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"Niemand
ist ein besserer Gefährte für mich gewesen, als
Abu
Bakr", sagte der Prophet Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, in
seiner letzten Predigt.
Abu Bakr vertritt den Propheten Muchammad Allii verzögert seinen Treueschwur Kampf gegen Schwindler und Abtrünnige Goldene Regeln für die Kriegsführung Vereinigung der vier Heeresabteilungen Die zwei Jahre von Abu Bakrs Staat
Abu
Bakr war zwei Jahre jünger als der Prophet Muchammad, Allahs
Segen
und Friede auf ihm. Seine Eltern nannten ihn '"Abdul- Kaaba",
was "Diener der Kaaba" bedeutet. Als er Muslim
wurde, änderte der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
diesen heidnischen Namen
in '"Abdullah (=Diener Allahs) um. Da er sich bereits in
früher Jugend zum Islam bekannte, bekam er den Beinamen
"Abu Bakr", der eine solche Bedeutung wiedergibt. Unter diesem Namen
ist er bekannt geworden; und auch heute noch kennt ihn die Welt als "Abu
Bakr".
Von
früher Jugend an galt Abu Bakr als gutmütig und aufrichtig.
Er war ehrlich und wahrheitsliebend und kam aus einer
edlen Familie. Diese Eigenschaften verschafften ihm großes
Ansehen. Durch seine guten Charaktereigenschaften gewann
er auch die Freundschaft des jungen Muhammad,
Allahs Segen und Friede auf ihm.
Beide wurden schon in früher
Jugend treue Freunde. Diese Freundschaft
hielt ein Leben lang und machte Geschichte. Nachdem
Abu Bakr herangewachsen war, wurde er ein reicher
Kaufmann. Doch benutzte er seinen Reichtum, um den Armen
zu helfen. Er war sehr gutherzig. Wenn er jemanden in Schwierigkeiten
sah, wurde sein Herz weich, und er half ihm nach
Kräften. Wenn sein Geld Leid abschaffen konnte, sah er nicht
darauf, wieviel er ausgab.
Dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, nahe Abu Bakr war dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, immer sehr nahe. Er kannte ihn besser als jeder andere und wusste, wie ehrlich und aufrecht sein Freund immer gewesen war. Er war der erste Mann, der den Islam annahm. Nach der ersten Offenbarung teilte ihm der Prophet mit, was in der Höhle des Bergs Hira' geschehen war. Er sagte ihm, dass Allah (t) ihn zu Seinem Gesandten gemacht habe. Abu Bakr dachte nicht lange nach und wurde sofort Muslim. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte einmal selbst: "Ich rief die Menschen zum Islam auf. Jeder dachte darüber nach, mindestens eine Weile. Bei Abu Bakr war dies jedoch nicht der Fall. Er nahm den Islam ohne jedes Zögern im gleichen Augenblick an, als ich ihn ihm eröffnete." Abu Bakr tat noch mehr. Sobald er Muslim geworden war, begann er, anderen den Islam zu predigen. Er hatte viele Freunde. Sie wussten, dass Abu Bakr aufrichtig und wahrheitsliebend war und niemals eine schlechte Sache unterstützen würde. Er rief sie zum Islam auf, und sie wurden Muslime. Unter ihnen waren Männer wie 'Usman, Subair, Talha, 'Abdur- Rahman Ibn 'Auf und Sa'd Ibn Abu Waqqas.
Diese
Männer wurden später bedeutende Kräfte für den Islam.
Der
Prophet, Allahs Segen
und Friede auf ihm. suchte Abu
Bakrs
Haus täglich auf. Dann saßen die beiden zusammen und
besprachen Möglichkeiten, den Islam zu verbreiten. Miteinander
gingen sie zu den Treffpunkten der Menschen und
verkündeten die Botschaft Allahs. Abu Bakr begleitete den
Propheten, Allahs
Segen und Friede auf ihm,
dabei auf Schritt und Tritt. Die Botschaft des Islam verärgerte die Mekkaner über alle Maßen; denn sie verehrten Götzenbilder. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, kritisierte öffentlich diese Abbilder. Er erklärte, dass sie weder Gutes noch Böses bewirken können.
Von
Jahr zu Jahr setzten die Mekkaner den Muslimen mehr
und
mehr zu und machten ihnen das Leben schwer. Muslimische
Sklaven, die keine muslimischen Herren hatten, mussten am meisten
leiden. Sie konnten weder ihren grausamen
Herren davonlaufen, noch wollten sie ihre Religion
aufgeben. Die herzlosen Herren
versuchten alle Arten von Foltern, damit sie den Islam verleugneten. Sie legten
sie nackt auf brennendheißen Sand und beschwerten ihnen
dann die Brust mit großen Steinen. Die armen Sklaven ertrugen
das alles ruhig. Für sie gab es kein Entkommen; der Tod
war der letzte Ausweg.
Abu
Bakrs Reichtum war für viele muslimische Sklaven die
Rettung.
Er kaufte sie ihren unmenschlichen Herren ab und gab
ihnen die Freiheit. Bilal, war einer dieser Sklaven.
Er war Sklave von Umayja ibn Halaf. Umayja war ein
herzloser Mann. Er ließ Bilal entkleiden, zur Mittagszeit auf
den heißen Sand legen und gnadenlos auspeitschen. Trotz dieser
Tortur hörte Bilal nicht auf zu rufen: "Achadun
achad, Achadun achad!
Als das Leben für die Muslime in Mekka zu schwer wurde, dachten sie daran, in ein anderes Land zu gehen. Mit der Genehmigung des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, wanderte ein Teil von ihnen nach Abessinien aus. Dort lebten sie in Frieden, und viele Muslime folgten ihnen. Als einer der ersten Anhänger des Islam zog sich Abu Bakr den besonderen Zorn und Hass der Oberen von Mekka zu. Unter dem starken Druck, dem er sich bald ausgesetzt fühlte, bat er den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, um die Erlaubnis, nach Abessinien gehen zu dürfen. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, erteilte ihm die Genehmigung, und er trat seine Reise an. Unterwegs traf er ibn ud Darna, das Oberhaupt des Stammes der Qara "Wohin geht die Reise?" fragte er. "Das Volk von Mekka hat mich vertrieben", antwortete Abu Bakr, "ich gehe nach Abessinien. Dort werde ich in der Lagesein, dem Allmächtigen Allah auf die Weise zu dienen, wie ich es möchte." "Einen Mann wie dich sollte man nicht vertreiben", sagte ibn ud Darna, "du hilfst den Armen, du bist gütig zu denen, die in Nöten sind, du bist liebenswürdig zu deinen Gästen. Ich will dich auf meine eigene Verantwortung nach Mekka zurückbringen."
Bald
predigte er den Islam so öffentlich wie zuvor.
Die Mekkaner beklagten sich bei Ibn ud Darna. Dieser
bat Abu Bakr, seine Lage nicht
zu erschweren. Darauf antwortete Abu
Bakr (r):
Im
zehnten Jahr seiner Botschaft erlebte der Prophet, Allahs
Segen und Friede auf ihm, das
wunderbare Ereignis des "Isra'
und Miradsch". Der Engel Dschibril kam eines
Nachts
mit der Aufforderung Allahs des Allmächtigen, der
unternahm
zunächst die Reise von Mekka nach Jerusalem in
einer
einzigen Nacht; dann stieg er von dort mit Dschibril in den
Himmel
empor.
Da die Mekkaner die
Absicht zeigten, das Licht des Islam ein für allemal auszulöschen, befahl
Allah dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, nach Medina zu ziehen. Alle Vorbereitungen für
diese historische Reise wurden von Abu Bakr (r) getroffen. Drei Tage lang lagen
er und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm. versteckt in der Höhle des
Berges Saur. Abu Bakr hatte die Ehre,
die schwierigsten Tage im Leben des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, mit ihm zu teilen.
Abu Bakr nahm an allen Kämpfen teil, die der Prophet, Allahs Segen und Friede
auf ihm, zu bestehen hatte. Sein Leben lang schlug er sich tapfer unter dem
Banner des Islam. Bei Uhud und Hunain zeigten einige Männer Schwäche. Sie
vergaßen, ihre Pflicht zu tun. Aber Abu Bakrs Iman schwankte niemals. Er
stand immer wie ein Fels an der Seite
des Propheten, Allahs Segen
und Friede auf ihm.
In
Badr kämpfte einer von Abu Bakrs Söhnen, der den Islam
noch nicht angenommen hatte,
auf der Seite der Makkaner. Als
er später Muslim geworden war, sagte er eines Tages:
"Vater, bei Badr war dein
Leben zweimal in meiner Hand. Aber
meine Liebe zu dir hielt mein Schwert zurück."
"Mein
Sohn", bemerkte Abu Bakr, "wenn ich eine solche
Gelegenheit auch nur einmal
gehabt hätte, wärst du nicht
mehr."
Bei
den Friedensgesprächen in Al- Hudaibija saß Abu Bakr an
der Seite des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm.
Während der Verhandlung
zupfte der Sprecher der Quraisch
wie es in Arabien üblich war,
wenn man jemanden ärgern wollte
- immer wieder den Bart des Propheten, Allahs Segen
"Was
für ein Wandel in Abu Bakr!" flüsterten sie sich zu. "Er
ist als weichherzig bekannt.
Wie hart und fest ist er jetzt
geworden! Er ist nicht mehr
derselbe Abu Bakr."
Der
Feldzug nach Tabuk war die letzte Unternehmung des Propheten, Allahs Segen und
Friede auf ihm. Sie sollte ein großer Erfolg werden. Er bat die Leute, dabei
zu helfen, so gut sie konnten. Diesmal übertraf Abu Bakr (r) alles bisher
Geleistete: Er nahm all sein Hab und Gut und häufte es vor die Füße des
Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. "Hast du auch etwas für
deine Frau und deine Kinder zurückbehalten?“ fragte der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm..
"Allah
und Sein Gesandter genügen ihnen", entgegnete Abu Bakr ruhig. Die Umstehenden waren verblüfft. Es war unmöglich, Abu Bakr im Dienst für den Islam zu übertreffen. Dem Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, gefiel diese Antwort, und er machte Abu Bakr zum Bannerträger des Feldzuges. Abu Bakrs Anhänglichkeit an den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und seine grenzenlose Ergebenheit in den Willen Allahs verschafften ihm allgemeine Achtung. Er war nicht nur der erste Mann, der den Islam angenommen hatte, sondern auch die beste Stütze des Islam unter den Muslimen.
Mekka fiel im 8. Jahre n.H. Die Kaaba befand sich jetzt erstmals in den Händen der Muslime; sie musste von allen Spuren des Götzendienstes und alberner Übungen heidnischer Tage gereinigt werden. Denn bis dahin hatten heidnische Araber in der Zeit der Hadsch absurde Dinge getan. Sie gingen nackt um das Haus Allahs und taten viele andere närrische und unreine Dinge. All dies musste aufhören. Der erste Hadsch der Muslime fiel in das 9. Jahr n.H. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, war in Medina sehr beschäftigt, um den Hadsch selbst zu leiten. So sandte er Abu Bakr als seinen Stellvertreter, der alles für ihn erledigen sollte. Mit ihm wurde auch 'Allii gesandt. Abu Bakr las die Hutba (Predigt) des Hadsch. Dann stand 'Allii auf und las der Gemeinde die Befehle Allahs vor, die die Götzenanbeter betrafen; von diesem Jahr an war es ihnen verboten, die Kaaba zu betreten.
Der
Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, leitete gewöhnlich selbst die
gemeinsamen Gebete in seiner Moschee in Medina. Es waren ungewöhnlich schöne
Gebete. Während seiner letzten Krankheit konnte der Prophet, Allahs Segen und
Friede auf ihm, aber die Gebete nicht mehr selbst leiten. Er war zu schwach
geworden, um in die Moschee zu gehen. Er musste jemanden ernennen, der seinen
Platz einnahm. Diese Ehre fiel Abu Bakr zu. 'Ayscha (r), die Tochter Abu Bakrs
und eine Frau des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, meinte, dass diese
Bürde für ihren weichherzigen Vater zu schwer sei. Sie bat den Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, ihren Vater von dieser Pflicht zu entbinden.
Aber der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
blieb bei seiner Entscheidung.
So
kam Abu Bakr (r) zu Lebzeiten des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm,
zur höchsten Würde des Islam. Als Abu Bakr eines Tages geschäftlich unterwegs
war, leitete 'Umar (r) in seiner Abwesenheit das gemeinsame Gebet. "Das ist
nicht Abu Bakrs Stimme", sagte der leidende Gesandte Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
"Niemand außer ihm sollte die Gebete vorsprechen." Denn Abu Bakr war
die am meisten geeignete Person für dieses hohe Amt. Am letzten Tage seines Lebens besserte sich der Zustand des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, für kurze Zeit. Es war früh am Morgen. Abu Bakr leitete das Gebet in der Moschee. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hob den Vorhang vor seiner Tür und richtete den Blick auf die Betenden. Sie waren unter Abu Bakrs Leitung im Gebet vertieft. Ein Lächeln erleuchtete das blasse Gesicht des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. Er ließ den Vorhang fallen, als seine schwache Hand ihn nicht mehr halten konnte. Aber er war glücklich bei dem Gedanken, dass er den besten Mann zu seinem Stellvertreter bestimmt hatte.
Ein
kritischer Augenblick Die Nachricht vom Tode des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, war ein niederschmetternder Schock für jeden. Wie konnte das sein? Alle wussten, dass er einige Tage krank gewesen war. Aber sein Tod war unvorstellbar. Das durfte einfach nicht wahr sein! Eine riesige Menge versammelte sich in der Moschee. Niemand wusste, was man tun sollte. Es herrschte äußerste Verwirrung. 'Umar (r) war so übermannt von seinem Schmerz, dass er sein Schwert zog und erklärte:
"Wenn
jemand sagt, der Gesandte Allahs sei tot, werde ich ihm den Kopf abschlagen
!" "O ihr Menschen! Falls einer von euch Muhammad verehrt hat, so soll er wissen, dass Muhammad tot ist; aber wer Allah angebetet hat, der soll wissen, dass Allah lebt und unsterblich ist. Lasst uns alle die Worte des Qur'an ins Gedächtnis zurückrufen, die heißen: »Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt - nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen.«" (Surach 3:144).
Die
erste Aufgabe war die Wahl eines neuen Führers. Der Staat musste ein Oberhaupt
haben, sonst konnte es nicht weitergehen. Die Sache war zu dringend, um
aufgeschoben zu werden. Ein Aufschub hätte Unordnung bedeutet und alles
zunichte gemacht, was der Gesandte Allahs geschaffen hatte. Allahs Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm, war gestorben, aber der Islam und sein Staat mussten
weiterleben. Die beiden großen Gruppen der Muslime waren die Muhadschirs und
die Ansar. Die Ansar sammelten sich in Taqifat Banu Saida, ihrem Treffpunkt nahe
beim Hause des Sa'd ibn 'Ubada. Das Gespräch drehte sich natürlich um die Wahl
des KAlliifen. Sa'd, der Führer der Ansar, stand auf und sagte, dass der Amirrul
Mu`minun aus ihren Reihen stammen müsse. Viele Stimmen stimmten ihm bei. Ein
Mann jedoch stand auf und fragte:
"Aber
was ist mit den Muhadschirs? Sie haben vielleicht einen größeren
Anspruch."
"Dann
sollen es eben zwei Amirrul Mu´minun sein", schlug einer vor, "einer
von den Ansar und einer von den Muhadschirs." Jemand erzählte Abu Bakr
(r), was bei dieser Zusammenkunft gesprochen worden war. Er erkannte die
Notwendigkeit, schnell zu handeln, um eine neue Verwirrung zu verhindern. Daher
ging er mit einer Gruppe von Muslimen nach Taqifat Banu Saida. Er wandte
sich mit folgenden Worten an die Versammelten:
"Beide,
Muhadchirs und Ansar, haben große Verdienste um den Islam erworben. Aber die
Muhadschirs waren als erste zum Islam gekommen. Sie waren immer sehr eng mit dem
Gesandten Allahs,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
verbunden. Daher, Leute der Ansar, lasst den Amirrul Mu ´minun aus ihrer Reihe
sein!" Darauf erwiderte ein Mann aus dem Stamm Al- Hasradsch: "Wenn du
keinen Amirrul Mu ´minun aus unserer Mitte willst, dann lass es doch zwei
Amirrul Mu`minun geben, einen Ansari, und einen Muhadschirs."
"So
geht es nicht", sagte Abu 'Ubaida Ibn Al- Dscharrah, "Ansar, ihr seid
diejenigen, die den Islam stark gemacht haben. Jetzt tut nichts, was eure Arbeit
zunichte machen könnte!" Als er das hörte, stand ein anderer Mann aus dem
Stamm Al- Hasradsch auf und sagte:
"O
Ansar! Was wir auch für den Islam getan haben, geschah zu Ehren Allahs und
Seines Gesandten,
Allahs Segen und Friede auf ihm,.
Wir taten es nicht, um damit irgend jemand zu verpflichten. Es sollte kein
Vorwand sein, um ein Amt zu erlangen. Hört, der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
gehörte zum Stamm der Quraisch. Die Quraisch haben ein größeres Recht, seinen
Platz einzunehmen. Bei Allah, ich halte es nicht für richtig, mit ihnen darüber
zu streiten. Fürchtet Allah und widersprecht ihnen nicht!"
Abu
Bakr sagte:
"Freunde,
ich denke, entweder 'Umar oder Abu 'Ubaida
sollte Amirrul Mu ´minun
werden. Wählt einen von den beiden! "
Als
sie das hörten, sprangen 'Umar und Abu 'Ubaida auf und
riefen:
"O
Siddiq, wie kann das sein? Wie kann ein anderer dieses
Amt ausüben, solange du unter
uns bist? Du bist der erste Anwärter
unter den Muhadschirs. Du warst der Gefährte des
Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
in der Höhle des Berges Taur. Du leitetest die
gemeinsamen Gebete an seiner
Stelle während seiner letzten Krankheit.
Das Gebet steht an erster Stelle im Islam. Mit all
diesen hervorragenden
Voraussetzungen bist du die am besten
geeignete Person als Nachfolger
des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm,.
Strecke deine Hand
aus, dass wir dir die Bai'a ( Huldigung und Annerkennung) geloben können." Aber Abu Bakr streckte seine Hand nicht aus. 'Umar sah, dass dieses Zögern alle Fragen erneut aufrollen würde. Das hätte leicht neue Schwierigkeiten schaffen können. So ergriff er selbst Abu Bakrs Hand und gelobte ihm seine Bai'a. Andere folgten seinem Beispiel, und dann strömten von allen Seiten die Männer herbei, um dem Nachfolger des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, ihre Bai'a zu bekunden. So wurde Abu Bakr (r) KAlliif mit allgemeiner Zustimmung der islamischen Gemeinde.
Am folgenden Tag ging Abu Bakr (r) in die Propheten-Moschee. Hier legte das Volk die Bai'a ab. Danach bestieg Abu Bakr das Podest als Amirul Mu´minin des Islam und sprach zur versammelten Menge:
"O
ihr Menschen! Ich bin zu eurem Führer gewählt worden, obgleich ich nicht
besser bin als irgendeiner von euch. Wenn ich etwas Gutes tue, gebt mir eure
Unterstützung! Tue ich etwas Falsches, dann macht mich darauf aufmerksam! Hört,
Wahrheit ist Ehrlichkeit, und Unwahrheit ist Unehrlichkeit. Die Schwachen
unter euch sind in meinen Augen so lange mächtig, bis ich ihnen das gegeben
habe, was ihnen zusteht, wie Allah es will. Die Mächtigen unter euch dagegen
sind so lange schwach in meinen Augen, bis ich ihnen das genommen habe, was
den anderen zusteht, wie Allah es will. Ich sage euch, wenn die Menschen aufhören,
den Willen Allahs zu erfüllen, lässt Allah sie in Ungnade fallen. Wenn die
Menschen zu Übeltätern werden, schickt Allah Unglück über sie. Merkt euch,
ihr müsst mir so lange gehorchen, wie ich Allah und Seinem Gesandten, Allahs
Segen und Friede auf ihm, gehorche. Wenn ich Allah und Seinem Gesandten
,
Allahs Segen und Friede auf ihm, nicht
gehorche, braucht ihr mir auch nicht zu gehorchen!"
Allii
und einige seiner Verwandten hatten wegen einer Meinungsverschiedenheit mit der
Wahl zum Amirul Mu´mini die Bai'a sechs Monate hinausgezögert. Der Prophet, Allahs Segen und
Friede auf ihm, hatte nämlich einige Ländereien in Medina und Haibar,
worauf seine Tochter Fatima (r) und sein Onkel Al-'Abbas Anspruch erhoben. Aber
Abu Bakr wies diesen Anspruch zurück im Hinblick darauf, was der Prophet,
Allahs Segen und Friede auf ihm, selbst gesagt hatte: "Wir Propheten können
nicht beerbt werden. Alles, was wir hinterlassen, ist öffentliches
Eigentum."
Abu
Bakr und Allii waren beide uneigennützig. Fatima war krank, und Abu Bakr ging
zu ihr und klärte das Missverständnis persönlich auf. Nachdem Fatima kurz
darauf gestorben war, suchte Allii Abu Bakr auf und sagte:
Einige
Wochen vor seinem Tod hatte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, Usama
zum Führer eines Feldzuges gegen Syrien ernannt. Usama sollte den Tod seines
Vaters Said, des freigelassenen Dieners des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, , rächen.
Said (r) war von
den Syrern in der Schlacht von Mu'ta getötet worden. Während der Vorbereitung
des Feldzuges wurde der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, ernstlich
krank und starb. Dadurch verzögerte sich Usamas Aufbruch um einige Wochen.
Sobald nachdem Abu Bakr Amirul Mu´minun geworden war, dachte er daran, den Feldzug
durchzuführen.
Der
Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, brachte einige Leute auf den
Gedanken, dass mit seinem Ende auch das Ende des Islam gekommen sei. Viele Stämme
waren erst vor kurzer Zeit in die Gemeinde des Islam aufgenommen worden. Doch
waren sie keinesfalls fest im neuen Glauben. Bei vielen von ihnen wurden Anzeichen bemerkt, dass sie aus der Gemeinschaft des Islam ausbrechen wollten. Abu Bakr sah sich in einer schwierigen Lage. Er musste die Befehle des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, um jeden Preis ausführen und den vom Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, geplanten Feldzug unternehmen. Einige der Sahabas meinten jedoch, dass es besser sei, diesen Gedanken in dieser Lage fallen zu lassen.
"Überall
braut sich Unruhe zusammen", sagten sie. "Es sei unklug, Truppen in
ein fremdes Land zu senden, wenn sie dringend im eigenen Land gebraucht würden."
Aber Abu Bakr wollte nicht auf sie hören.
"Bei
Allah ", entgegnete Abu Bakr, "ich stimme keinem der beiden Vorschläge
zu. Was macht es schon, wenn meine Füße staubig werden, während ich einige
Schritte auf Allahs Wegen schreite? Jeder Schritt auf Allahs Wegen wiegt so viel
wie 700 gute Taten."
Auch
'Umar war unter Usamas Kommando. Aber Abu Bakr brauchte ihn in Medina als
Berater. Deshalb bat er Usama um die Einwilligung, dass 'Umar in Medina
bliebe. Usama war einverstanden.
Ehe
sich Abu Bakr sich von Usama trennte, gab er ihm viele wertvolle Ratschläge, unter
anderem:
"Sei
nicht unehrlich! Täusche niemanden! Verstecke deine Kriegsbeute nicht! Verstümmele
niemanden! Töte nicht Frauen, Alte und Kinder! Verbrenne keine Dattelpalmen!
Schlage keine Obstbäume um! Schlachte eine Ziege, eine Kuh oder ein Kamel nur
als Nahrung! Du wirst Menschen antreffen, die der Welt entsagt und sich in ein
Kloster zurückgezogen haben; las sie in Frieden!"
Kampf gegen Schwindler und Abtrünnige Die Schwindler
Bald
geriet das Land in einen Bürgerkrieg. Die entlegenen Provinzen, wie Nadschd, waren
die ersten, in denen Schwierigkeiten entstanden. Sie hatten den Islam
angenommen, als ihnen der Anschluss an die Muslime die größte Sicherheit bot.
Sie wussten nichts vom wahren Geist des Islam. Jahrhundertelang waren sie von
keiner fremden Macht beherrscht worden. Sie waren es gewohnt, so frei zu sein
wie der Wind, der über die Wüste weht. Der Islam legte ihnen Disziplin auf»
und sie mussten nach seinen morAlliischen Gesetzen leben. Alkohol und Glücksspiel
wie in den Tagen der "Dschahiliya" gab es nicht mehr. Der freie Geist der
Wüste lehnte sich gegen diesen morAlliischen Zwang auf. Der Tod des Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm, schien ihnen eine günstige Gelegenheit zu
sein: Jetzt war die Zeit gekommen, das vermeintliche Joch des Islam abzuschütteln.
Besonders lästig war den Oberhäuptern dieser Stämme die Seka. Die Regierung
von Medina nahm ihnen jedes Jahr 2,5 % ihres gesamten Besitzes. Gewiss wurde
dieses Geld für die Armen ihres eigenen Stammes verwendet. Aber es wurde
trotzdem als Belastung empfunden. Sie wollten Muslime bleiben, falls Medina
die Seka abschaffen würde. Viele Stammesoberhäupter ließen Abu Bakr diese
Entscheidung
Gleichzeitig
tauchte eine noch ernstere Schwierigkeit auf.
Menschen, die den Propheten,
Allahs Segen und Friede auf ihm,
weder persönlich gekannt noch genau über ihn Bescheid
wussten, sahen in ihm nichts
anderes als einen Herrscher. Die Schlaueren unter ihnen begannen, von einem ähnlichen
"Alles,
was wir tun müssen", dachten sie bei sich, "ist,
Prophet zu werden und ein
Gefolge zu haben." Auf diese Weise hofften sie, zu Macht und Ruhm zu gelangen. Mancher tüchtige Mann fiel diesem Wunschtraum zum Opfer, und schließlich tauchte eine Unmenge von Schwindlern in verschiedenen Teilen Arabiens auf. Alle behaupteten von sich, Propheten zu sein
Die Lage war ernst, und deshalb war äußerste Umsicht notwendig. Abu Bakr (r) rief seine Ratgeber zusammen, um ihre Ansichten zu hören. Viele befürworteten behutsames Vorgehen.
"Es
ist nicht klug“, sagten sie, "den Kampf an allen Fronten
zur gleichen Zeit aufzunehmen.
Gehe im Augenblick nicht gegen
die vor, die sich weigern, die Seka zu zahlen. Wir
können uns mit ihnen noch
befassen, wenn wir mit den Schwindlern
fertig sind."
Aber
Abu Bakr wollte nicht auf diesen Rat hören.
"Bei Allah ", erklärte
er, "selbst wenn einer nur ein Zicklein
schuldig ist, muss er es
hergeben, auch wenn er sich weigert.
Ich
werde ihn deshalb bekämpfen Wenn andere mich dabei
nicht unterstützen, werde ich
es allein tun. Niemand ist befugt,
ein Gebot Allahs abzuwandeln."
Die
Lage war
wirklich äußerst
schwierig. Zu
den Verweigerern
der Seka gehörten die Nachbarstämme der
'Abs und Dubyan, der Asad und
Tay'. Sie wollten ein Zugeständnis
von Abu Bakr erzwingen, ehe Usamas Streitmacht
nach Medina zurückkäme. Sie
sandten deshalb eine
Einige
Tage später kehrte Usama nach Medina zurück. Abu Bakr entschied nun, persönlich
gegen die verräterischen Stämme in den Kampf zu ziehen. Das Volk bat ihn, sein
Leben nicht aufs Spiel zu setzen. Aber Abu Bakr hörte nicht darauf. Er ließ
Usama als seinen Stellvertreter in Medina zurück, führte ein Heer gegen Abs
und Dubyan und besiegte diese Stämme endgültig. Ihre Weiden wurden dem Heer
zur Nutzung überlassen.
Diese
entschlossene Tat überzeugte manchen Schwankenden davon, dass es unmöglich
ist, einen Teil des Islam anzunehmen und den anderen abzulehnen. Sie bestätigte,
dass der Islam das ganze Leben als Einheit durchdringt. Und so wurden durch den
unbesiegbaren Iman Abu Bakrs die Grundlagen des Islam gesichert.
Nun
war die Zeit gekommen, gegen die Schwindler vorzugehen. Usamas Heer war
ausgeruht und bereit zu neuen Taten. Abu Bakr (r) ließ es etwa 12 Meilen auf
den Weg zum Nadschd marschieren. Hier teilte er es in 11 Bataillone. Jede dieser
Abteilungen wurde unter den Befehl eines erfahrenen Anführers gestellt und
sollte gegen einzelne Schwindler vorgehen.
Vor
Aufbruch dieser Streitmacht wurden die Schwindler und ihr Anhang gewarnt. Ihnen
wurde Vergebung zugesichert, wenn sie zum Islam zurückkehrten. Abu Bakr gab
folgende Anweisung an seine Befehlshaber:
"Ich
verlange von den Soldaten des Islam, unter allen Umständen Allah zu fürchten
und Seine Gebote einzuhalten. Sie sollen gegen diejenigen kämpfen, die vom
Islam abgefallen und in die Fänge Satans geraten sind. Aber ehe sie ihr Schwert
ergreifen, müssen sie die Botschaft des Islam verkünden. Wenn die Abtrünnigen
sie annehmen, sollen die Soldaten sofort einhalten und die Waffen senken. Aber
wenn die Botschaft zurückgewiesen wird, müssen sie angreifen und solange kämpfen,
bis die Gegner ihren Kufr ablegen. Wenn die Abtrünnigen zum Islam zurückfinden,
muss der Befehlshaber des muslimischen Heeres ihnen die Rechte und Pflichten im
Islam erklären, man soll ihnen dann ihre Rechte geben und sie veranlassen, ihre
Pflicht zu tun. Der Befehlshaber soll seine Männer von übereilten Handlungen
und Untaten zurückhalten. Er soll vermeiden, dass sie blindlings in feindliche
Siedlungen einfallen. Sie sollen mit der gebotenen Vorsicht eindringen, damit
die Muslime keinen Verlust erleiden. Sowohl auf dem Marsch als auch im Lager
soll der Kommandierende gütig und rücksichtsvoll zu seinen Männern sein. Er
soll darauf achten, dass sie mit allem Nötigen versorgt sind, und freundlich
mit ihnen sprechen." Abu Bakr erläuterte den Hauptleuten diese
Anweisungen; dann führten sie ihre Bataillone gegen die verschiedenen
Schwindler. Abu Bakr (r) kehrte nach Medina zurück. Er hatte bereits die Schwankenden unter den Muslimen gezwungen, Seka zu zahlen. Jetzt unternahm er einen umfassenden Angriff gegen die Schwindler und ihre Anhänger. |