Frauen - Gesetze
aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten

In Arkansas darf ein Ehemann per Gesetz seine Frau schlagen, allerdings nicht öfter als einmal im Monat...

Nach kalifornischem Recht dürfen Frauen, welche einen Hausmantel tragen, kein Auto fahren.

Ein Gesetz in Helena, Montana verbietet es Frauen, in einem Saloon oder einer Bar auf einem Tisch zu tanzen, wenn sie nicht mindestens 3 Pfund und 2 Unzen an Bekleidungsstücken am Leibe tragen.

Ein spezielles Gesetz in Florida verbietet weiblichen Singles und geschiedenen oder verwitweten Frauen, an einem Sonntag Fallschirm zu springen. Unverheiratete Frauen, welche dennoch springen, droht eine Geldstrafe und/oder Gefängnis.

In Carrizoro/New Mexiko ist es Frauen verboten, sich unrasiert in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. (Gesicht + Beine)

Ein Gesetz des Staates Illinois besagt, das alle weiblichen Singles männliche Junggesellen mit 'Meister' anzureden haben.

Frauen, welche in Florida unter einem Haartrockner einschlafen, können mit einer Geldstrafe belegt werden. Alternativ kann die Strafe aber auch den Besitzer des Frisiersalons treffen.

In L.A. darf jeder Mann seine Frau mit einem Lederriemen schlagen, vorausgesetzt, der Riemen ist nicht breiter als zwei inches. Benutzt er einen breiteren Riemen, bedarf es der vorherigen Erlaubnis seiner Ehefrau.

In Norfolk, Virginia, darf keine Frau das Haus verlassen, ohne ein Korsett zu tragen. In früheren Zeiten gab es dafür einen, nur Männern vorbehaltenen Beamtenposten - den Korsett-Inspektor.

In Merryville, Missouri hingegen ist es Frauen strengstens verboten, ein Korsett zu tragen. Begründung: "Das Privileg, einen kurvenreichen und durch nichts eingeengten Körper einer jungen Frau bewundern zu dürfen, sollte dem normalen amerikanischen Mann nicht verweigert werden."

'Frau am Steuer, Ungeheuer' müssen sich wohl die Stadtväter von Memphis, Tennessee gedacht haben. Denn Frauen dürfen dort einem Gesetz zufolge nur Auto fahren, wenn ein Mann vor dem Auto herläuft und zur Warnung von Fußgängern und anderen Autofahrern eine rote Fahne schwenkt.

Die Stadt Dyersburg in Tennessee verfügt über eine Verordnung, welche es den Frauen untersagt, einen Mann zwecks eines Dates anzurufen.

Keine Frau darf in einem Badeanzug irgendeinen Highway des Staates Kentucky betreten, wenn sie nicht mindestens von zwei Polizisten eskortiert wird oder mit einem Knüppel bewaffnet ist. Dieses Gesetz tritt nicht in Kraft, wenn die Frau entweder weniger als 90 Pfund oder mehr als 200 Pfund wiegt oder wenn es sich um ein weibliches Pferd handeln sollte.

Ein Gesetz des Staates Michigan bestimmt, dass das Haar einer Frau ihrem Ehemann gehört.

Nach Klärung der Eigentumsverhältnisse versteht es sich von selbst, das sich in Michigan keine Frau ohne die Erlaubnis ihres Mannes die Haare schneiden lassen darf.

In Cleveland, Ohio, dürfen Frauen keine Lackschuhe tragen, da Männer in ihnen eventuell die Reflexion von etwas sehen könnten, was sie besser nicht sehen sollten.

Die New Yorker Verkehrsbehörde hat entschieden, das Frauen die Untergrundbahnen auch 'oben ohne' benutzen dürfen. Ein New Yorker Gesetz besagt, das, wenn ein sich ein Mann irgendwo mit freien Oberkörper zeigen darf, einer Frau dasselbe Recht zugestanden werden müsse.
Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem eine Gruppe von Frauen dieses Gesetz in der New Yorker U-Bahn 'getestet' hatte. Ein Polizeisprecher erklärte, das die Polizei sich mit der Regelung abfinden würde. Sollte aber eine andere Regel verletzt werden, z.B. eine nackte, rauchende Frau in der U-Bahn, würden Maßnahmen ergriffen werden.

Frauen in Oklahoma dürfen an ihrem eigenem Haar keine Veränderungen vornehmen, es sei denn, sie hätten eine Lizenz des Staates.

In Oxford, Ohio, ist es Frauen verboten, sich zu entkleiden, wenn sie vor einem Gemälde oder Photo eines Mannes stehen.

Ein spezielles Reinigungsgesetz verbietet es Hausfrauen in Pennsylvania, Dreck und Staub unter den Teppich zu kehren.

Frauen in Saco, Missouri, ist es gesetzlich verboten, Hüte zu tragen, welche ängstliche Personen, Kindern oder Tieren Angst einjagen könnten.

In St. Louis ist es der Feuerwehr verboten, eine Frau zu retten, wenn sie einen Morgenmantel trägt. Um gerettet zu werden, müssen Frauen vollständig bekleidet sein.

In Siena ist es allen Frauen verboten, als Prostituierte zu arbeiten, wenn ihr Vorname Maria ist.

In New York ist es Frauen gesetzlich verboten, auf der Straße zu rauchen.

Einem Gesetz in Norfolk, Virginia zufolge müssen Frauen, welche an einer Tanzveranstaltung teilnehmen wollen, ein Korsett tragen.

In Detroit/Michigan ist es den Männern gesetzlich verboten, ihre Frauen Sonntags böse anzuschauen.

Ein Gesetz in Guernee verbietet Frauen mit mehr als 200 Pfund Lebendgewicht, in Shorts auf Pferden zu reiten.

Frauen im US-Staat Minnesota können für 30 Tage ins Gefängnis wandern, wenn sie öffentlich als Weihnachtsmann verkleidet auftreten.

In Florida ist es der Frau verboten, 2/3 ihres Pos am Strand zu zeigen. Tut sie's trotzdem, drohen ihr 500$ Strafe oder Gefängnis.

In Morrisville, Pennsylvania benötigt eine Frau eine behördliche Genehmigung, wenn sie sich Schminken will. Eine Genehmigung des Ehemannes reicht nicht aus!

Jede Frau kommt in Seattle automatisch für 6 Monate hinter Gittern, wenn sie in einem Zug oder Bus auf dem Schoß eines Mannes sitzt, ohne zuvor ein Kissen zwischen sich und dem Mann plaziert zu haben.

Keiner Frau ist es innerhalb der Stadtgrenzen von Tremonton, Utah erlaubt, in einem Krankenwagen Sex mit einem Mann zu haben. Wird sie 'auf frischer Tat' ertappt, kann sie eines Sexualvergehens angeklagt werden. Weiterhin muß ihr Name in der Tageszeitung veröffentlicht werden. Der Mann geht straffrei aus, sein Name wird nicht veröffentlicht.

Im Staat Washington ist es unter allen Umständen verboten, mit einer Jungfrau Sex zu haben. Das Gesetz schließt die Hochzeitsnacht mit ein.

Ein 1837 verabschiedetes und erst 1974 aufgehobenes texanisches Gesetz erlaubte es allen Ehemännern, einen auf frischer Tat ertappten Liebhaber ihrer Frau folgenlos zu erschießen.

 

 

 

 

 

«Kopftuch wird nicht unter Zwang getragen»

28. Sep 07:12 Netzeitung

 

Muslimische Kopftuchträgerinnen stellen keine Bedrohung westlicher Demokratien dar, wie eine neue Studie zeigt. Ihr Autor Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff rät im Gespräch mit der Netzeitung zu mehr Gelassenheit.
In einer Studie der Konrad Adenauer Stiftung wurden erstmals türkischstämmige muslimische Frauen, die Kopftuch tragen, zu ihren Einstellungen zu Partnerschaft, Gleichberechtigung der Geschlechter und zur Demokratie befragt. Die Ziele und Vorstellungen, die muslimische Frauen von ihrem Leben haben, ähneln in fast allen Bereichen denen der deutschen Gesamtbevölkerung. Einen großen Unterschied markiert allerdings der Stellenwert der Religion.
Dennoch rät Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Koordinator für Ausländerintegration und Zuwanderung bei der Stiftung, der die Studie durchgeführt hat, im Gespräch mit der Netzeitung zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Kopftuch tragenden Frauen.

Netzeitung: Ihre Studie hat sich erstmals der Frage gewidmet, was türkischstämmige, Kopftuch tragende Frauen unter anderem über Gleichberechtigung und Demokratie denken. Welches Ergebnis hat Sie am meisten überrascht?

Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff: Ein Ergebnis der Studie ist, dass die Einstellungen der Frauen in sehr vielen Fragen denen der deutschstämmigen Bevölkerung ähnlich sind, dass es sehr viele Gemeinsamkeiten gibt. Sie sind Teil der deutschen Gesellschaft, und als solche muss man sie auch behandeln. Sie haben als Besonderheit die starke Stellung der Religion, und das finden wir in diesem Maß bei kirchentreuen Christen nicht. Das heißt, die Religion nimmt bei diesen Frauen den wichtigsten Platz im Leben ein.

Netzeitung: Laut Ihrer Studie wollen 79 Prozent der Befragten möglichst frei und unabhängig sein, 60 Prozent in einer fortschrittlichen Gesellschaft leben, 94 Prozent halten es für wichtig, dass auch die verheiratete Frau ihre beruflichen Wünsche erfüllen kann. Das Bild der ideologisch geknechteten, in vormodernen Mustern denkenden Kopftuchträgerin lässt sich also nicht aufrecht erhalten?

Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff
Foto: Privat

Wilamowitz-Moellendorff: Nein, das kommt überhaupt nicht heraus. Dieses Bild ist eine Unterstellung, die man empirisch nicht belegen kann. Wir haben hier etwa durchaus moderne Einstellungen zur Partnerschaft und finden wie gesagt auch keine großen Unterschiede zum Rest der Bevölkerung.

Netzeitung: Die Frauen halten zu 97 Prozent das Tragen des Kopftuchs für eine religiöse Pflicht, sehr viele sprechen sich aber auch gegen Kopftuchzwang aus. Wie interpretieren Sie diesen Umstand?

Wilamowitz-Moellendorff: Das Tragen des Kopftuchs ist eine persönliche Entscheidung, die nicht unter Zwang gefällt wird. Wir haben nur einen geringen Einfluss externer Personen festgestellt. Es wird häufig vermutet, dass gerade die männlichen Familienmitglieder Druck ausüben, aber das lässt sich nicht belegen.

Die Frauen halten es für ihre persönliche, religiöse Pflicht, das Kopftuch zu tragen. Man muss aber auch sagen, dass sie in dieses Umfeld hineinsozialisiert werden. Wir haben auch nach den anderen weiblichen Familienmitgliedern gefragt, und die tragen größtenteils auch ein Kopftuch. Es gehört für diese Personen zur weiblichen Identität, ein Kopftuch zu tragen. Es ist für sie ein normales Verhalten, eine Frau trägt ein Kopftuch. Da braucht kein Druck mehr ausgeübt zu werden.

Netzeitung: Ein Paradox im westlichen Sinn ist besonders auffällig: Einerseits äußern sehr viele Frauen sehr emanzipatorische Auffassungen über das Verhältnis von Mann und Frau, andererseits glaubt ein doch erheblicher Teil von ihnen, dass nicht alle Menschen unabhängig von ihrem Glauben vor Gott gleich seien. Wie interpretieren Sie das?

Wilamowitz-Moellendorff: Das ist uns auch aufgefallen. Wir wollen diese Frage daher theologisch diskutieren. Wir planen eine Veranstaltung mit hochrangigen Vertretern des Islam. Das ist ein Spezifikum von Muslimen, dass der Aussage, vor Gott seien die Menschen nicht gleich, zugestimmt wird. Das machen Christen nicht, und daher wollen wir diskutieren, ob das Auswirkungen auf das tägliche Leben hat oder eine rein theologische Frage ist. Wir wissen das nicht genau. Wir hatten diese Frage auch schon einmal einem Querschnitt der deutschen Gesamtbevölkerung gestellt, und daher hatten wir einen guten Vergleichswert.

Wir glauben nicht, dass diese Antwort politische Folgerungen rechtfertigt. Da eine Ungleichheitsideologie hineinzuinterpretieren erscheint mir zu weit gegriffen. Aber wir wollen aus diesem Grund herausfinden, wie die Stellung des Menschen im Islam verstanden wird und ob das so in den Moscheen gelehrt wird.

Netzeitung: Wie haben Sie die Frauen für Ihre Studie ausgewählt?

Wilamowitz-Moellendorff: Wir haben Interviewerinnen in Moschee-Gemeinden geschickt, und das ist ja auch ganz sinnvoll, denn es handelt sich um religiöse Personen, die man am ehesten dort finden kann. Dass das eine Vorauswahl darstellt, ist uns völlig klar, aber ein anderes Vorgehen ist schwierig. Wir können keine Zufallsauswahl treffen, wir haben kein Verzeichnis Kopftuch tragender Frauen, und das ist auch gut so. Sie wissen, es hat historische Gründe, dass Religion als Merkmal in Deutschland nicht erfasst wird.

Netzeitung: Sind Kopftuch tragende Frauen denkbar, die weitaus weniger religiös sind, die aus feministischen oder anderen Gründen das Kopftuch tragen und durch Ihre Studie nicht erfasst wurden, oder halten Sie das für unwahrscheinlich?

Wilamowitz-Moellendorff: Wir haben die Altergrenze bei 40 Jahren gezogen, weil wir die jüngeren Frauen befragen wollten, die sich dieser Frage bewusst sind, und wir sind auch davon ausgegangen, dass ältere Frauen das Kopftuch oft aus Gewohnheit tragen, weil sie es nicht anders kennen, weil sie aus der Türkei zugewandert sind. Diesen Typus gibt es natürlich.

Wir sollten aber vorsichtig sein, was wir dort hinein interpretieren. Ich kenne die Ausführungen von Herrn Ghadban und anderen auch, das Kopftuch einmal als Symbol weiblicher Unterdrückung, einmal als Symbol des Islamismus und ähnliches zu interpretieren.
Ich glaube daher, das alles greift zu weit, die Personen selbst sehen das ganz anders.

Netzeitung: Man sieht in Städten wie Berlin auch oft relativ junge Frauen mit Kopftuch, die aber ansonsten extrem körperbetonte, manchmal sogar bauchnabelfreie Kleidung tragen. Haben Sie sich in der Vorbereitung Ihrer Studie auch mit diesem Typ der Kopftuchträgerin beschäftigt?

Wilamowitz-Moellendorff: Wir hätten uns nicht vorstellen können, diesen Typus ausreichend erfassen zu können. In unserer Befragung der Lebensziele wird jedoch auch deutlich, dass auch die von uns Befragten dem guten Aussehen einen höheren Stellenwert einräumen als deutsche Frauen. Somit passt Ihre Beobachtung in den Gesamtkontext.

Ein neuer Trend, der aus der Türkei zu uns herüberschwappt, ist, dass das Kopftuch mehr unter modischen Aspekten getragen wird, also zu einem Accessoire wird, das dann allerdings die religiöse Bedeutung verliert. Da aber liegen die Grenzen unserer Methode, wenn wir unsere Interviewer notgedrungen in die Gemeinden schicken, erfassen wir diese Frauen natürlich nicht.

Netzeitung: Viele Frauen fühlen sich stärker mit der Türkei als mit Deutschland verbunden und nennen Diskriminierung als wichtigen Grund dieser Entfremdung. Müssten aus diesem Umstand nicht politische Schlüsse gezogen werden?

Wilamowitz-Moellendorff: Das ist richtig. Wir wissen, dass sich Muslime generell als Bürger zweiter Klasse empfinden, wir finden diese Einstellung unter diesen Frauen sogar verstärkt. Das muss man klar sagen: Sie fühlen sich diskriminiert und wenn wir uns umsehen, müssen wir zum Schluss kommen, dass dieses Gefühl einer gewissen Realität nicht entbehrt. Das heißt, diese Frauen finden schwerer einen Ausbildungsplatz, eine Arbeitsstelle und so weiter. Auch in Bereichen, wo das Kopftuch eigentlich keine Rolle spielt. Das ist natürlich ein Auftrag an die deutsche Gesellschaft und an die Politik, hier einen anderen Umgang zu finden.

Frankreich geht hart gegen Kopftücher vor, mit ziemlich wenig Erfolg, in Österreich ist die Lage völlig entspannt, in Großbritannien auch. Es gibt kein Vorbild, wie wir damit umgehen, also sollten wir einen eigenen Weg in Deutschland finden, und dazu gehört Toleranz, auch wenn uns manche Kleidungsstücke nicht gefallen. Damit muss man leben.

Netzeitung: Der Philosoph Slavoj Zizek hat vor kurzem geschrieben, das staatliche Verbot des Verbots, nämlich seine Haare zu zeigen, sei vielleicht die schlimmste Tyrannei, weil sie jenes Merkmal verbiete, das gerade die Identität des anderen ausmache. Können Sie dieser Argumentation folgen?

Wilamowitz-Moellendorff: Ich weiß nicht, ob man so weit gehen kann und hier von Identität sprechen kann. Wenn man nach Frankreich blickt, kann man aber sicher sagen, dass solche Verbote nicht die gewünschten Auswirkungen haben.

Die Studie «Das Kopftuch – Entschleierung eines Symbols?» ist soeben in der von der Konrad-Adenauer-Stiftung herausgegebenen Broschürenreihe «Zukunftsforschung Politik» erschienen. Mit Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff sprach Ulrich Gutmair.