004 in Kairo
unter dem Fatimiden-Kalif Al-Hakim bi-Amr Allah das Dar Al-Hikmah
gegründet.)
Hier traf sich die Crème de la Crème muslimischer Gelehrter aus
aller Welt. Täglich kamen sie, um die Kunst des Lesens und
Schreibens zu studieren; viele arbeiteten an Übersetzungen und übten
sich in Diskurs und Dialog. Hier wurden persische Werke übersetzt
sowie alle Werke der Antike, die nur irgend aufzufinden waren –
Galen, Hippokrates, Platon, Aristoteles, Ptolemäus, Archimedes und
weitere. Bagdad avancierte zu einem kosmopolitischen Schmelztiegel;
man sprach arabisch, farsi, hebräisch, lateinisch, griechisch und
syrisch, aramäisch und sanskrit (in letzterem waren viele
altindische mathematische Manuskripte verfasst).
Solch rege intellektuelle Aktivitäten waren vor allem durch die
Papierherstellung möglich geworden. Das erste Papier erreichte den
Irak um 750 aus China – über die Seidenstraße via Samarkand – vier
Jahrhunderte bevor es in Europa eintraf. Kurz darauf bauten die
Bagdader ihre erste Papiermühle. (1293 wird in Bologna die erste
Papiermühle im christlichen Europa errichtet.) Auf dem Suq
Al-Warraqin, Bagdads Papiermarkt, reihten sich an die hundert
Papiergeschäfte aneinander, zumeist von Lehrern oder Schriftstellern
betrieben. Viele davon waren kleine Wissenschafts- und
Literaturzentren. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts hatte der
Siegeszug des Papiers in der gesamten arabischen Welt Pergament und
Papyrus bereits vollständig verdrängt.
Auch Abdallah Al-Ma'mun plante, das Werk seines Vaters Harun
Ar-Raschid fortzuführen und seinem Volk ein guter Patron der Künste
und der Gelehrsamkeit zu sein – zuvor musste er sich allerdings erst
noch in einem unschönen Bürgerkrieg gegen seinen Bruder Al-Amin das
Kalifat (813–833) sichern. Ein Intellektueller war Al-Ma'mun,
getrieben von einem unstillbaren Durst nach Wissen. Es heißt, dass
er an den Gouverneur von Sizilien schrieb und ihn um die gesamte
Bibliothek von Sizilien bat, die damals einige bedeutsame
philosophische und wissenschaftliche Bücher enthalten haben soll.
Die Antwort des Gouverneurs fiel wohlwollend aus: Er ließ dem
Kalifen von jedem Band aus der Bibliothek eine Kopie anfertigen.
Ein anderes Mal entsandte al-Ma'mun über hundert Kamele, damit sie
handgeschriebene Bücher und Manuskripte von Churasan im Iran nach
Bagdad beförderten. Al-Ma'mun gab den Auftrag für das erste
Observatorium der Welt; er gründete ein Krankenhaus und rief über
300 Bildungseinrichtungen ins Leben. Sooft es ihm möglich war,
verbrachte der Kalif seine Zeit mit den Gelehrten und beteiligte
sich an ihren Lehr- und Streitgesprächen.
Viele bekannte Persönlichkeiten des wissenschaftlichen Lebens,
unzählige Schüler und Studenten aus der ganzen Welt sollten in den
folgenden vier Jahrhunderten an diesem Ort des Wissens und der
Weisheit ein und ausgehen; zahlreiche Diskurse sollten geführt,
viele Erkenntnisse errungen werden, bevor im 13. Jahrhundert der
allgemeine Niedergang einer großartigen islamischen Blütezeit
einsetzte. 1258 wird Bagdad von den einfallenden Mongolen zerstört
und geplündert, und es heißt, dass die Tinte von Tausenden von
Büchern, die die Eroberer in den Tigris warfen, das Wasser auf lange
Zeit schwarz färbte.
140 Städte
auf der Warteliste
»Wie schnell wir die Geschichte vergessen«, bedauerte einst George
Washington. Professor Al-Hassani hat diese Warnung ernst genommen.
Er setzte alle Hebel in Bewegung, das nur allzu leicht vergessene
muslimische Erbe wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu
rücken. Er gründete die Stiftung für Wissenschaft, Technologie und
Zivilisation, für die er viele bekannte Wissenschaftler und
Persönlichkeiten gewinnen konnte; er schrieb den schon erwähnten
Bestseller: »1001 Inventions. Muslim Heritage In Our World«, und als
sei das noch nicht genug, konzipierte er eine gleichnamige
Ausstellung, die im vergangenen Jahr erstmals im Museum of Science
and Industry in Manchester gezeigt wurde. In nur drei Monaten kamen
80000 Besucher. »1001 Inventions« ist bis Anfang Februar noch im
Nationalmuseum in Cardiff, Wales, zu sehen; weitere Anlaufstellen in
England sind der Think Tank in Birmingham, das Glasgow Science
Center, und falls genügend Zeit bleibt, London und Newcastle. Danach
wird die Ausstellung ihre lange Reise durch ganz Europa – bis in die
arabische Welt antreten. 140 Städte im In- und Ausland stehen
bereits auf der Warteliste der Ausstellungsmacher. Ein großartiger
Erfolg, mit dem wohl am allerwenigsten Professor Al-Hassani selbst
gerechnet hat.
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