1.
Was bedeutet
das Wort "Islam"?
.
2.
Wer ist
Allah?
3.
Was bedeutet
die Bezeichnung "Muslim"?
4.
Wer war
Muchammad?
5.
Beten die Muslime Muchammad
an?
6.
Was sagen die
Muslime über
Isa (Jesus)?
7.
Gibt es im
Islam verschiedene Richtungen?
8.
Was sind die
grundlegenden Pflichten eines Muslims?
9.
Welche Rolle
spielen 'Ibaada im Islam?
(Übstzg.
'Ibaada)
10.
Was erwartet
den Muslim nach dem Tod?
11.
Was passiert einem
Kaafir nach dem
Tod?
(Übstzg.
Kaafir)
12.
Warum müssen
muslimische Frauen Kopftuch tragen?
13.
Ist im Islam
nur Schweinefleisch verboten?
14.
Gibt es
einen ''heiligen Krieg'' oder was ist "Dschihaad"?
15.
Welche
Feiertage kennt der Islam?
16.
Was ist die
Scharia?
17.
Wurde der
Islam mit "Feuer und Schwert" verbreitet?
18.
Wie steht
der Islam zu Gewalt und Terrorismus?
19.
Was ist
"islamischer Fundamentalismus"?
20.
Hat der
Islam eine eigene Zeitrechnung?
21.
Warum dürfen
muslimische Männer
mehrere Frauen heiraten?
22.
Werden die
Frauen im Islam unterdrückt?
23.
Ist der
Islam religiösen
Minderheiten gegenüber
intolerant?
24.
Was ist die
islamische Meinung zu folgenden Fragen:
a) Freundschaften und intime Beziehungen
b) Homosexualit ät
c) Schwangerschaftsverhütung
und Abtreibung
d) Sterbehilfe und Selbstmord
25.
Wie sollen
sich Muslime gegenüber
Juden und Christen verhalten?
1. Sind Mann und Frau
im Islam gleichberechtigt?
2. Wie sieht die Aufgabenverteilung von Mann und Frau in der Familie aus?
3. Welche Rolle kommt einer muslimischen Frau als Mutter zu?
4. Gelten die 'Ibaada Pflichten des Islam auch für die Frau?
5. Kann eine muslimische Frau ihren Ehemann selbst auswählen?
6. Welche Bedeutung hat die Brautgabe im Islam?
7. Darf eine muslimische Frau einen Nicht-Muslim heiraten?
8. Wie ist die Erlaubnis zur Mehrehe im Islam zu verstehen?
9. Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer
heiraten?
10. Darf ein muslimischer Mann seine Frau schlagen?
11. Kann eine muslimische Frau sich scheiden lassen?
12. Was geschieht im Falle einer Scheidung mit den Kindern?
13. Warum tragen muslimische Frauen ein Kopftuch?
14. Hat eine muslimische Frau das Recht auf Bildung und Berufsausübung?
15. Ist die Frau im Islam erbberechtigt?
16. Welche Gültigkeit hat die Zeugenaussage der Frau im islamischen
Recht?
17. Darf eine muslimische Frau in die Moschee gehen?
18. Welche Bedeutung hat Geschlechtertrennung im Islam?
19. Warum beten die Frauen hinter den Reihen der Männer?
20. Darf ein muslimisches Mädchen eine intime Beziehung zu einem
Jungen haben?
21. Dürfen muslimische Mädchen am Turn- und Schwimmunterricht
teilnehmen?
22. Kann sich eine muslimische Frau von einem männlichen Arzt
behandeln lassen?
23. Kann eine muslimische Frau
Maßnahmen zur
Schwangerschaftsverhütung ergreifen?
24. Ist Abtreibung im Islam erlaubt?
25. Was sagt der Islam zur Adoption?
1. Wer war Muchammad?
2. Wie wurde der Prophet Muchammad zum Propheten berufen?
3. Waren die Offenbarungen nur Einbildung?
4. Was ist ein Prophet?
5. Was unterscheidet Muchammad von anderen Propheten?
6. Wird es nach Muchammad noch andere Propheten geben?
7. Hat Muchammad
Wunder vollbracht?
8. Was lehrte der Prophet Muchammad?
9. Wie reagierte die Umwelt des Propheten Muchammad auf die von ihm verkündete Botschaft?
10. Warum musste der Prophet Muchammad seine Heimat verlassen?
11. Worin unterschied sich das Leben Muchammads in Mekka von dem in
Medina?
12. Weshalb führte der Prophet Muchammad Krieg?
13. Wie haben damals die politisch Mächtigen auf die entstehende
islamische Gemeinschaft reagiert?
14. Wie kam es, dass Muchammad auch die politische Führung übernahm?
15. Ist der Prophet Muchammad gestorben?
16. Warum war der Prophet Muchammad mit mehreren Frauen verheiratet?
17. Was meinte Muchammad zur Stellung der Frau in Familie und
Gesellschaft?
18. Wie verhielt sich Muchammad zu
Angehörigen anderer Religionen?
19. Was bedeutet es, der Lehre Muchammad und seinem Beispiel im 21.
Jahrhundert zu folgen?
20. Gibt es Aussagen von Muchammad
über die Bewahrung der Schöpfung?
21. Wie sicher sind das Leben und die Aussprüche Muchammads
überliefert?
22. Hat Muchammad nicht einfach die Lehre der Christen und Juden
übernommen und umformuliert?
23. Was hat der Prophet Muchammad
über Isa (Jesus) gesagt?
24. Hat Muchammad die gleiche Stellung im Islam wie Isa (Jesus) im
Christentum?
25. Gibt es in Heiligen Hinweise auf Muchammad?
1. Was bedeutet das Wort "Islam"?
Islam bedeutet Frieden machen und Hingabe. Frieden machen heißt, dass der
Muslim mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll.
Hingabe drückt sich in der Annahme des Willens Allahs aus. Der Muslim
erlangt mit dem Islam Frieden durch die Hingabe an Allahs Willen. Im
Qur'an sagt Allah selbst, dass Er den Islam für die Menschen als Diin
bestimmt hat:
"...Heute habe ich für euch euren
Diin vollständig gemacht, und Ich habe
Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Diin
gemacht... "
(5:3)
Die abendländische Bezeichnung "Mohammedaner" lehnen die Muslime ab, da
Muchammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm) als Prophet der Überbringer
der Botschaft des Islam war, Allah allein aber anbetungswürdig ist.
2. Wer ist "Allah"?
Allah ist das arabische Wort für "der eine Gott" und nicht der Name eines
privaten
Gottes der Muslime. Allah ist der einzige zu Recht angebetete und verehrte
Schöpfer
des Universums; auch arabische Christen nennen Gott Allah. Er schuf die
Menschen
und zeigte ihnen durch seine Offenbarung den besten Weg für sie im
Diesseits,
damit sie im Jenseits nicht eine Strafe erleiden.
Aber Er hat nicht nur diesen einen Namen, sonder es gibt 99 über ihn mit
seinen Eigenschaften. Hier mit
den arabischen Kaligrafien abzurufen.
3. Was bedeutet die Bezeichnung "Muslim"
Der Bedeutung des Wortes nach ist ein Muslim jemand, der sich freiwillig
dem Willen
Allahs hingibt und das Friedenmachen als seine Aufgabe ansieht. Man wird
Muslim,
indem man erklärt, dass es keinen Gott außer Allah gibt und Muchammad der
Gesandte Allahs ist. Im weitesten Sinne ist ein Muslim jemand, der sich
freiwillig und bewusst dem Willen Allahs hingibt. Deswegen waren alle Propheten, die dem
Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, vorausgingen,
ebenfalls Muslime. Der Qur'an erwähnt in besonderer Weise Ibraahiim der
lange vor Muusa und Isa lebte, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen,
und der
nicht Jude und nicht Christ'', sondern ''Muslim'' war,
"Ibraahiim war
weder ein Jude noch ein Christ, sondern er bekannte sich zum Diin Allahs
(Islam) und war (Allah) ergeben (Muslim) und er gehörte nicht zu den
Götzenanbetern."
(3:67)
weil er sich dem Willen Allahs hingegeben hatte.
Andererseits gibt es Menschen , die sich zwar Muslime nennen, sich aber
nicht dem Willen Allahs unterordnen, während andere wiederum ihr Bestes geben, um
eine
islamische Lebensweise zu führen. Man kann sich kein Urteil über den Islam
bilden,
wenn man nur die Menschen betrachtet, die zwar einen muslimischen Namen
tragen,
sich aber in ihren Handlungen und in ihrer Lebensweise nicht wie Muslime
verhalten. Inwieweit jemand Muslim ist, hängt von der Bereitschaft ab, mit der er
sich in Imaan
und Tat dem Willen Allahs hingibt.
Daher gibt es im Islam eine Unterteilung der Menschen im Islam,
Muslim<Mu'min<Mutaqi. Man muss bestimmte Kriterien erfüllen um eine der
Rangstufen zu erreichen.
4. Wer war Muchammad?
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde um das Jahr 570 n. Isa,
Allahs Segen und Frieden auf ihm,
in der Stadt Mekka in Arabien als Mitglied eines angesehenen Stammes
geboren. Seine Vorfahren gehen auf den Propheten
Ismail, den Sohn Ibraahiims, zurück. Muchammads, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, Vater starb vor dessen Geburt
und seine Mutter, als er sechs Jahre alt war. Er besuchte keine Schule,
sondern
wurde - wie in jenen Tagen üblich - von einer Amme aufgezogen und später
von
seinem Großvater und seinem Onkel aufgenommen und erzogen. Von seiner
Jugend
an war er als rechtschaffener Mensch bekannt. Ungefähr im Alter von
vierzig Jahren erschien ihm der Engel Dschibriil in jener Höhle Hira, in der er zu meditieren
pflegte, und
offenbarte ihm, dass er ein Prophet Allahs sei. Die folgenden Offenbarungen
Allahs
wurden in einem Zeitraum von 23 Jahren herabgesandt und später in Buchform
zusammengetragen. Dieses Buch, der Qur'an, ist für Muslime die letzte und
abschließende Offenbarung Allahs. Der Qur'an ist unverändert und in seiner
Originalform erhalten; er bestätigt die Thora, die Psalmen und das
Evangelium,
welche die Menschen im Laufe der Zeit verändert haben.
5. Beten die Muslime Muchammadan?
Nein. Die Muslime beten weder Muchammad noch irgendeinen anderen
Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen,
an. Die Muslime erkennen alle früheren Propheten an, so Adam, Nuch,
Ibraahiim,
Dawuud, Suleymaan, Muusa, Isa und alle anderen (Friede sei mit ihnen
allen). Die
Muslime wissen, dass Muchammad; , Allahs Segen und Frieden auf ihm, das
Siegel der Propheten war, d.h. der letzte der
Gesandten Allahs. Sie wissen, dass allein Allah und nicht irgendein
menschliches
Wesen angebetet werden darf.
6. Was sagen die Muslime über Isa
(Jesus)?
Die Muslime achten Isa (Friede sei auf ihm) und seine Mutter Marjam
(Maria) sehr. Der
Qur'an berichtet uns, dass Isa durch ein Wunder ohne Vater geboren wurde.
"Das Gleichnis von Isa ist ja bei Allah wie das Gleichnis von Adam, Er
schuf ihn aus
Erdreich, dann sprach Er zu Ihm: Sei!, und er war."
(3:59)
Er vollbrachte mit
Allahs Hilfe als Prophet viele Wunder, unter anderem konnte er gleich nach
seiner
Geburt sprechen, um seine Mutter zu verteidigen und ihre Frömmigkeit zu
bestätigen. Allah gab ihm noch andere Fähigkeiten wie z.B. das Heilen von
Blinden
und Kranken, das Wiedererwecken von Toten, das Formen eines lebendigen
Vogels
aus Ton und das Wichtigste: Er gab ihm eine Botschaft an die Menschen.
Diese Wunder, die ihm Allah gab, bestätigten ihn als Propheten. Er wurde nicht
gekreuzigt,
sondern in den Himmel erhoben
Und sie schmiedeten Pläne, doch (auch) Allah plante und Allah ist der
beste Planer.
Als Allah sprach: "O Isa, Ich will dich abberufen und dich zu Mir
erheben und Ich will dich rein machen von den (Übeln derer) die
kaafir sind. Und Ich will machen, dass diejenigen, die dir folgen, über
denen (stehen), die kaafir sind bis zum Tag der Auferstehung. Dann
(schließlich) werdet ihr zu Mir zurückkehren und Ich werde über das
entscheiden zwischen euch, worüber ihr zu streiten pflegtet.
(3:54-55)
Dann
brachte sie ihn zu ihrem Volke, indem sie ihn tragen ließ. Sie sprachen:
«O Marjam, du hast etwas Seltsames getan.
O Schwester Haruuns, dein Vater war kein Bösewicht, noch war deine Mutter
ein unkeusches Weib!»
Da deutete sie auf ihn. Sie sprachen: «Wie sollen wir zu einem reden, der
ein Kind in der Wiege ist?»
Er (Isa) sprach: «Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben
und mich zu einem Propheten gemacht;
Er machte mich gesegnet, wo ich auch sein mag, und Er befahl mir Gebet und
Almosen, solange ich lebe;
Und (Er machte mich) ehrerbietig gegen meine Mutter; Er hat mich nicht
hochfahrend, elend gemacht.
Friede war über mir am Tage, da ich geboren ward, und (Friede wird über
mir sein) am Tage, da ich sterben werde, und am Tage, da ich wieder zum
Leben erweckt werde.»
So ist Isa, Sohn der Marjam - eine Aussage der Wahrheit, über die sie
uneins sind.
(19:27-34)
7. Gibt es im Islam verschiedene Richtungen, z.B. wie bei den Christen
evangelisch und katholisch?
Im Islam gibt es keine Richtungen, denn der Qur'an und die Sunnah sind
überall auf der Welt gleich, nur die Menschen haben sich wieder in ihren
Meinungen getrennt. Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sollte
sich einmal etwas von Allah wünschen, da wollte er, dass sich die
Muslime niemals in Gruppen aufteilen. Aber Allah erfüllte ihm nicht
diesen Wunsch. Denn die Muslime werden sich in 73 Gruppen aufteilen.
Dies ist eine Anordnung Allahs.
8. Was sind die grundlegenden Pflichten eines Muslims?
Der Islam basiert auf fünf Säulen, aus denen sich die Pflichten ergeben.
Diese sind:
1) Das Bezeugen (Schahada), dass es nur Einen Gott gibt und dass Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm,
Sein
Gesandter ist.
2) Das Gebet (Salah), das fünfmal am Tag vorgeschrieben ist.
3) Das Fasten (Sijam), welches im Monat Ramadan durchgeführt wird.
4) Die Armensteuer (Sakat), die eine Pflichtabgabe für gute Zwecke vom
Vermögen ist.
5) Die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), welche jeder Muslim, der körperlich
und
finanziell dazu in der Lage ist, mindestens einmal im Leben verrichten muss.
Alle Säulen dieses Islamgebäudes sollten die gleiche Relevanz für einen
Muslim
besitzen, um dem Gebäude seine entsprechende Gestalt zu verleihen. Es ist
widersprüchlich, wenn jemand die Pilgerfahrt vollführt, ohne dass er fastet
oder die
Gebete regelmäßig verrichtet. Stellen wir uns weiterhin ein Gebäude vor,
welches nur aus Säulen besteht. Man kann es kaum ein Gebäude nennen. Dazu muss es ein
Dach, Wände und auch Türen und Fenster besitzen. Diesen Teil des
Islamgebäudes bildet das Befolgen der Sunnah im moralischen Verhalten, das
sich in Tugenden wie z.B. Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Geduld und vielen
anderen Eigenschaften äußert. Die uns unser Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
vorgelebt hat.
9. Welche Rolle spielen 'Ibaada im Islam?
Der Zweck der 'Ibaada im Islam ist es, sich der Gegenwart Allahs bewusst zu
werden. Der 'Ibaada, sei es nun das Gebet, das Fasten oder die
Armenabgabe,
ist ein Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, Allahs Wohlgefallen zu erlangen.
Wenn jemand in seinen Gedanken und in seinem Handeln im Bewusstsein Allahs
lebt, dann kann er sowohl im Diesseits als auch im Jenseits auf Seine
Wohltaten
hoffen.
10. Was erwartet den Muslim nach dem Tod?
Allah ist gerecht, und damit Er Seine Gerechtigkeit ausüben kann, gibt es
im Islam das Prinzip der Verantwortlichkeit. Die Menschen, welche Gutes
tun, werden belohnt, und diejenigen, welche schlechte Dinge tun,
entsprechend bestraft. Deshalb hat Er das Paradies und die Hölle
geschaffen, in die der Mensch unter
bestimmten
Voraussetzungen gelangt.
Die Muslime wissen, dass das gegenwärtige Leben nur von kurzer Dauer ist
und dass
darauf ein anderes folgt. Das diesseitige Leben ist eine Prüfung, und wenn
wir diese
Prüfung bestehen, wird uns ein ewiges Leben der Glückseligkeit in der
Gemeinschaft
von aufrichtigen Menschen im Paradies zuteil.
11. Was passiert mit einem "Kaafir" nach dem Tod und gibt es Sünden,
die Allah nicht vergibt?
(Kaafir)
Der Aja (99:7-8) sagt klar:
"Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens
an
Gutem tut, er sieht es. Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens an
Schlechtem tut, er sieht es."
Damit ist gemeint, dass die Menschen, die nicht den Imaan verinnerlichen,
aber auf dieser Welt Gutes getan haben, aufgrund ihrer guten Taten im
Diesseits
belohnt werden. Die Menschen dagegen, die Muslime sind und Gutes tun,
werden
nicht nur im Diesseits, sondern auch im Jenseits belohnt werden. Das
endgültige Urteil steht jedoch allein Allah zu.
"Wahrlich, diejenigen die Imaan verinnerlichen (an die Botschaft
Muchammads) und die, die Juden sind, und die Christen und die Sabu , wer
(auch immer) an Allah und den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht und
Gutes tut, die haben ihren Lohn bei ihren Herrn und sie brauchen keine
Angst zu haben noch müssen sie traurig sein."
(2:62)
"Wahrlich, Allah verzeiht nicht, dass Ihm (Götzen) an die Seite gestellt
werden. Doch Er verzeiht davon abgesehen wem Er will. Und wer Allah
(Götzen) an die Seite stellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde
ersonnen"
"Wahrlich,
Allah verzeiht nicht, dass Ihm (Götzen) an die Seite gestellt werden. Doch
Er verzeiht davon abgesehen (weniger Schwerwiegendes) wem Er will. Und wer
Allah (Götzen) an die Seite stellt, der ist fürwahr weit in die Irre
gegangen."
(4:48,116)
12. Warum müssen muslimische Frauen Kopftuch tragen?
Der Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert
legen,
und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet
werden.
Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen
Bekleidungsvorschriften. Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng
anliegen, damit die Körperformen nicht sichtbar werden. Die Bekleidung des
Mannes
muss mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken, bei der Frau muss
die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren Händen,
bedecken.
Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben. Diesen
Regelungen liegt der Aja (24:31)
"Und
sprich zu den mu'min Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und
ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau
tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie
ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem
enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer
Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren
Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern,
oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von
ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den
Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre
Füße nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem
Zierrat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, O ihr Mu'mins,
auf dass ihr erfolgreich seiet."
zugrunde, die durch Aussagen des Propheten
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, präzisiert wird.
Da die Frau mehr Sexuellen Reiz auf den Mann auswirkt als umgekehrt, hat
Allah der Frau vorgeschrieben sich mehr zu bedecken als der Mann. Diese
Vorschriften, wie auch andere Vorschriften im Islam, gelten für die
Muslime verbindlich ab der Pubertät, da dieser Einschnitt die Volljährigkeit
und Sexualität kennzeichnet.
13. Ist im Islam nur Schweinefleisch verboten?
Dem Muslim wird im Qur'an aufgetragen, kein Schweinefleisch, keine Produkte
vom
Schwein und kein Fleisch von verendeten Tieren zu essen.
"Verboten ist euch (das Fleisch) von verendeten Tieren, Blut,
Schweinefleisch und das, worüber ein anderer als Allahs Name angerufen
wurde, von Ersticktem, Erschlagenem, zu Tode Gestürztem und (von anderen
Tieren) zu Tode Gestoßenem, und was von einem wilden Tier angefressen
worden ist, mit Ausnahme dessen, was ihr noch (ordnungsgemäß) schlachten
kännt, und was auf einem Steinaltar geopfert worden ist. Und
(verboten ist euch auch), dass ihr, was euch beschieden ist, durch
Lospfeile zu wissen sucht. Dies alles ist Frevel. Mit dem heutigen Tag
haben jene, die kaafir sind, jegliche Hoffnung bezüglich eures
Diins aufgegeben..."
(5:3).
Zudem
ist
das Fleisch von Raubtieren nicht erlaubt, weil sie selbst verendete Tiere
fressen. Ein
Muslim darf außerdem keine alkoholischen Getränke wie z.B. Wein oder Bier,
und
auch keine Drogen zu sich nehmen.
Aber anderes Fleisch wie z.B, vom Rind oder Hase usw., sind erlaubt sofern
der Name Allahs bei der Schlachtung ausgesprochen wurde.
14. Gibt es einen "heiligen Krieg" oder was ist "Dschihaad"?
Oft werden in den Medien Begriffe wie Dschihaad und ''heiliger Krieg''
genannt und
gleichgesetzt. Im Islam gibt es den Begriff des heiligen Krieges nicht.
Dieser Begriff "heiliger Krieg" stammt aus dem christlichen
Sprachgebrauch, als sie mit den Kreuzzügen angefangen haben Gemeint ist
eigentlich das Wort Dschihaad, welches "Anstrengung" oder genauer "sich auf
dem
Wege Allahs anstrengen" bedeutet. Jede Anstrengung im Alltagsleben, die
unternommen wird, um Allah zufrieden zu stellen, kann als Dschihaad
betrachtet werden. Der größte Dschihaad besteht darin, gegen sein Ego zu
kämpfen und sich von schlechten Verhaltensweisen fernzuhalten. Zum
kleinen Dschihaad gehört , dass man zu
den Waffen greift, um den Islam oder ein muslimisches Land zu verteidigen.
Diese
Art des Dschihaad muss von einer islamischen Führung oder von einem
muslimischen
Staatsoberhaupt, das dem Qur'an und der Sunna folgt, ausgerufen werden.
15. Welche Feiertage kennt der Islam?
Wir haben nur zwei Feiertage nämlich:
Id-ul Fitr (Fest des Fastenbrechens, türkisch: Ramazan bayram o. Scheker
bayram) beendet die
Fastenzeit im Monat Ramadan. Dieses Fest feiern die Muslime mit einem
öffentlichen Gebet, besonderem Essen und gegenseitigen Besuchen und
Geschenken.
Id-ul Asa (Opferfest, türkisch: Kurban bayram) findet gegen
Ende der Hadsch, also der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka statt. Nach
dem öffentlichen Gebet schlachten diejenigen, die finanziell dazu in der Lage
sind, ein
Lamm oder ein anderes Tier, um den Gehorsam des Propheten Ibraahiim, Allahs
Segen und Frieden auf ihm, gegenüber
Allah zum Ausdruck zu bringen und daran zu erinnern, dass dieser sogar
bereit war,
seinen Sohn Ismael für Allah zu opfern
"Dann gaben Wir ihm die frohe Kunde von einem sanftmütigen Sohn.
Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach (Ibraahiim): «O mein
lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich schlachte. Nun
schau, was meinst du dazu?» Er antwortete: «O mein Vater, tu, wie dir
befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.»
Als sie sich beide (Allah) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn gegen
den Boden hingelegt hatte,
Da riefen Wir ihm zu: «O Ibraahiim,
Erfüllt hast du bereits das Traumgesicht. »Also lohnen Wir denen, die
Gutes tun.
Das war in der Tat eine offenbare Prüfung.
Und Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer.
(37:101-107).
16. Was ist die Scharia?
Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen
abgeleitet wird:
a) dem Qur'an und
b) der Sunna, den Handlungen des
Propheten
Muchammad. Sie umfasst alle Bereiche des persönlichen und
gesellschaftlichen
Lebens im Alltag.
Das Ziel des
islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte
des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz,
auf
politische und Freiheit im Diin, sowie den Schutz der Rechte der Frau
und von
Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen
Gesellschaften
ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen.
17. Wurde der Islam mit "Feuer und Schwert" verbreitet?
Wie oben schon beschrieben bedeutet Islam Frieden machen. Frieden machen
heißt, dass der
Muslim mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll.
Im Qur'an heißt es:
"Es gibt keinen Zwang im
Diin"
(2:256)
deshalb kann niemand gezwungen werden, zum Islam überzutreten. Dieses Gerücht stammt
auch wieder aus der christlichen Geschichte, wo Kreuzritter Muslime mit
den Tode drohten damit sie das Christentum annehmen. Es stimmt aber, dass
muslimischen Armeen, die auszogen, um ein Volk oder ein Land anzugreifen, das
Muslime unterdrückte oder das eigene islamische Land bedrohte,
das Schwert mit sich trugen. Der Islam wurde aber nicht durch das Schwert
verbreitet, denn an vielen Orten, wo jetzt Muslime leben, wie z.B. im
Fernen Osten, in
Teilen Chinas oder in vielen Gegenden Afrikas, finden wir keine Berichte
darüber,
dass dort jemals muslimische Heere einmarschierten, und der Bevölkerung
diktierten, wie sie zu leben haben. Es kam sogar vor das muslimische
Soldaten weinten, wenn die dortige Bevölkerung nicht den Islam annehmen
wollte.
Zehn
Prozent aller Araber sind immer noch Christen. Auch in den anderen
muslimischen
Ländern hat die Toleranz der Muslime das Überleben von nichtmuslimischen
Minderheiten gewährleistet. Und es gibt heute noch in fast allen
muslimischen Ländern nichtmuslimische Minderheiten. Die ägyptischen aber
auch palästinensischen Christen waren sogar froh, als die römischen
Herrscher besiegt wurden, denn erst unter muslimischer Herrschaft
konnten sie ihr Christentum ausleben. Sogar heute noch wird einer
islamischen Familie der Schlüssel der Grabeskirche anvertraut, da sich
die verschiedenen christlichen Konfessionen über den Besitz dessen
streiten.
In der BRD nehmen Deutsche freiwillig und aus Überzeugung den Islam an. Sie und alle anderen Muslime wollen mit ihren
Mitmenschen friedlich zusammenleben und besitzen keine Waffen, um andere
zum Islam zu zwingen.
18. Wie steht der Islam zu Gewalt und Terrorismus?
Der Islam ist der Diin des Friedens und der Hingabe an Allah und legt Wert
auf
die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens. Ein Aja sagt:
"... wer eine Seele tötet, - nicht wegen einer Seele oder Verderbenstiftens auf der
Erde, - es
dann so ist, als habe er die Menschheit insgesamt getötet..."
(5:32).
Der
Islam
verurteilt jede Form von Gewalt, wie z.B. in den Kreuzzügen, in Spanien während
der
Inquisition, Ausrottung von Inkas und Indianer in Amerika, Versklavung
Afrikas für den Aufbau Amerikas, die Vergasung von Menschen und Abwurf
zweier Atombomben auf Japan im 2. Weltkrieg, oder die Gräueltaten, die
durch die Serben in Bosnien an den Muslimen
verübt wurden. Jemand, der Gewalt ausübt, kann nicht gleichzeitig den
Islam
praktizieren. Manchmal ist Gewaltanwendung jedoch die menschliche Reaktion
eines
unterdrückten Volkes. Terrorismus und Gewalt gibt es auch dort, wo keine
oder kaum
Muslime leben, z.B. in Nordirland, Südafrika, Lateinamerika oder in Sri
Lanka. Die Anschläge auf Adolf Hitler waren auch Terroranschläge, aber
dieses gilt nun als Freiheitskampf. Oder anders gesagt Terroristen sind
die Verlierer und die Generäle die Sieger. Geschichte wird immer von den
Siegern geschrieben.
Manchmal findet Gewalt im Kampf zwischen Besitzenden und Besitzlosen oder
zwischen Unterdrückten und Unterdrückern statt. Man muss differenzieren und
herausfinden, warum Menschen zu solchen Mitteln greifen.
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hat verboten,
Menschen zu bekämpfen, die sich nicht an den Kampfhandlungen beteiligen.
Er ging
noch weiter, indem er sagte, dass es verboten ist, auch im Krieg die Ernte
des
Gegners zu zerstören.
19. Was ist "islamischer Fundamentalismus"?
Der "islamische Fundamentalismus", der in den Augen des Westens mit der
Revolution im Iran begann, wird mit Terror gleichgesetzt und die
westliche Welt sieht darin, nach dem Zusammenbruch der Sowjetmacht, die
größte Gefahr für sich. Dieser Begriff ist eigentlich ein positiver
Begriff, der aber in den Medien als negativ dargestellt wird. Denn das
Fundament eines Hauses ist die Stabilität des Ganzen und muss gefestigt
sein. Die Fundamente des Islam sind Qur'an und Sunna.
Die Terroranschläge, die mit dem Islam begründet werden, bezeichnen die
Medien als einen Akt des "islamischen Fundamentalismus".
Den Islam kann man nur kennenlernen, wenn man den Qur'an und die
Ahadith
liest.
Die Terroranschläge, die mit dem Islam begründet werden, bezeichnen die
Medien
als ein Akt des "islamischen Fundamentalismus".
Bombenattentate können nicht islamisch sein, wenn
die Möglichkeit der friedlichen Auseinandersetzung offen steht. Der Islam
begünstigt niemals
Krieg. Denn der Islam blühte in der Zeit des
Friedens und nicht in der des Krieges auf. Deswegen sollte fairerweise
differenziert
und nicht der Islam und die restlichen Muslime für den Missbrauch des
Islams durch
einige wenige verurteilt werden.
Islam kann man nur kennen lernen wenn man den Qur'an und die Hadiise liest.
Denn von Orientalisten und solchen, die den Islam nicht leben, kann man
ihn nicht erfahren; man kann nur von einem Koch lernen, wenn er auch
kochen kann, und ein guter Koch ist der, der das Kochen liebt.
20.
Hat der Islam eine eigene Zeitrechnung?
Der islamische Kalender beginnt mit der Auswanderung (Hidschra) des
Propheten Muchammad von Mekka nach Medina im Jahre 622 n. Chr. Das islamische Jahr
ist
ein Mondjahr mit 354 oder 355 Tagen. Der erste Monat wird Mucharram
genannt. 1997 n. Isa entspricht dem islamischen Jahr 1417/18 nach der Hidschra.
Genaueres auch hier
21. Warum dürfen
muslimische Männer mehrere Frauen heiraten?
Die Überlieferung zeigt, dass außer Isa, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, der nicht verheiratet war, viele
Propheten mehr als eine Ehefrau hatten. Für muslimische Männer gibt Allah
im Qur'an die Erlaubnis, mit mehr als einer Frau gleichzeitig verheiratet
zu sein. Aber Allah empfiehlt
weiter das die Einehe besser ist. Die Mehrehe ist keine
Pflicht und unter den Muslimen eher die Ausnahme. In der vorislamischen
Zeit hatten
die Männer gewöhnlich mehrere Frauen, einer von ihnen hatte z.B. elf
Ehegattinnen.
Als er Muslim wurde, fragte er den Propheten Muchammad: "Was soll ich mit
so vielen Frauen?" Dieser antwortete: "Scheide dich von allen, außer von
vieren." Im Qur'an
steht:
"... so heiratet, wer für euch von den Frauen gut ist, zweie und dreie und
viere,
und wenn ihr fürchtet, dass ihr nicht gerecht seid, dann eine einzige..."
(4:3).
Weil es in der Praxis sehr schwierig ist, alle Ehefrauen gerecht zu
behandeln, haben
die meisten muslimischen Männer nicht mehr als eine Frau. Die meisten
Männer schaffen nicht einmal die eine Frau gerecht zu behandeln. Der
Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
selbst war von seinem 25. bis 50. Lebensjahr allein mit seiner ersten Frau
Hadidscha verheiratet. In der westlichen Gesellschaft haben manche Männer,
die
mit einer Frau verheiratet sind, außereheliche Verhältnisse. So wurde in
der
Zeitschrift "USA Today" (4. April 1988, Abschnitt D) eine Untersuchung
veröffentlicht,
wonach 4700 Geliebte gefragt wurden, welchen Status sie besitzen wollten.
Sie
sagten, dass sie eher bevorzugten, eine zweite Ehefrau zu sein als die
"andere Frau",
da sie weder die Rechte noch die finanzielle Gleichstellung besitzen, die
nach dem
Gesetz verheirateten Ehefrauen zustehen. Es komme ihnen so vor, als würden
sie
von den Männern nur benutzt werden.
Der Islam schafft auch hier wieder Gerechtigkeit und Ordnung in der
Gesellschaft.
22. Werden die Frauen im Islam unterdrückt?
Nein, im Gegenteil. Der Islam hob die Stellung der Frau bereits vor 1400
Jahren an,
indem er ihr das Scheidungsrecht, das Recht auf finanzielle Unabhängigkeit
und
Unterhalt, sowie das Recht, als ehrbare Frau erkannt zu werden (Hidschab),
zubilligte, und dies zu einer Zeit, in der die Frauen in der übrigen Welt,
Europa eingeschlossen, keine derartigen Rechte besaßen. Im römischen Reich
hatten sie eine lange Zeit nicht einmal einen Namen sondern nur Nummern,
und im christlichen Europa wurden sie weggesperrt wenn sie ihre
Monatsblutungen hatten. In Bezug im 'Ibaada
Handlungen ist die Frau dem Mann gleichgestellt
"Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die
mu'min
Männer und die mu'min Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen
Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die
standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und
die demütigen Frauen, die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die
Almosen geben, die Männer, die fasten, und die Frauen, die fasten, die
Männer, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit
wahren, die Männer, die Allahs häufig gedenken, und die Frauen, die
gedenken - Allah hat ihnen Vergebung und herrlichen Lohn bereitet."
(33:35).
Dies wird
im Qur'an
auch in 4:124 wie folgt erläutert:
"Diejenigen
aber, die handeln, wie es recht ist - sei
es Mann oder Frau - und dabei
mu'min sind, werden ins Paradies eingehen
und nicht
im geringsten Unrecht erleiden."
Der Islam erlaubt der Frau, nach der
Heirat ihren
Mädchennamen zu behalten, ihr selbstverdientes Geld zu verwalten und es so
auszugeben, wie sie es wünscht. Er trägt dem Mann auf, die Frau in der
Öffentlichkeit vor Belästigung zu beschützen. Der Prophet Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte zu den
muslimischen Männern: "Der Beste unter euch ist derjenige, welcher am
besten zu
seiner Familie ist."
Nicht der Islam, sondern einige Männer unterdrücken heutzutage ihre
Frauen. Dies geschieht aufgrund von Unkenntnis über den Islam.
23. Ist der Islam
anderen Diin Minderheiten gegenüber intolerant?
Der Islam erkennt die Rechte und die Religionsfreiheit von Minderheiten
seit 1400 Jahren an. Im
Qur'an kommt dies u.a. in dem folgenden
Aja zum Ausdruck:
"Es gibt kein Zwang im
Diin"
(2:256).
Das heißt, jeder soll so leben, wie er möchte; so wie er denkt, dass Allah
es gefallen könnte.
Um ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit zu garantieren, wird
den Minderheiten eine Steuer (Dschisja) auferlegt. Außerdem sind sie vom
Wehrdienst befreit. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, verbot muslimischen Heeren, Kirchen
oder Synagogen zu zerstören. Die Juden lebten im muslimischen Spanien
friedlich mit den
Muslimen zusammen, und ihr christliches Gemeindeleben blühte auf, während
sie im restlichen
Europa verfolgt wurden. Sie betrachten diesen Teil ihrer Geschichte als
das goldene
Zeitalter. In islamischen Ländern leben Christen in Wohlstand, haben
Regierungsposten inne und werden nicht am Kirchgang gehindert.
Christlichen
Missionaren ist es erlaubt, Schulen und Krankenhäuser aufzubauen und zu
unterhalten. Dagegen genießen muslimische Minderheiten in christlichen
Ländern nicht immer dieselbe
Toleranz, wie man an der spanischen Inquisition und den
Kreuzzügen sieht
oder wie dies heute im ehemaligen Jugoslawien, in Israel und in Indien der
Fall ist.
24. Was ist die islamische Meinung zu folgenden Fragen:
a) Freundschaften und intime Beziehungen:
Der Islam lehnt außereheliche intime Beziehungen zwischen den
Geschlechtern ab.
Er fördert die Ehe, die als Schutz vor solchen Versuchungen und als Mittel
zur
gegenseitigen Liebe, Barmherzigkeit und zum Frieden dient. Denn die
Familie ist der Grundstein der Zivilisation.
b) Homosexualität:
Der Islam lehnt das Ausleben von homosexuellen Neigungen kategorisch ab
und
betrachtet sie als Sünde
Und (gedenkt) Luuts, wie er zu seinem Volk sprach: "Begeht ihr
Abscheuliches, wie niemand zuvor in aller Welt es je begangen hat?
(7:80)
Mit dem Abscheulichen ist die
Homosexualität gemeint, weil Luuts (Lot) Volk solchen Neigungen folgte.
Naht
ihr, unter allen Geschöpfen, Männern,
Und lasset eure Frauen, die euer Herr für euch geschaffen hat? Nein, ihr
seid ein Volk, das die Schranken überschreitet.»
(26:165).
Mit
dem Volk ist das Volk Luuts (Lot) gemeint.
c) Schwangerschaftsverhütung und Abtreibung:
Schwangerschaftsverhütung ist im Islam erlaubt, aber wird als Imaanschwäche
angesehen. Als die Sahabas dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, davon erzählten, dass sie solches praktizieren, lachte
er nur und fragte: "Macht ihr wirklich so etwas?" Er sagte weiter:
"Allah entscheidet wer wann und wie auf die Erde geboren wird, das
können wir Menschen nicht beeinflussen."
Allah sagt im Qur'an:
"Keiner Seele soll mehr aufgebürdet werden, als sie zu tragen vermag.
Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden und
dem, dem das Kind geboren wurde, nicht wegen seines Kindes."
(2:233)
Also wenn man körperlich und seelisch nicht in der Lage ist ein Kind
aufzuziehen, wird Allah es eine Mutter auch nicht geben.
Der Islam betrachtet Abtreibung als
Mord, weil es ein Angriff auf einen lebenden Menschen ist, und befürwortet
sie nur
dann, wenn dadurch das Leben einer Mutter gerettet werden kann.
d) Sterbehilfe und Selbstmord:
Der Islam ist sowohl gegen Selbstmord als auch gegen Euthanasie
(Sterbehilfe).
Muslime lehnen den Einsatz jeglicher Mittel ab, die dazu dienen, das Leben
eines
todkranken Patienten künstlich zu "verlängern".
Es gibt keinen Grund, sich das Leben zu nehmen, denn wenn man nach dem
Qur'an und der Sunna lebt, hat man den Imaan und weiss, dass man jedes
Problem lösen kann, denn Allah sagt:
"keiner Seele wird das aufgelastet was sie nicht tragen kann."
Wenn
man selber dies nicht lösen kann, gibt es immer auch die islamische
Gemeinschaft. Denn im Islam ist jeder Muslim angehalten, zu helfen;
gemäß folgendem Hadiis: "Wer einem Muslim eine Last abnimmt, dem wird
Allah im Jenseits auch eine Last abnehmen." Aber in der westlichen
Gesellschaft ist es manchmal so, dass man nur Freunde hat, wenn man
seine Probleme für sich behält.
25. Wie sollen sich Muslime gegenüber Juden und Christen verhalten?
Der Qur'an nennt die Juden und Christen das "Volk der Schrift", d.h. sie
sind
diejenigen, die Offenbarungen Allahs vor der Zeit des Propheten Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm,
erhalten haben. Muslimen ist auferlegt, sie mit Respekt und Gerechtigkeit
zu
behandeln und nicht mit ihnen zu kämpfen, solange diese nicht
Feindseligkeiten
beginnen oder den Islam verspotten. Dieser Respekt und die Toleranz ist
aber nicht
nur auf Christen und Juden beschränkt. Dennoch haben sie aufgrund der
monotheistischen Tradition einen besonderen Stellenwert bei
den Muslimen.
"Sprich: O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen
uns, dass
wir nämlich Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen, und dass
nicht die einen
von uns die anderen zu Herren annehmen neben Allah.' Und so sie den Rücken
kehren, so sprechet: 'Bezeuget, dass wir Muslime sind'."
(3:64)
1. Sind Mann und Frau
im Islam gleichberechtigt?
Zuerst ist zu sagen: zwei verschiedene Lebewesen können niemals
gleichberechtigt sein. Ein Fisch lebt nur im Wasser - ein Hase nur an Land.
So ungerecht das auch klingen mag, kann man seiner Natur entsprechend
nicht gerecht sein. Was für den einen vielleicht gerecht sein mag, ist für
den anderen großes Unrecht. Denn ein Fisch würde nicht lange an Land
überleben können.
So ist das auch in der Demokratie nicht
möglich, der
Natur von Frau und Mann gerecht zu sein. Eine Frau zahlt in westlichen
Ländern mehr beim Friseur als ein Mann, vom Sozialamt erhält sie weniger
Geld als der Mann, gemischte Toiletten sind auch nicht vorhanden, und
Männerhäuser gibt es auch nicht, dafür aber Frauenhäuser. Man kann die
Liste beliebig weiterführen, aber das würde den Rahmen des Themas
sprengen.
Im Islam geht es darum, unter Berücksichtigung der Verschiedenheit der
Geschlechter Gerechtigkeit zwischen beiden herzustellen. Daher hat Allah
Mann und
Frau bestimmte Rechte und Pflichten zugewiesen, die ihrer jeweiligen Natur
gerecht
werden. Wenn sie sich jedoch von ihrer Natur entfernen, kommt dies einer
Gleichmachung nahe. Vor Allah sind beide gleich. Aber in ihrer Beziehung
zueinander
sind die jeweiligen Rechte des einzelnen unterschiedlich, wie ja auch Mann
und Frau
von Natur aus unterschiedlich sind. Grundsätzlich kann man sagen, dass
sich die
Rechte des einen aus den Pflichten des anderen ergeben und umgekehrt.
Mann und Frau sind vor Allah einander ebenbürtig und gleichwertig. Im
Qur'an wird an
vielen Stellen betont, dass die Belohnung bzw. Bestrafung im Jenseits
nicht vom
Geschlecht abhängig ist. So heißt es z.B. in Suura 3, Aja 195:
"Seht, Ich lasse kein Werk der Wirkenden unter euch
verloren gehen, sei es
von Mann oder Frau; die einen von euch sind von den anderen."
Auch gilt z.B. die Pflicht, Wissen zu erlangen,
für beide Geschlechter gleichermaßen. Innerhalb der Ehe sind Frau und Mann
bezüglich ihrer Rechte und Pflichten in den Bereichen gleichgestellt, in
denen sie von
Natur aus gleich sind, Unterschiede gibt es da, wo Verschiedenheiten
vorhanden
sind. Bei den Pflichten im 'Ibaada beispielsweise gibt es für die Frau
einige
Erleichterungen, die mit ihrer Natur zusammenhängen (s. Frage 4). Und auch
bezüglich des Erbrechts wird auf die Pflicht des Mannes als Versorger der
Familie
Rücksicht genommen (s. Frage 15).
2. Wie sieht die Aufgabenverteilung von Mann und Frau in der Familie aus?
Dem Mann obliegt es, die Familie zu versorgen
"Die Männer sind die Verantwortlichen für die Frauen, weil
Allah den einen von ihnen mit mehr Vorzügen ausgestattet hat als die
anderen und weil sie von ihrem Vermögen hingeben..."
(4:34).
Er ist vor
Allah
verantwortlich für das Wohlergehen seiner Familie. Eine Familie braucht
Führung, so
wie es auch in jeder Gruppe jemanden geben muss, der letztendlich
Entscheidungen fällt. Ein Ausspruch des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, macht dies deutlich:
"Die Vollkommenen im
Imaan sind von den
Mu'mins die Besten an Charakter und
Benehmen, und die
besten von euch sind die, die ihre Frauen am besten behandeln."
Der Frau obliegt es, ihren Mann zu beraten und zu unterstützen, um
gemeinsame
Entscheidungen zu fällen. Die Frau ist die, die Kinder empfängt, in
sich trägt, gebiert, stillt und erzieht; sie trägt die Hauptverantwortung
für das Wohl der
Kinder. Dies ist ihre wichtigste Aufgabe. Allerdings bedeutet das
keineswegs, dass die
Erziehung der Kinder ausschließlich der Frau überlassen bleiben soll,
genauso wenig
wie sie ihren Mann in seiner Aufgabe als Familienoberhaupt auf sich
alleine gestellt
lassen darf.
3. Welche Rolle kommt einer muslimischen Frau als Mutter zu?
Im Islam hat die Mutter eine besondere Stellung. Vor allem in den ersten
Jahren ist
die Mutter die Hauptbezugsperson für das Kind. Durch das auch im Qur'an
empfohlene Stillen
Und die Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Jahre stillen.
(Das gilt) für die, die das Stillen vollenden wollen.
(2:233)
entsteht
eine enge Beziehung. Der Qur'an erwähnt
an
einigen Stellen das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern und hebt die
besondere
Mühe der Mutter hervor, z.B. bei Schwangerschaft, Geburt und Stillen
"Und Wir haben dem
Menschen für seine Eltern ans Herz gelegt - seine Mutter trug ihn in
Schwäche über Schwäche, und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: «Sei
dankbar Mir und deinen Eltern. Zu Mir ist die Heimkehr."
(31:14).
Der
Islam geht sogar so weit, dass die (geschiedene) Mutter für das Stillen
der Kinder von
ihrem Ehemann eine finanzielle Entschädigung verlangen kann
"...Und wenn sie (das
Kind) für euch säugen, gebt ihnen ihren Lohn und beratet euch freundlich
miteinander;..."
(65:6).
Welche große Bedeutung der Frau als Mutter zukommt, zeigt auch ein Ausspruch des
Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Auf die Frage, wer
es am meisten verdiene, gut
behandelt zu werden, antwortete er dreimal "deine Mutter" und erst danach
"dein
Vater, dann deine nächsten Verwandten."
4. Gelten die 'Ibaada Pflichten des Islam auch für die Frau?
Die Pflichten im Islam, die beide Geschlechter vor Allah zu erfüllen haben
- wie
Gebet, Fasten, Armenabgabe oder Pilgerfahrt -, obliegen Frau und Mann
gleichermaßen. Die Frau erfährt jedoch einige Erleichterungen in der
Ausübung des
Gebets und des Fastens. So ist sie z.B. während der Regelblutung und im
Wochenbett vom Gebet und Fasten befreit. Das auf diese Weise versäumte
Fasten
muss sie zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, die Gebete jedoch nicht.
5. Kann eine muslimische Frau ihren Ehemann selbst auswählen?
Der Islam gibt der Frau bei der Eheschließung das Recht, selbst
entscheiden zu können, wann und wen sie heiratet. Ohne die Einwilligung der Frau darf
eine Ehe
nicht geschlossen werden, und der Ehevertrag ist ungültig. Es ist eine
weise Praxis
unter Muslimen, die Familie in diese wichtige Entscheidung
miteinzubeziehen. Sie
gibt dem zukünftigen Ehepaar den nötigen Rückhalt und setzt sich in
schwierigen
Situationen für das Fortbestehen der Ehe ein. Anzumerken ist, dass die
Frau das
Recht auf Beibehaltung des Mädchennamens nach der Heirat hat.
6. Welche Bedeutung hat die Brautgabe im Islam?
Die Brautgabe (arab. Al-Machr) ist keinesfalls mit einem Brautpreis
gleichzusetzen, mit dem die Frau sozusagen erkauft würde. Sie wird nicht
dem Vater der Braut, sondern der Braut selbst gegeben. In den meisten
Fällen ist sie materieller Art, kann aber durchaus auch ideellen Wert
besitzen. Der Islam gewährt der muslimischen Frau das Recht, von ihrem
zukünftigen Ehemann diese sog. Brautgabe zu verlangen, deren Höhe sie
selbst festlegt und über die sie frei verfügen kann.
"Und gebt den Frauen
ihre Brautgabe als Geschenk. ..."
(4:4)
Dabei
sollte die Frau natürlich die finanzielle Situation des Mannes
berücksichtigen. Selbst
im Falle einer Scheidung hat der Mann kein Recht darauf, die Brautgabe
zurückzufordern.
"Die (widerrufliche)
Scheidung ist (nur) zweimal (erlaubt). Dann (aber sollt ihr) die Frauen in
angemessener Weise behalten oder im Guten entlassen. Und es ist euch nicht
erlaubt, irgend etwas von dem zurückzunehmen, was ihr ihnen gegeben habt.
..."
(2:229)
7. Darf eine muslimische Frau einen Nicht-Muslim heiraten?
Ehe und Familie sind im Islam besonders geschätzt, weil sie als kleinste
Einheiten
der Gesellschaft das Fortbestehen der Gemeinschaft sichern. Eine
funktionierende
Ehe bedarf einer Lebensgrundlage und Lebenseinstellung, die beiden
Partnern
gemeinsam ist. Deshalb ist eine Ehe zwischen muslimischen Partnern in
jedem Fall
vorzuziehen. Aus einer Beziehung zwischen nichtmuslimischen Partnern mit
unterschiedlichen Weltanschauungen können Schwierigkeiten erwachsen. Z.B.
ist
eine Einigung in Fragen der Kindererziehung schwieriger zu finden.
Auch
kann ein nichtmuslimischer Ehemann seine Frau z.B. bei der
Religionsausübung
einschränken. Daher darf eine muslimische Frau keinen Angehörigen eines
anderen
Diins heiraten.
"...Und verheiratet
nicht (mu`min Frauen) mit Götzenanbetern, ehe sie (an Allah allein) den
Imaan verinnerlichen. ..."
(2:221)
8. Wie ist die Erlaubnis zur Mehrehe im Islam zu verstehen?
Im Islam gibt es die Erlaubnis der Heirat von vier Frauen, die jedoch an
bestimmte
Bedingungen geknüpft ist. Dies verdeutlicht ein Aja:
"..., so heiratet, was euch
an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, nicht
gerecht zu sein,
so heiratet eine (...). So könnt ihr am ehesten Ungerechtigkeit vermeiden"
(4:3)
Die
Forderung nach Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Frauen ist also
eine mit
der Mehrehe eng verknüpfte Bedingung. Die praktische Umsetzung dieser
Forderung
von Seiten des Mannes wird sich wohl als äußerst schwierig erweisen.
"Und ihr werdet niemals
Gerechtigkeit üben können unter den Frauen, auch wenn ihr es noch so
sehr wünscht. ..."
(4:129)
Dies hängt jedoch auch weitgehend von der Persönlichkeit des Mannes und
der
Frau(en) ab. Durch die Mehrehe kann vor allem verwitweten oder
geschiedenen
Frauen eine Versorgung ermöglicht werden. Außerdem ist die Mehrehe, in der
jede
Frau die ihr zustehenden gleichen Rechte genießt, eine bessere
Alternative zur
Beziehung eines Mannes zu einer Geliebten, die keinerlei Rechte besitzt.
Der
Regelfall unter den Muslimen ist die Einehe, die eine menschliche
Herausforderung
für beide Ehepartner darstellt. Auch der Prophet, der den Muslimen als
Vorbild dient,
war mit seiner ersten Ehefrau 25 Jahre bis zu ihrem Tod allein
verheiratet; und unter
den Frauen, die er danach heiratete, war nur eine Jungfrau, die übrigen
waren
entweder verwitwet oder geschieden.
9. Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer
heiraten?
Der Islam ist der Diin der natürlichen Veranlagung des Menschen. Die
Heirat von
Frauen mit mehreren Männern ist allgemein eine nur selten vorkommende
Praxis.
Daher kann man davon ausgehen, das es auch nicht der Natur der Frau
entspricht,
gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet zu sein. So spricht sich
auch der Islam
dagegen aus. Ein wichtiger Grund liegt darin, dass der Mann verpflichtet
ist, für seine
Kinder zu sorgen (s. Frage 2). Bei mehreren Männern besteht die Gefahr,
dass die
Vaterschaft nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Dies kann dazu
führen, dass
sie sich entweder um die Kinder streiten oder aus der Verantwortung
ziehen.
Außerdem ist es nicht praktikabel, dass mehrere Männer als Familienoberhaupt
fungieren.
10. Darf ein muslimischer Mann seine Frau schlagen?
Dies ist ein mit Vorurteilen belastetes Thema, das sehr schwierig zu
erklären ist. Der entsprechende Aja hierzu lautet:
"Und jene (Frauen), deren
Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und
schlagt sie!
Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede."
(4:34).
Eine
erste Erklärung kann der Offenbarungsgrund für diesen Aja sein: Eine
Frau kam
zum Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, und bat ihn um
Erlaubnis ihren Ehemann
zurückschlagen zu dürfen, weil dieser sie geschlagen hatte. Der Prophet
erlaubte es
ihr als Vergeltungsmassnahme. Nach diesem Ereignis wurde der obige Aja
herabgesandt, worauf der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, gesagt hat: "Ich wollte das eine, aber Allah wollte das andere -
was Allah will, ist das Beste". Hinter dieser Entscheidung Allahs mag
eine Weisheit stecken, die zunächst selbst der Prophet
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nicht erkannt hatte. Der
Aja macht deutlich, dass im Falle einer in größeren
Schwierigkeiten steckenden Ehe der Ehemann diese drei Schritte auf jeden
Fall
einhalten muss: Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen. Damit ist vor
allem
das Schlagen im Affekt verboten, was wohl in fast allen Fällen vorkommt.
Zudem hat
das Schlagen, wie es der Qur'an beschreibt, nach den Gelehrten eher einen
symbolischen Charakter.
11. Kann eine muslimische Frau sich scheiden lassen?
Die Scheidung, sagt Allah, ist das Verabscheuenswerteste unter den von Mir
erlaubten Dingen
und nur als letzter Ausweg zu betrachten. Eine Scheidung zu verhindern und
eine Versöhnung der Ehepartner herbeizuführen, steht immer im Vordergrund.
Deshalb
wird im Falle eines Ehestreites aus der Familie des Mannes sowie aus der
Familie
der Frau jeweils ein Vermittler bestimmt, die versuchen sollten, zwischen
den
Ehepartnern zu schlichten.
Und befürchtet ihr ein
Zerwürfnis zwischen ihnen, dann bestimmt einen Schiedsrichter aus seiner
Sippe und einen Schiedsrichter aus ihrer Sippe. Wenn diese dann Aussöhnung
herbeiführen wollen, so wird Allah zwischen ihnen (den Eheleuten)
vergleichen. Siehe, Allah ist allwissend, allkundig.
(4:35)
Grundsätzlich sieht der Islam die Möglichkeit
der Scheidung für Mann und Frau vor. Im Qur'an wird ausführlichst
dargelegt, wie die
Scheidung im einzelnen erfolgt und wie die Zahlung des Unterhalts geregelt
ist.
"Für die, welche
Enthaltsamkeit von ihren Frauen geloben, ist die Wartezeit (längstens)
vier Monate; wollen sie dann zurückkehren, so ist Allah gewiss
allverzeihend, barmherzig.
Und die geschiedenen
Frauen sollen in Bezug auf sich selbst drei Reinigungen abwarten; und es
ist ihnen nicht erlaubt, das zu verhehlen, was Allah in ihrem Schoß
erschaffen hat, wenn sie an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan
verinnerlichen; und ihre Gatten haben das größere Recht, sie währenddessen
zurückzunehmen, wenn sie eine Aussöhnung wünschen. Und wie die Frauen
Pflichten haben, so haben sie auch Rechte, nach dem Brauch; doch haben die
Männer einen gewissen Vorrang vor ihnen; und Allah ist allmächtig, allweise.
Solche Trennung darf
zweimal (ausgesprochen) werden; dann aber gilt, sie (die Frauen) entweder
auf geziemende Art zu behalten oder in Güte zu entlassen. Und es ist euch
nicht erlaubt, irgend etwas von dem, was ihr ihnen gegeben habt,
zurückzunehmen, es sei denn beide fürchten, sie könnten die Schranken
Allahs nicht einhalten. Fürchtet ihr aber, dass sie die Schranken Allahs
nicht einhalten können, so soll für sie beide keine Sünde liegen in dem,
was sie als Lösegeld gibt. Das sind die Schranken Allahs, also übertretet
sie nicht; die aber die Schranken Allahs übertreten, das sind die
Ungerechten.
Und wenn er sich von
ihr abermals (endgültig) scheiden lässt, dann ist sie ihm nicht mehr
erlaubt, ehe sie nicht einen anderen Gatten geheiratet hat; scheidet sich
dieser dann (auch) von ihr, so soll es für sie keine Sünde sein,
zueinander zurückzukehren, wenn sie sicher sind, sie würden die Schranken
Allahs einhalten können. Das sind die Schranken Allahs, die Er den
Verständigen klarmacht.
Und wenn ihr euch von
den Frauen scheidet und sie nähern sich dem Ende ihrer Wartefrist, dann
sollt ihr sie entweder auf geziemende Art behalten oder auf geziemende Art
entlassen; doch haltet sie nicht zu (ihrem) Schaden zurück, um ungerecht
zu handeln. Wer das aber tut, wahrlich, der sündigt wider seine eigene
Seele. Und treibt nicht Spott mit Allahs Geboten, und gedenket der Gnade
Allahs gegen euch und des Buchs und der Weisheit, die Er euch herabgesandt
hat, womit Er euch ermahnt. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah alles
weiß.
Und wenn ihr euch von
den Frauen scheidet und sie erreichen das Ende ihrer Wartefrist, dann
hindert sie nicht daran, ihre Gatten zu heiraten, wenn sie miteinander auf
geziemende Art einig geworden sind. Das ist eine Mahnung für den unter
euch, der an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht. Es ist
segensreicher für euch und lauterer; und Allah weiß, ihr aber wisset
nicht.
Und (die geschiedenen)
Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Jahre säugen, so jemand will, die
Säugung vollständig zu machen. Und der Vater soll für ihre (der Mütter)
Nahrung und Kleidung aufkommen nach Billigkeit. Niemand werde belastet
über sein Vermögen. Die Mutter soll nicht bedrängt werden wegen ihres
Kindes, noch soll der Vater bedrängt werden wegen seines Kindes; und
dasselbe obliegt dem Erben. Entscheiden sie sich, nach gegenseitigem
Einvernehmen und Beratung, für Entwöhnung, dann trifft sie kein Vorwurf.
Und wenn ihr wünschet, eure Kinder säugen zu lassen, dann soll euch kein
Vorwurf treffen, gesetzt, ihr zahlt den ausbedungenen Lohn nach
Billigkeit. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah euer Tun sieht.
Und wenn welche unter
euch sterben und Gattinnen hinterlassen, so sollen diese in Bezug auf
sich selbst vier Monate und zehn Tage warten. Haben sie dann das Ende
ihrer Wartefrist erreicht, so soll euch keine Schuld treffen für irgend
etwas, das sie mit sich selber nach Billigkeit tun; und Allah achtet
wohl auf eure
Taten.
Und es soll euch kein
Vorwurf treffen, wenn ihr (diesen) Frauen gegenüber auf eine
Heiratsabsicht anspielt oder (sie) in eurem Herzen verborgen haltet. Allah
weiß ja doch, dass ihr an sie denkt. Doch machet nicht heimlich einen
Vertrag mit ihnen, außer dass ihr ein geziemendes Wort sprecht. Und
entscheidet euch nicht für die Ehe vor Ablauf der vorgeschriebenen Frist.
Und wisset, dass Allah weiß, was in eurem Herzen ist; also hütet euch
davor und wisset, dass Allah allverzeihend, langmütig ist.
Es soll euch nicht als
Sünde angerechnet werden, wenn ihr euch von Frauen scheidet, dieweil ihr
sie nicht berührt noch eine Morgengabe für sie ausgesetzt habt. Doch
versorget sie - der Reiche nach seinem Vermögen und der Arme nach seinem
Vermögen -, eine Versorgung, wie es sich gebührt, eine Pflicht den
Rechtschaffenen.
Und wenn ihr euch von
ihnen scheidet, bevor ihr sie berührt habt, doch nachdem ihr ihnen eine
Morgengabe aussetztet: dann die Hälfte des von euch Ausgesetzten, es sei
denn, sie erlassen es oder der, in dessen Hand das Eheband ist, erlässt
es. Und euer Erlassen ist der
Taqwa näher. Und
vergesst nicht, einander
Gutes zu tun. Wahrlich, Allah sieht, was ihr tut."
(2:226-237)
"O Prophet! wenn ihr
euch von Frauen trennt, so trennt euch von ihnen für ihre vorgeschriebene
Frist, und berechnet die Frist; und fürchtet Allah, euren Herrn. Vertreibt
sie nicht aus ihren Häusern, noch sollen sie (selbst) fortgehen, es sei
denn, sie begehen offenkundige Unsittlichkeit. Das sind die Schranken
Allahs; und wer Allahs Schranken übertritt, der sündigt wider sich selbst.
Du weißt nicht, vielleicht wird Allah späterhin etwas Neues geschehen
lassen.
Dann, wenn ihre
Frist um ist, nehmt sie in Güte zurück oder trennt euch in Güte von ihnen
und rufet zwei rechtliche Leute aus eurer Mitte zu Zeugen; und lasst es
ein wahrhaftiges Zeugnis vor Allah sein. Das ist eine Mahnung für den, der
an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht. Und dem, der
Allah fürchtet, wird Er einen Ausweg bereiten.
Und wird ihn
versorgen, von wannen er es nicht erwartet. Und für den, der auf Allah
vertraut, ist Er Genüge. Wahrlich, Allah wird Seine Absicht durchführen.
Für alles hat Allah ein Maß bestimmt.
Wenn ihr im Zweifel
seid (über) jene eurer Frauen, die keine monatliche Reinigung mehr
erhoffen, (dann wisset, dass) ihre Frist drei Monate ist, und (das gleiche
gilt für) die, die noch keine Reinigung hatten. Und für die Schwangeren
soll ihre Frist so lange währen, bis sie sich ihrer Bürde entledigt haben.
Und dem, der Allah fürchtet, wird Er Erleichterung verschaffen in seinen
Angelegenheiten.
Das ist Allahs
Gebot, das Er euch herabgesandt hat. Und wer Allah fürchtet - Er wird
seine Übel von ihm nehmen und ihm seinen Lohn erweitern.
Lasset sie (während
der Frist) in den Häusern wohnen, in denen ihr wohnt, gemäß euren Mitteln;
und tut ihnen nichts zuleide in der Absicht, es ihnen schwer zu machen.
Und wenn sie schwanger sind, so bestreitet ihren Unterhalt, bis sie sich
ihrer Bürde entledigt haben. Und wenn sie (das Kind) für euch säugen, gebt
ihnen ihren Lohn und beratet euch freundlich miteinander; wenn ihr aber
(damit) Verlegenheit für einander schafft, dann soll eine andere (das
Kind) für den (Vater) säugen."
(65:1-6)
Die Scheidungsprozedur kann sowohl durch den Mann als
auch
durch die Frau eingeleitet werden. Die nachfolgenden Mechanismen, die
schließlich
zur Scheidung führen, sind jedoch unterschiedlich. Bis zur endgültigen
Scheidung
leben die Ehepartner im gemeinsamen Haushalt zusammen. Diese Zeit soll
dafür
genutzt werden, zu einer Versöhnung zu finden und eine eventuelle
Schwangerschaft bei der Frau festzustellen. Kommt es auch nach Ablauf
dieses
Zeitraumes zu keiner Einigung der Ehepartner, wird die Scheidung
rechtskräftig.
12. Was geschieht im Falle einer Scheidung mit den Kindern?
Diesbezüglich trifft der Qur'an nur Regelungen für Säuglinge. Diese sollen
höchstens
zwei Jahre lang von der Mutter gestillt werden. Für die anderen Kinder
gilt nach der
traditionellen Rechtswissenschaft: Die Mutter hat die Sorge bei Mädchen
bis zur
Pubertät oder bis zur Heirat, bei Jungen bis zum Alter von sieben Jahren
oder bis zur Pubertät. Die gesetzliche Vertretung liegt jedoch beim Vater.
Üblicherweise
geht die
Frau nach der Scheidung ohne die Kinder in ihr Elternhaus zurück. Damit
wird ihr
eine Wiederverheiratung leichter gemacht.
13. Warum tragen muslimische Frauen ein Kopftuch?
Das Kopftuch der muslimischen Frau ist Teil ihrer gesamten Kleidung, die
bestimmten Vorschriften unterliegt. Kleidungsvorschriften gibt es im Islam
sowohl für
den Mann als auch für die Frau. Sie dienen dazu, die Würde und Achtung von
ihnen
zu schützen. Muslime sollten grundsätzlich Kleidung tragen, die den Körper
in der
Weise bedeckt, dass die Figur nicht sichtbar wird, um das Interesse des
anderen
Geschlechts nicht auf sich zu lenken. Deshalb sollte die Kleidung weder zu
eng
anliegen noch durchscheinend sein. Da die Haare bzw. Frisur der Frau eine
sehr
wichtige Rolle für ihr Aussehen spielen und auch eine gewisse Anziehung
ausüben
können, gilt für Frauen zusätzlich, dass sie ein Kopftuch tragen.
Grundlage für diese
Regelungen ist der Aja 24:31
"Und sprich zu den
mu`min
Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren
sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das,
was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen
ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten,
oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder
den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder,
oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre
Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen
Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen
nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so dass
bekannt wird, was sie von ihrem Zierrat verbergen. Und bekehret euch zu
Allah insgesamt, o ihr
Mu'mins, auf
dass ihr erfolgreich seiet."
sowie ein Ausspruch des Propheten
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach dem von einer Frau
nichts außer Gesicht und Händen zu
sehen sein soll. Die obigen Bekleidungsvorschriften gelten in Anwesenheit
fremder
Männer, d.h. Männer, mit denen die Frau theoretisch eine Ehe eingehen
könnte.
Innerhalb der Familie, einem Teil der Verwandtschaft und unter Frauen kann
die
muslimische Frau sich auch ohne Kopftuch zeigen. Die betreffenden Personen
werden in der oben genannten Aja einzeln aufgezählt. Im Alter kann
die Frau
ihr Kopftuch ablegen.
"(Was nun) die älteren
Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie
kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu
stellen. Dass sie sich dessen enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist
allhörend, allwissend."
(24:60)
Da sie jedoch auch eine
Vorbildfunktion für
Jüngere hat, ist es besser für sie, sich weiterhin den islamischen Regeln
entsprechend zu bedecken. Muslimische Mädchen kleiden sich, wenn die
weiblichen
Körperformen sichtbar werden (etwa mit Beginn der Pubertät), in der oben
beschriebenen Art und Weise.
14. Hat eine muslimische Frau das Recht auf Bildung und Berufsausübung?
Das ist der erste Befehl Allahs, mit dem die Offenbarung des Qur'ans anfing.
Die Pflicht zur Bildung, d.h. das Streben nach Wissen gilt sowohl für den
muslimischen Mann als auch die muslimische Frau. Ein Ausspruch des
Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
lautet: "Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim, Mann
oder Frau."
In der frühislamischen Zeit arbeiteten Frauen auf den verschiedensten
Gebieten,
manche zogen sogar mit in den Krieg, um dort die Verwundeten zu versorgen.
Die
erste Ehefrau des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
Hadidscha, war eine angesehene Geschäftsfrau in
Mekka, die Handelskarawanen unterhielt. Im Islam kann die Frau über
ihr selbst verdientes
Geld eigenständig und frei verfügen und ist nicht verpflichtet, davon
etwas zum
Familienunterhalt beizusteuern. Denn gemäß der Aufgabenverteilung in der
Familie
ist der Mann alleine verpflichtet, für die Familie zu sorgen (s. Frage 2).
Die Tatsache,
dass vielen muslimischen Mädchen eine weiterführende Ausbildung verwehrt
wird, ist
nicht auf den Islam zurückzuführen, sondern auf unislamische Traditionen.
15. Ist die Frau im Islam erbberechtigt?
Im Qur'an heisst es:
"Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft
ihrer
Eltern und Verwandten zu, und ebenfalls den Frauen steht ein Teil von der
Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, ob es wenig oder viel
sei."
(4:7)
Grundlage für die unterschiedliche Behandlung der Frau in
Erbangelegenheiten
bildet der Aja 4:11:
"Auf eines männlichen Geschlechts kommt bei der
Erbteilung gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts."
Dass die Frau "nur" die
Hälfte des Anteils des Mannes bekommt, lässt sich damit erklären, dass
der Mann
allein dazu verpflichtet ist, für den Unterhalt der Familie aufzukommen.
"Die Männer sind die
Verantwortlichen über die Frauen, weil Allah die einen vor den anderen
ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. ..."
(4:34)
Die Frau hingegen kann über ihren Erbanteil frei verfügen, ohne dass der
Mann oder
andere Familienangehörige einen Anspruch darauf erheben kännen (s. auch
Frage 2
und
14).
16. Welche Gültigkeit hat die Zeugenaussage der Frau im islamischen
Recht?
Grundlage für den Sachverhalt der Zeugenaussage bildet der Aja 2:282:
"Und
lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen, und wenn es keine zwei
Männer gibt, dann sollen es bezeugen ein Mann und zwei Frauen von denen,
die
euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit, wenn sich die eine der beiden
irrt, die
andere von ihnen daran erinnert."
Das Hinzuziehen einer weiteren Frau dient als
Schutz vor einer falschen Zeugenaussage, die im Islam hart bestraft wird,
sowie als
zusätzliche Sicherheit. Außerdem fällt der oben zitierte Aja in die
Thematik von
Darlehensverträgen und sollte auch nur in solchen Fällen Anwendung finden.
Dass
viele Gelehrte dies auch auf andere Bereiche übertrugen, ist unter den
Muslimen
strittig. Denn es gibt durchaus auch Fälle, in denen der Sachverstand der
Frau
gefragt ist (wie z.B. beim Geburtsrecht). Aber auch in einem so wichtigen
Bereich wie
der Islamwissenschaft genügte die Zeugenaussage einer Frau für die
Übernahme vieler Aussprüche des Propheten Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, 'A'ischa, eine Frau des Propheten Muchammad, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, beispielsweise ist die wichtigste Überlieferin von
Hadiisen
überhaupt.
17. Darf eine muslimische Frau in die Moschee gehen?
Grundsätzlich steht die Moschee als Ort der Versammlung und des Gebets
jedem
Muslim, aber auch Kaafir, offen, ob Mann oder Frau. Es gibt deutliche
Aussprüche des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach
denen ein Mann seine Frau nicht daran hindern soll, in die Moschee zu
gehen. Dass
in einigen islamischen Ländern die Frauen sehr selten oder gar nicht in
die Moschee
gehen, ist eher auf die dortigen Traditionen und Sitten zurückzuführen als
auf den
Islam.
18. Welche Bedeutung hat Geschlechtertrennung im Islam?
Im Qur'an wird die Geschlechtertrennung an zwei Stellen erwähnt,
O Frauen des
Propheten, ihr seid nicht wie andere Frauen! Wenn ihr rechtschaffen seid,
dann seid nicht geziert im Reden, damit nicht der, in dessen Herzen
Krankheit ist, Erwartungen hege, sondern redet in geziemenden Worten.
Und bleibt in euren
Häusern und prunkt nicht wie in den Zeiten der Unwissenheit, und
verrichtet das Gebet und zahlet die
Sakach, und
gehorchet Allah und Seinem Gesandten. Allah wünscht nur Unreinheit von
euch zu nehmen, ihr Angehörigen des Hauses, und euch rein und lauter zu
machen.
Und gedenket der
Zeichen Allahs und der Worte der Weisheit, die in euren Häusern verlesen
werden; denn Allah ist gütig, allwissend.
Wahrlich, die
muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die
mu'min Männer
und die mu'min
Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen
Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die
standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die
Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben, die Männer,
die fasten, und die Frauen, die fasten, die Männer, die ihre Keuschheit
wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren, die Männer, die Allahs
häufig gedenken, und die Frauen, die gedenken - Allah hat ihnen Vergebung
und herrlichen Lohn bereitet.
Und es ziemt sich
nicht für einen
mu'min Mann oder eine
mu'min Frau,
wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, dass sie in
ihrer Angelegenheit eine Wahl haben sollten. Und wer Allah und Seinem
Gesandten nicht gehorcht, der geht wahrlich irre in offenkundigem Irrtum.
Und (gedenke der
Zeit) da du zu dem sprachst, dem Allah Gnade erwiesen hatte und dem (auch)
du Gnade erwiesen hattest: «Behalte deine Frau für dich und fürchte
Allah.» Und du verbargest in deiner Seele, was Allah ans Licht bringen
wollte, und du fürchtetest die Menschen, während Allah mehr verdient, dass
du Ihn fürchtest. Dann aber, als Said tat, was er mit ihr zu tun wünschte,
verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit für die
Mu'mins keine
Beunruhigung bestünde in Bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne,
wenn sie ihren Wunsch ausgeführt haben. Allahs Ratschluss muss vollzogen
werden.
(33:32-37)
O die ihr den
Imaan
verinnerlicht habt! Betretet nicht die Häuser des Propheten, es sei denn,
dass euch Erlaubnis gegeben ward zu einer Mahlzeit, ohne auf deren
Zubereitung zu warten. Sondern wann immer ihr eingeladen seid, tretet ein
(zur rechten Zeit); und wenn ihr gespeist habt, so gehet auseinander und
säumt nicht zu (weiterer) Unterhaltung. Das verursacht dem Propheten
Ungelegenheit und er ist scheu vor euch, jedoch Allah ist nicht scheu vor
der Wahrheit. Und wenn ihr sie um irgend etwas zu bitten habt, so bittet
sie hinter einem Vorhang. Das ist reiner für eure Herzen und ihre Herzen.
Und es geziemt euch nicht, den Gesandten Allahs zu belästigen, noch dass
ihr je seine Frauen nach ihm heiraten solltet. Fürwahr, das würde vor
Allah eine Ungeheuerlichkeit sein.
(33:53)
wobei jeweils von den Frauen des Propheten Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, die Rede ist. Es gibt auch eine Hadiis die sagt: "Wer an
Allah und an den Jüngsten Tag
den Imaan verinnerlicht hat, darf nicht mit einer Frau allein sein, ohne
dass ein Machram (männlicher naher Verwandter, den zu heiraten der Frau
untersagt ist) von ihr dabei ist, denn sonst wird der Scheytaan der Dritte
sein."
Die Geschlechtertrennung dient als Einrichtung zum
Schutz der Familie und vor allem der Ehe.
Aber im Allgemeinen wissen die meisten Männer ganz genau, dass, wenn sie
mit Frauen zusammenkommen, sie auf die weibliche Stimme und auf die Aura
der Frau so reagieren, dass sich dann ihre sprachliche und körperliche
Haltung ändert. Dann folgt das eine dem anderen: da ein kleiner Witz -
hier ein Lächeln - und schon ist der Mann verliebt, und manchmal auch
die Frau. (Aber bei den meisten Frauen bedarf es mehr, sich in einen
Mann zu verlieben.) Es ist viel eher eine menschliche Schwäche beim
Mann, die dann der Scheytaan ausnutzen wird.
19. Warum beten die Frauen hinter den Reihen der Männer?
Bei einem Gebet, welches in der Gemeinschaft, also z.B. in der Moschee,
verrichtet
wird, beten die Frauen entweder hinter den Männern oder auf einer
Frauenempore getrennt von den Männern. Beim Gebet soll sich der Betende
voll darauf konzentrieren können. Würden Männer
und Frauen gemischt beten, ist diese Voraussetzung nicht mehr erfüllt, da
die
Ablenkung beiderseits zu groß ist (s. auch Frage 18).
20. Darf ein muslimisches Mädchen eine intime Beziehung zu einem
Jungen haben?
Der Islam lehnt jede Art von außerehelicher intimer Beziehung zwischen
den
Geschlechtern grundsätzlich ab. Dies gilt sowohl für Mädchen als auch für
Jungen.
Allein die Ehe bietet den Rahmen für eine intime Beziehung zwischen Mann
und
Frau.
21. Dürfen muslimische Mädchen am Turn- und Schwimmunterricht
teilnehmen?
Im Islam ist sportliche Betätigung jeder Art erlaubt und erwünscht. Dabei
sollten aber
die Grundregeln des Islam, im Falle des Turn- und Schwimmunterrichts vor
allem die
Bekleidungsvorschriften nicht verletzt werden. Deshalb ist es im Islam
nicht erlaubt,
dass Mädchen und Jungen ab der Pubertät an einem gemischten
Sportunterricht teilnehmen. Viele muslimische Mädchen lassen sich aus
diesem
Grund vom Turn- und Schwimmunterricht in der Schule befreien. Dasselbe
gilt auch für Jungen.
22. Kann sich eine muslimische Frau von einem männlichen Arzt
behandeln lassen?
Grundsätzlich sollte sich eine muslimische Frau zur Wahrung ihrer Würde
und Scham von einer muslimischen Ärztin behandeln lassen. Dies ist hierzulande
ohne weiteres möglich, da man sich den behandelnden Arzt/Ärztin selbst aussuchen kann.
In Notfällen jedoch wie z.B. bei einem Unfall, bei einer Entbindung
etc., in denen nur ein männlicher
kaafir Arzt im Dienst ist, geht die
Gesundheit der Frau vor.
23. Kann eine muslimische Frau
Maßnahmen zur
Schwangerschaftsverhütung ergreifen?
Schwangerschaftsverhütung ist im Islam erlaubt, aber wird als
Imaanschwäche
angesehen. Als die
Sahabas dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, davon erzählten, dass sie solches praktizieren lachte er
nur und fragte: "Macht ihr wirklich so etwas?" Er sagte weiter: "Allah
entscheidet wer wann und wie auf die Erde geboren wird, dass können wir
Menschen nicht beeinflussen."
Allah sagt im Qur'an:
"Keiner Seele soll mehr aufgebürdet werden, als sie zu tragen vermag.
Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden und
dem, dem das Kind geboren wurde, nicht wegen seines Kindes."
(2:233)
24. Ist Abtreibung im Islam erlaubt?
Der Qur'an verbietet eindeutig das Töten von Kindern, unabhängig davon, ob
sie
bereits geboren wurden oder noch nicht: "Und tötet eure Kinder nicht aus
Furcht vor
Armut;
"Wir sorgen für sie und für euch. Wahrlich, sie zu töten, ist ein
großer
Fehler."
(17:31)
Die Mehrheit der muslimischen Gelehrten erlaubt die
Abtreibung nur
in den Fällen, wo das Leben der Mutter gefährdet ist.
25. Was sagt der Islam zur Adoption?
Adoption, wie sie im westlichen Rechtssystem verstanden wird, kennt der
Islam nicht.
Ein Ehepaar hat aber durchaus die Möglichkeit, ein Kind zur Pflege
aufzunehmen.
Dieses Pflegekind behält aber seinen ursprünglichen Namen und übernimmt
nicht
den Familiennamen der Pflegeeltern, so dass seine Herkunft immer bekannt
bleibt.
Außerdem hat es nicht die gleichen Rechte wie ein leibliches Kind
derselben Eltern
wie z.B. in Erbangelegenheiten.
Allah hat keinem Manne
zwei Herzen in seinem Innern gegeben, noch hat Er jene unter euren Frauen,
die ihr Mütter nennt, zu euren Müttern gemacht, noch hat Er eure
angenommenen Söhne zu euren Söhnen gemacht. Das ist Gerede aus euren
Mündern; Allah aber spricht die Wahrheit, und Er zeigt den Weg.
(Qur'an 33:4)
2. Wie wurde der Prophet Muchammad zum Propheten berufen?
Schon Jahre vor der ersten Offenbarung pflegte Muchammad, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, sich zur
Meditation auf einen Berg in der Nähe von Mekka zurückzuziehen. Er spürte,
dass die Riten und Traditionen seines Stammes, die auf Vielgötterei
gründeten, die Menschen in die Irre führten und von ihrer Bestimmung als
Geschöpfe Allahs entfernten. In einer Höhle dachte er über all dieses
nach, ohne aber eine Lösung und Perspektive zu finden.
Im Jahre 610 n. Isa. als er sich wieder einmal alleine in der Höhle zum
Nachsinnen und Allahgedenken zurückgezogen hatte, erschien ihm der Engel
Dschibril (Gabriel) und verkündete ihm, dass er von Allah zum Propheten
auserwählt worden sei und übermittelte ihm die ersten Offenbarungen des
Qur'ans.
3. Waren die Offenbarungen nur Einbildung?
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hatte weder an so etwas wie eine Offenbarung gedacht, noch
war ihm dies auf irgendeine Weise geläufig. Ein Engel erschien ihm in der
Höhle und forderte ihn auf, etwas zu rezitieren. Er stand so sehr unter
dem Eindruck der Begegnung mit dem Engel und seiner Aufforderung, die
ersten Ajas der Offenbarung des Qur'ans zu lesen, dass er ganz verwirrt
nach Hause kam. Zitternd bat er seine Frau, ihn mit Decken einzuhüllen.
Er erzählte ihr von seinem Erlebnis und bat sie um Rat. Sie antwortete,
dass er allen Menschen gegenüber freundlich und gerecht sei und den
Notleidenden zur Hilfe eile. Deshalb denke sie nicht, dass Allah ihn im
Stich lassen würde.
Seine Frau nahm Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, dann zu
einem Verwandten mit, der in den Heiligen Schriften bewandert war.
Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, erzählte dem alten Mann
alles, was er erlebt hatte. Dieser bestätigte, dass er den Engel Dschibril
gesehen hatte, der auch vorher den früheren Propheten erschienen war.
4. Was ist ein Prophet?
Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die zu besonderen Einsichten
gelangten, seltene Inspirationen erfuhren oder zuvor unbekannte
Naturgesetze entdeckten. Sie alle zeigten, dass es eine Art von Erkenntnis
gibt, die sich der Reichweite unserer Sinne und der wissenschaftlichen
Forschung entzieht. Philosophie und Wissenschaft können darüber nur
Vermutungen anstellen.
Um diesbezüglich Gewissheit zu erlangen, ist der Mensch abhängig von
Allah, der ihm diese Art von Wissen übermitteln kann. Allah erwählt zu
diesem Zweck Menschen und beruft sie zu Seinen Propheten oder Gesandten.
Ihnen offenbart Er die Wahrheit und das Wissen, damit diese sie den
Menschen weitergeben können.
Zwischen Prophet und Gesandter gibt es aber einen Unterschied, denn ein
Gesandter bringt die Offenbarung Allahs, wie es Muusa, Isa und Muchammad
usw. Getan haben, wobei der Prophet, wie Saalich, Huud und Nuuch usw., nur
die Aufgabe hat, sein Volk wieder auf den Weg Allahs zu leiten. Ein
Gesandter kann demzufolge gleichzeitig ein Prophet sein; aber ein Prophet
muss nicht gleichzeitig auch ein Gesandter sein.
5. Was unterscheidet Muchammad von anderen Propheten?
Unter den zuvor genannten Aspekten, nämlich Allahs Botschaft zu predigen
und vorzuleben, unterscheiden sich die Propheten nicht voneinander. So ist
es nicht verwunderlich, dass, angefangen vom ersten Menschen und Propheten
Adam, Allahs Segen und Frieden auf ihm, bis zum abschließenden Propheten Muchammad, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, alle den Islam verkündeten. Es wird überliefert, dass Allah mehr als zweihunderttausend
Propheten berief und jedes Volk in der Geschichte mit einem gesegnet wurde.
Und
in jedem Volke erweckten Wir einen Gesandten (der da predigte): «Dienet
Allah und meidet den Bösen.» Dann waren unter ihnen einige, die Allah
leitete, und es waren unter ihnen einige, die sich Verderben zuzogen. So
reiset umher auf der Erde und seht, wie das Ende der Leugner war!
(16:36)
Wir kennen nur 25 dieser Propheten namentlich, da sie im Qur'an
stehen. Unter ihnen befinden sich die Propheten Nuch (Noah), Ibraahiim
(Abraham), Dawuud (David),
Muusa (Moses), Jachja (Johannes), die auch in der Bibel erwähnt werden und zudem Isa, Allahs
Segen auf ihnen allen.
6. Wird es nach Muchammad noch andere Propheten geben?
Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, ist der abschließende der Gesandten Allahs. Allah sandte in
der Geschichte zu jedem Volk Propheten für dessen Rechtleitung. So wurden
z.B. der Prophet Schuaib zum Volk der Midjaniter, der Prophet Salich zum
Volk der Samud und Dawuud, Muusa und Isa zu den Kindern Israel gesandt,
Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen. Obwohl sie alle ihre Berufung
von einer Quelle erhalten hatten und den Islam predigten und vorlebten,
hatten diese Gesandten eine zeitlich begrenzte Aufgabe zu
erfüllen. Die Entwicklung der Zivilisationen der Menschheit vor der Zeit
Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war nicht weit genug fortgeschritten, als dass ein Gesandter für alle Menschen geschickt werden konnte.
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde aber für die Menschen seiner Zeit und für
die Zeit danach gesandt. Sein Prophetentum besitzt somit einen universalen
und zeitlosen Charakter.
"Wahrlich, ihr habt
an dem Propheten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und
den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.
Als die
Mu`mins die
Verbündeten sahen, da sprachen sie: «Das ist's, was Allah und Sein
Gesandter uns verheißen haben; und Allah und Sein Gesandter sprachen
wahr.» Und es mehrte sie nur an
Imaan und
Ergebung."
(33:21-22)
Wir
entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten.
(21:107)
7. Hat Muchammad Wunder vollbracht?
Das große Wunder, das Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, zuteil
wurde, ist der Qur'an. Da dieses Wunder den Menschen nicht nur zu Lebzeiten
Muchammads , Allahs Segen und Frieden auf ihm, zugänglich war,
sondern sich auch heute jeder mit dem Qur'an auseinandersetzen kann,
spricht diese Tatsache für die Größe und Wichtigkeit dieses Wunders.
Neben diesem großen Wunder gibt es andere, die darauf hinweisen, dass
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ein von Allah gesandter Mensch war:
Er wurde von Allah eines Nachts von Mekka nach Quds (Jerusalem) geführt
und stieg vom Felsendom in den Himmel zu Allah empor.
Allah erlaubte es ihm, in nur 23 Jahren seine Botschaft zu verkünden, eine
Gemeinschaft aufzubauen und unter sehr ungünstigen Bedingungen einen
Stadtstaat in Medina zu begründen.
In den Überlieferungen werden noch weitere Wunder, wie die Vermehrung von
Speisen übermittelt.
Wunder sind aber immer von Allah, die er Seinen Propheten zu vollbringen
erlaubt. Sie deuten darauf hin, dass die betreffende Person von Allah
gestützt wird. Die Botschaft, die die Propheten an die Menschen
überbringen, ist aber wesentlicher als die Wunder, die geschehen, wenn
Naturgesetze aufgehoben werden.
8. Was lehrte der Prophet Muchammad?
Obwohl die Bewohner der Stadt Mekka, in der Muchammad , Allahs Segen und
Frieden auf ihm, lebte, eine
Gottesvorstellung besaßen, glaubten sie an die Mittlerrolle von vielen
verschiedenen Götzen. Diese sollten sie Allah näher bringen und sie
sprachen
ihnen besondere Kräfte und Eigenschaften zu. Muchammad , Allahs Segen und
Frieden auf ihm, erhielt von
Allah den Auftrag, die Einheit und Einzigkeit Allahs zu verkünden. Er
klärte seine Landsleute darüber auf, dass die Götzen und Statuen, die sie
anzubeten pflegten, keine Macht besaßen. Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, versuchte seiner
Umgebung klar zu machen, dass nur der Eine Einzige Gott die Menschen
erschaffen hat, sie versorgt und ihre Bitten erhört.
Als zweiten wichtigen Punkt der Botschaft Allahs stellte er heraus, dass
Allah immer wieder Gesandte unter den Menschen erwählt, die ihnen die
Botschaft Allahs übermitteln. Die Propheten sind gleichzeitig damit
beauftragt, mit ihrer eigenen Lebensweise ein mustergültiges Beispiel von
Taqwa abzugeben.
Als einen wesentlichen Punkt, zu dem die Menschen um ihn keinen Bezug
hatten, stellte Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, in seiner Verkündigung das Leben nach dem Tod
dar. Er erläuterte, dass das irdische Leben eine Prüfung bedeutet. Er wies
darauf hin, dass die Menschen nach ihrem Tod am Jüngsten Tag wiedererweckt
und - gemäß ihrer Lebensweise im Diesseits - belohnt oder bestraft
werden.
9. Wie reagierte die Umwelt des Propheten Muchammad auf die von ihm verkündete Botschaft?
Die führenden Personen Mekkas betrachteten seine Botschaft als eine
Bedrohung für ihre Gesellschaftsordnung.
Aus Muchammads , Allahs Segen und Frieden auf ihm, Verkündigung würde nach ihrer Ansicht hauptsächlich die
Beseitigung ihrer Götzen und Statuen folgen. Aufgrund der Pilger aus ganz
Arabien sicherten aber gerade diese den Mekkanern Einkommen, Ansehen und
Einfluss. Zudem fürchteten sie, dass der Verrat an der Religion ihrer
Väter üble Folgen haben könnte und dass Sklaven und Unterprivilegierte
ihre Rechte einfordern würden.
Gerade Menschen aus den unteren Schichten nahmen zunächst den verkündeten
Islam an. Nur die wenigen seiner Anhänger, die angesehenen Familien
entstammten, genossen Sicherheit; die Übrigen wurden verfolgt, manche
sogar ermordet. Die Lage für die Anhänger Muchammads, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, wurde schließlich
so kritisch, dass der Prophet , Allahs Segen und Frieden auf ihm, sie anwies, nach Abessinien
auszuwandern, wo ein christlicher und gerechter Herrscher regierte.
Trotz Drangsal und Verfolgung nahm die Zahl derer, die sich ihm
anschlossen, immer weiter zu. Um diese Entwicklung zu stoppen, versuchten
die Führer Mekkas, Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, zu einem Kompromiss zu bewegen: Sie boten
ihm die Übernahme des Königtums und große Reichtümer an. Dafür sollten sie
abwechselnd Allah und ihren Götzen huldigen. Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, lehnte dies
rigoros ab.
10. Warum musste der Prophet Muchammad seine Heimat verlassen?
In Mekka wuchs der Druck auf die Muslime unaufhörlich und der Prophet
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, suchte nach Möglichkeiten der freien und ungestörten
Verkündigung der Lehre und der täglichen Umsetzung entsprechend
dieser Botschaft.
Während der Pilgersaison im Jahre 621 traf Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, eine Gruppe von
Leuten aus Jasrib (der späteren Stadt Medina), die dem Islam gegenüber
sehr aufgeschlossen waren. Im darauf folgenden Jahr kamen die Leute aus
Jasrib mit einer größeren Delegation nach Mekka und luden Muchammad ,
Allahs Segen und Frieden auf ihm, in
ihre Stadt ein und versprachen ihm, ihn zu unterstützen.
So gab der Prophet , Allahs Segen und Frieden auf ihm, den Muslimen die Anweisung, nach Medina
auszuwandern, wo sie sicher sein würden und den Islam frei ausüben könnten.
Dieses Ereignis (Hidschra) markiert den Beginn der islamischen
Zeitrechnung.
Inzwischen fassten die Mekkaner den Entschluss, Muchammad, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, endgültig
loszuwerden und ihn zu töten.
Ihr Plan ging nicht auf. Kurz zuvor verließ der Prophet Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm, als
einer der letzten, zusammen mit seinem Gefährten Abu Bakr, die Stadt.
Obwohl die Mekkaner seine Spur aufnahmen, gelang es ihnen nicht, ihn
ausfindig zu machen, und er konnte Medina sicher erreichen.
11. Worin unterschied sich das Leben Muchammads in Mekka von dem in
Medina?
In Medina entwickelte sich eine gut organisierte Gemeinschaft mit
verschiedenen Institutionen wie Moschee, Markt und Handelswesen sowie
einer eigenen Gerichtsbarkeit und die Muslime konnten sich in dieser
Situation, frei von individueller Verfolgung, auf ein Leben nach der
islamischen Lehre konzentrieren.
Die aus Muslimen, Juden und anderen bestehende Einwohnerschaft Medinas
akzeptierte die Führungsrolle Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf
ihm. Vor allem fand er die völlige
Unterstützung der beiden wichtigsten Stämme Medinas, nachdem diese den
Islam angenommen hatten. Bezüglich der Juden ging Muchammad, Allahs Segen
und Frieden auf ihm, davon aus,
dass sie als Anhänger einer Offenbarungsreligion unvoreingenommen auf ihn
reagieren und die neue Lehre verstehen würden. Darüber hinaus gab es in
Medina allerdings auch eine Gruppe von (einflussreichen) Leuten, die den
Islam nur aus Opportunismus annahmen.
Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, schloss 623 n. Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihnen
beiden, mit den Vertretern der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen
Medinas einen Gemeindevertrag, der im Wesentlichen darin bestand, dass die
muslimischen und jüdischen Stämme zu gegenseitigem Schutz verpflichtet
waren. Diese erste schriftlich fixierte Verfassung diente den Muslimen als
Grundmodell für spätere Staatsstrukturen.
12. Weshalb führte der Prophet Muchammad Krieg?
Obwohl die Muslime wie anfangs als Individuen nicht mehr verfolgt wurden,
setzten die damals noch Götzen anbetenden Mekkaner doch alles daran, die
neu entstandene Muslim-Gemeinde in Medina zu vernichten. Das geschah teils
in Form kriegerischer Überfälle, teils aber auch durch eine
Isolationspolitik.
Derart unter Druck geraten, wollten die in Medina lebenden Muslime sich
verteidigen und drängten den Propheten Muchammad, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, gegen die Mekkaner vorzugehen. Dieser ging jedoch solange
nicht auf die Forderungen seiner Anhänger ein, bis Allah ihm eine
Offenbarung sandte, die es ihnen erlaubte, sich gegen die Aggressoren zu
wehren. Das ist die berühmte Aja "Tötet die Kaafirs, wo ihr sie findet",
den Islamkritiker oft zitieren, obwohl sehr wohl bekannt ist, dass
dieser Satz nur zu dieser Zeit Gültigkeit besitzte.
In der ersten Schlacht gewannen die Muslime wie durch ein Wunder gegen ein
zahlenmäßig und an Ausrüstung hoch überlegenes Heer der Mekkaner. In den
nächsten Jahren folgten noch weitere Auseinandersetzungen.
Bei der Betrachtung dieser kriegerischen Konflikte, in die Muslime
verwickelt waren, ist leicht zu erkennen, dass die muslimische
Gemeinschaft als Prinzip den Frieden - nicht den Krieg - verfolgte. Der
Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ließ z.B. Kriegsgefangene frei, nachdem sie zehn
Muslimen das Lesen und Schreiben
beigebracht hatten. Mehr noch: er ging auf einen Friedensvertrag zu
eigentlich kaum annehmbaren Bedingungen ein; außerdem erließ er nach der
Einnahme Mekkas eine Generalamnestie für seine Feinde.
Heute wie damals ist Krieg leider eine soziale Realität. Deshalb sind
Normen und Regeln auch für Ausnahmesituationen wie die eines Krieges
notwendig. Dass selbst unter solchen Umständen ethische Verhaltensweisen
möglich und geboten sind, kommt z.B. in der Anweisung des Propheten
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, zum
Ausdruck, keine Personen anzugreifen, die nicht aktiv am Krieg beteiligt
sind. Er ging sogar so weit anzuordnen, dass Muslime auch im Krieg Natur
und Umwelt zu schonen haben.
13. Wie haben damals die politisch Mächtigen auf die entstehende
islamische Gemeinschaft reagiert?
Zunächst fiel die neue Bewegung Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, den Großmächten der
damaligen Zeit, wie dem Oströmischen und dem Persischen Reich kaum auf,
denn die arabische Halbinsel galt geopolitisch als wenig bedeutend. Da die
Mekkaner aber Kontakte zu einigen Regionalmächten unterhielten und zu
einigen sogar eine Art Bündnis bestand, erfuhren diese von der Entwicklung
und den Spannungen zwischen den Mekkanern und Muslimen.
Der erste Rückschlag in ihren Bemühungen, die Entstehung der islamischen
Gemeinschaft zu verhindern, wurde den Mekkaner durch einen eigentlich mit
ihnen befreundeten christlichen Herrscher, dem Herrscher von Abessinien,
zugefügt, als dieser sich weigerte, die Muslime, die dort Zuflucht
gefunden hatten, an die Mekkaner auszuliefern.
Später erkannte auch das Oströmische Reich, dass sich der auf der
arabischen Halbinsel verbreitende Islam, ihnen und ihrem Einfluss auf die
arabischen Gebieten gefährlich werden könnte. So kam es schließlich zu
kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Oströmern und den
Muslimen.
Der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, sandte zudem Botschaften an die Herrscher der
damaligen Welt und forderte sie zur Annahme des Islams auf, was dann
einige von ihnen auch taten.
14. Wie kam es, dass Muchammad auch die politische Führung
übernahm?
Wie das Judentum kennt auch der Islam keine Trennung vom
Diin Allahs und
dem weltlichen Leben. Das zeigt sich vor allem in den Konzepten für eine
islamische Lebensweise, die der Islam für die unterschiedlichsten
Lebensbereiche liefert: Privat- und Familienleben gehören ebenso dazu wie
Wirtschaft, internationale Beziehungen usw. So ist es nicht verwunderlich,
dass der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, als Beispiel in unterschiedlichsten
Funktionen wahrgenommen wird: Als Familienvater und Ehemann, als Nachbar
und Freund, als Diplomat und Staatsmann.
15. Ist der Prophet Muchammad gestorben?
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war, wie alle anderen Propheten vor ihm, ein
menschliches Wesen. Da er niemals eine Wesensart Allahs für sich
beanspruchte und sogar immer darauf hinwies, dass ihm so etwas nicht
zugeschrieben werden sollte, lebte und starb er wie ein Mensch. Der
Unterschied zwischen ihm und anderen Menschen bestand nur darin, dass
Allah ihm den Qur'an offenbarte und Allah seine Verhaltensweisen vor
Verfehlungen beschützte. Der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden
auf ihm, wird deshalb von den
Muslimen geehrt und geliebt und als nachzueiferndes Vorbild angesehen,
aber in keiner Weise angebetet.
16. Warum war der Prophet Muchammad mit mehreren Frauen verheiratet?
Als 25-jähriger heiratete der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden
auf ihm, die vierzigjährige
Hadidscha - eine angesehene, verwitwete Kauffrau. Bis zu ihrem Tode
führten sie eine glückliche und harmonische Ehe, aus der sechs Kinder
hervorgingen.
Nach dem Tode Hadidschas ging Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, erst nach fünf Jahren wieder
eine Ehe ein, wobei nur eine seiner Frauen zuvor nicht verheiratet gewesen war;
alle anderen waren verwitwet oder geschieden. Dass der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, die Versorgung dieser verwitweten oder geschiedenen Frauen
übernahm,
und zwar einschließlich ihrer unmündigen Kinder, spielte eine wesentliche
Rolle bei der Heirat. Zudem bewirkte die Heirat des Propheten Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm,
mit manchen seiner Frauen, dass die Stämme, denen sie angehörten, der
damaligen Sitte gemäß, eine engere Bindung an die Gemeinschaft der
Muslime aufbauten.
Seine Gründe zur Mehrehe waren nicht Sexsucht o.ä., wie einige Islamfeinde
fälschlicherweise behaupten. Diese Ehen wurden aus verschiedenen
sozialen und moralischen Aspekten heraus geschlossen. Sie sind und waren
mit vielen Lehren für die Menschen verbunden, und werden es auch
bleiben. Um sie zu verstehen, ist es notwendig, die Handlungsweise des
Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, in jedem einzelnen Fall
seiner Ehen zu kennen.
Überdies hinaus war die Mehrehe Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, von Allah erlaubt; und so hatten auch andere Propheten mehrere
Frauen, wie z.B. Ibraahiim, Allahs Segen und Frieden auf ihm.
17. Was meinte Muchammad zur Stellung der Frau in Familie und
Gesellschaft?
Die Stellung der Frauen in der Stammesgesellschaft auf der Arabischen
Halbinsel war gleich die eines Sklaven, wobei es hier nur wenige Ausnahmen
gab. So wurde es nicht selten als eine Schande angesehen, wenn eine Frau
ein Mädchen auf die Welt brachte. Um dieser Schande zu entgehen, wurden
die neugeborenen Mädchen oftmals in die Wüste gebracht und dort bei
lebendigem Leibe verscharrt.
Mit der Offenbarung des Qur'ans und durch das gelebte Beispiel des
Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde ein Mädchen einem Jungen gleichwertig
eingestuft. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, verurteilte Männer, die ihre Frauen schlecht
behandelten, und zeigte durch sein eigenes Beispiel, wie man in der Ehe
gerecht und liebevoll mit seiner Frau umgehen soll. Er betonte, dass die
Frau vor Allah die gleiche Stellung hat wie der Mann und dass Frauen und
Männer sich ergänzen.
18. Wie verhielt sich Muchammad gegenüber
Angehörigen anderer Diins?
Der Auftrag, den der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erhalten hatte, war gegenüber
allen seinen Mitmenschen gleich, ob es sich nun um Juden, Christen oder
Götzendiener handelte, nämlich die Übermittlung der Botschaft Allahs. Er
sprach mit seinen Gesprächspartnern ihren
Diinvorstellungen
entsprechend über seinen Auftrag und rief sie dazu auf, sich dem Willen
Allahs zu ergeben.
Dabei zeigte er seinem Gegenüber großen Respekt und menschliche Nähe und
ertrug auch persönliche Beleidigungen und Verfolgung mit Geduld.
Er lehrte seinen Anhängern, dass zu den Christen und Juden eine besondere
Nähe besteht, weil sie auch der Offenbahrung Allahs folgten bis sie sie
veränderten. Auch dass die Menschen die freie Wahl haben, den Diin an
Allah zu bestätigen oder abzulehnen und dass Muslime ihre Mitmenschen mit
Güte behandeln sollen. Er betonte zudem, dass eine gerechte Behandlung
aller Menschen eine unabdingbare Voraussetzung für eine islamische
Lebensweise sei.
19. Was bedeutet es, der Lehre Muchammad und seinem Beispiel im 21.
Jahrhundert zu folgen?
Der Mensch kann sich Allah nicht als Vorbild nehmen, da er Ihm nicht
wesensgleich ist. Daher muss er, um ein Leben im Islam führen zu können,
ein Vorbild haben, nach dem er sich richten kann. Der Prophet Muchammad,
Allahs Segen und Frieden auf ihm,
wird mit seiner Persönlichkeit von Allah dem Menschen selbst als
Lebensmodell präsentiert.
Wahrlich, ihr habt an dem Propheten Allahs ein schönes Vorbild für jeden,
der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.
(33:21)
Und
du (Muchammad) besitzest ganz sicherlich hohe moralische Eigenschaften.
(68:4)
Das Vorbild Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ist jedoch nicht nur in seinem menschlichen
Leben und seinen persönlichen Vorzügen, sondern vor allem in seinem Weg,
den Handlungen und Aussagen, die zu Allahs Zufriedenheit führten, zu
suchen.
20. Gibt es Aussagen von Muchammad über die Bewahrung der
Schöpfung?
Der Qur'an erwähnt, dass der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden
auf ihm, als eine Barmherzigkeit für die ganze Menschheit, gesandt wurde. Es ist deswegen nicht
verwunderlich, dass nicht nur Aussagen und Empfehlungen bezüglich der
Menschen von ihm überliefert sind. Er gab auch Anweisung und Ratschläge über die gute und milde Behandlung von Tieren und den behutsamen Umgang
mit der Umwelt. Er erzählte Gleichnisse, die aufzeigten, dass, wer Tiere
gut behandelt von Allah belohnt, und wer sie quält von ihrem Schöpfer
dafür bestraft werden wird. Er lehrte seine Anhänger, Ressourcen wie
Wasser nicht zu verschwenden und einen positiven Beitrag zur Umwelt zu
leisten indem sie z.B. Bäume pflanzen sollten.
21. Wie sicher sind das Leben und die Aussprüche Muchammads überliefert?
Es gab bestimmte vertrauenswürdige Personen unsers Propheten Muchammed,
Allahs Segen und Frieden auf ihm, wie z.B. Abu Huraira, ibn
Mas'ud oder seine Frau 'A'ischa, die seine Aussprüche merkten und sie dann
anderen weitererzählten. Bei der Weitergabe wurde genau darauf geachtet,
dass die Aussagen wortgetreu übermittelt wurden, und man zählte bei der
weiteren Überlieferung die ganze Kette aller Überlieferer auf. So wurde
sichergestellt, dass der übermittelte Ausspruch des Propheten , Allahs
Segen und Frieden auf ihm, in seiner Echtheit überprüfbar blieb. Schon in
der Mitte des 8. Jahrhunderts (ca. 100 Jahre nach dem Tode des Propheten
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm), und auch noch viel später,
wurden die Überlieferungen von muslimischen Gelehrten gesichtet, gesammelt
und kategorisiert. Seit dieser Zeit gibt es viele schriftliche
Zusammenstellungen der Überlieferungen
des Propheten Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm. Wie z.B von Bucharii, Abu Dawuud und
Bucharii
usw.
22. Hat Muchammad nicht einfach die Lehre der Christen und Juden
übernommen und umformuliert?
Die Behauptung, dass Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, durch den Kontakt mit Juden und
Christen, die christlichen und jüdischen Schriften kennen gelernt habe und
so den Islam formulierte, ist meist in der Literatur christlicher
Missionare oder Orientalisten zu finden. Diese Aussagen gründen nicht auf
Fakten und finden in der
Lebensbiographie des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf
ihm, keine Bestätigung. Da Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, selbst unbelesen war, hätte er die Schriften der Christen und Juden
überhaupt nicht studieren und somit auch nicht von ihnen abschreiben
können. Der Qur'an unterscheidet sich auch in vielerlei Hinsicht zu Bibel
und Thora. Zum Beispiel in den wissenschaftlichen Ajas sowie im
dichterischen Meisterwerk, was bei den anderen Schriften nicht zu finden
ist. Desgleichen gibt sein Umfeld, das den Götzenkult praktizierte, keinen
Anhaltspunkt dafür, dass er intensive Kontakte zu ihnen hatte. Auch die
Tatsache, dass viele Juden und Christen nach einer Begegnung mit Muchammad
, Allahs Segen und Frieden auf ihm, den Islam annahmen, widerspricht
dieser Theorie, weil diese als erste die Übernahme und Verfälschung ihrer Lehre bemerkt hätten.
Parallelen zwischen der biblischen Lehre und dem Islam lassen sich eher
dadurch erklären, dass die Offenbarungen der Christen und Juden im Grunde
auf die gleiche Quelle wie die des Qur'an, nämlich auf Allah,
zurückzuführen sind.
23. Was hat der Prophet Muchammad über Isa (Jesus),
Allahs Segen und Frieden auf ihnen beiden, gesagt?
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war ein Nachfolger Isas und bezeichnete ihn als seinen
Bruder. Als er mit Christen über Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihm,
sprach, betonte er stets den Sachverhalt, dass Isa, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, nicht Allah oder Allahs Sohn ist.
Der Prophet Muchammad berichtete, dass er in einem Traum Isa, Allahs Segen
auf ihnen beiden, gesehen habe und beschreibt ihn wie folgt:
Als ich nachts bei der Kaaba schlief, sah ich im Traum einen Mann mit
lohfarbener Haut, so schön, wie man einen Mann mit lohfarbener Haut sehen
kann. Sein gelocktes Haar fiel bis zwischen seine Schultern, vom Kopfhaar
des Mannes tropfte Wasser, und er hatte seine Hände auf die Schultern
zweier Männer gelegt und umschritt das Heilige Haus, und ich fragte: "Wer
ist das?" und sie sagten: Das ist Isa, Sohn der Marjam (Maria)
(berliefert bei Buharii)
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erklärte einmal:
"Wer bezeugt, dass kein Gott da ist außer Allah, Der keinen Teilhaber hat,
und dass Muchammad Sein Diener und Gesandter ist, und dass Isa (Jesus) der
Diener Allahs und Sein Gesandter und Sein Wort ist, das Er Marjam (Maria)
entboten hat und von Seinem Geist, und (bezeugt), dass das Paradies wahr
ist und das Höllenfeuer wahr ist, den lässt Allah ins Paradies eingehen um
dessentwillen, was er (im Diesseits) getan hat."
(Buharii).
24. Hat Muchammad die gleiche Stellung im Islam wie Isa im Christentum?
Der Islam ist nicht von Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, begründet. Islam (auf Arabisch
heißt
Islam in etwa Hingabe [zu Allah]) ist die Lebensweise, die alle Gesandten
und Propheten Allahs samt Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen,
gepredigt und gelebt haben und somit der ewige
Urdiin. Aus diesem Grund
ist Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, der Verkünder des Islam in seiner endgültigen Form und er
ist der abschließende Gesandte Allahs.
Muslime lieben Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, weil er der Gesandte Allahs ist, folgen ihm,
weil er ein Leben in völliger Ergebenheit zu Allah verbracht hat und
verehren ihn, weil er der auserwählte Prophet ist. Aber sie erhöhen ihn
nicht auf die Stufe Allahs und betrachten ihn nicht als einen Mittler
zwischen Allah und den Menschen. Denn der Prophet, Allahs Segen und
Frieden auf ihm, sagte selbst zu
seinen Gefährten: Erhöht mich nicht wie die, die Isa erhöht haben. Ich bin der
Knecht Allahs. Sagt: "Er ist der Diener und Gesandte Allahs"
(Ahmad, Bd. 1, S.24).
25. Gibt es in Heiligen Schriften anderer Diins Hinweise auf Muchammad?
Der Qur'an erwähnt, dass in den frühen Schriften die Ankunft des Propheten
Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, angedeutet wird.
"Die
da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich
in der Thora und im Evangelium erwähnt finden..."
(7:157)
"Und
(gedenke der Zeit) da Isa (Jesus(, Sohn der Marjam (Maria), sprach: «O ihr
Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter an euch, Erfüller dessen, was von
der Thora vor mir ist, und Bringer der frohen Botschaft von einem
Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein.» Und als
er zu ihnen kam mit deutlichen Zeichen, sprachen sie: «Das ist
offenkundiger Betrug.»"
(61:6).
So finden sich auch in der Bibel Stellen, die auf die Ankunft des Propheten
Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, Hinweise geben, wobei das Profil des Angekündigten
besonders in sechs wesentlichen Elementen mit dem des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, übereinstimmt: Der Linie der Propheten, seinen Eigenschaften, dem Ort
seines Auftretens, der Offenbarung, die ihm gegeben wird, den Ereignissen,
die sich in
seiner Zeit zutragen werden und dem Zeitpunkt seines Kommens.
Zudem finden sich Prophezeiungen über den Propheten Muchammad , Allahs
Segen und Frieden auf ihm, in den
Schriften der Hindus wie z.B. in der Atharva Veda, einem der vier Bücher
der Veden und in der persischen Zend Avesta, der Heiligen Schrift der
Zoroastrier.
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