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25 Fragen über den Islam

24 Fragen zur Frau im Islam

25 Fragen zum Propheten Muchammad

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Was bedeutet das Wort "Islam"? .

2. Wer ist Allah?

3. Was bedeutet die Bezeichnung "Muslim"?

4. Wer war Muchammad?

5. Beten die Muslime Muchammad an?

6. Was sagen die Muslime über Isa (Jesus)?

7. Gibt es im Islam verschiedene Richtungen?

8. Was sind die grundlegenden Pflichten eines Muslims?

9. Welche Rolle spielen 'Ibaada im Islam?  (Übstzg. 'Ibaada)

10. Was erwartet den Muslim nach dem Tod?  

11. Was passiert einem Kaafir nach dem Tod? (Übstzg. Kaafir)

12. Warum müssen muslimische Frauen Kopftuch tragen?

13. Ist im Islam nur Schweinefleisch verboten?

14. Gibt es einen ''heiligen Krieg'' oder was ist "Dschihaad"?

15. Welche Feiertage kennt der Islam?

16. Was ist die Scharia?

17. Wurde der Islam mit "Feuer und Schwert" verbreitet?

18. Wie steht der Islam zu Gewalt und Terrorismus?

19. Was ist "islamischer Fundamentalismus"?

20. Hat der Islam eine eigene Zeitrechnung?

21. Warum dürfen muslimische Männer mehrere Frauen heiraten?

22. Werden die Frauen im Islam unterdrückt?

23. Ist der Islam religiösen Minderheiten gegenüber intolerant?

24. Was ist die islamische Meinung zu folgenden Fragen:

a) Freundschaften und intime Beziehungen

b) Homosexualität

c) Schwangerschaftsverhütung und Abtreibung

d) Sterbehilfe und Selbstmord

25. Wie sollen sich Muslime gegenüber Juden und Christen verhalten?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Sind Mann und Frau im Islam gleichberechtigt?

2. Wie sieht die Aufgabenverteilung von Mann und Frau in der Familie aus?

3. Welche Rolle kommt einer muslimischen Frau als Mutter zu?

4. Gelten die 'Ibaada Pflichten des Islam auch für die Frau?

5. Kann eine muslimische Frau ihren Ehemann selbst auswählen?

6. Welche Bedeutung hat die Brautgabe im Islam?

7. Darf eine muslimische Frau einen Nicht-Muslim heiraten?

8. Wie ist die Erlaubnis zur Mehrehe im Islam zu verstehen?

9. Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer heiraten?

10. Darf ein muslimischer Mann seine Frau schlagen?

11. Kann eine muslimische Frau sich scheiden lassen?

12. Was geschieht im Falle einer Scheidung mit den Kindern?

13. Warum tragen muslimische Frauen ein Kopftuch?

14. Hat eine muslimische Frau das Recht auf Bildung und Berufsausübung?

15. Ist die Frau im Islam erbberechtigt?

16. Welche Gültigkeit hat die Zeugenaussage der Frau im islamischen Recht?

17. Darf eine muslimische Frau in die Moschee gehen?

18. Welche Bedeutung hat Geschlechtertrennung im Islam?

19. Warum beten die Frauen hinter den Reihen der Männer?

20. Darf ein muslimisches Mädchen eine intime Beziehung zu einem Jungen haben?

21. Dürfen muslimische Mädchen am Turn- und Schwimmunterricht teilnehmen?

22. Kann sich eine muslimische Frau von einem männlichen Arzt behandeln lassen?

23. Kann eine muslimische Frau Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung ergreifen?

24. Ist Abtreibung im Islam erlaubt?

25. Was sagt der Islam zur Adoption?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Wer war Muchammad?

2. Wie wurde der Prophet Muchammad
zum Propheten berufen?

3. Waren die Offenbarungen nur Einbildung?

4. Was ist ein Prophet?

5. Was unterscheidet Muchammad
von anderen Propheten?

6. Wird es nach Muchammad
noch andere Propheten geben?

7. Hat Muchammad
Wunder vollbracht?

8. Was lehrte der Prophet Muchammad
?

9. Wie reagierte die Umwelt des Propheten Muchammad
auf die von ihm verkündete Botschaft?

10. Warum musste der Prophet Muchammad
seine Heimat verlassen?

11. Worin unterschied sich das Leben Muchammads
in Mekka von dem in Medina?

12. Weshalb führte der Prophet Muchammad
Krieg?

13. Wie haben damals die politisch Mächtigen auf die entstehende islamische Gemeinschaft reagiert?

14. Wie kam es, dass Muchammad
auch die politische Führung übernahm?

15. Ist der Prophet Muchammad
gestorben?

16. Warum war der Prophet Muchammad
mit mehreren Frauen verheiratet?

17. Was meinte Muchammad
zur Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft?

18. Wie verhielt sich Muchammad
zu Angehörigen anderer Religionen?

19. Was bedeutet es, der Lehre Muchammad
und seinem Beispiel im 21. Jahrhundert zu folgen?

20. Gibt es Aussagen von Muchammad
über die Bewahrung der Schöpfung?

21. Wie sicher sind das Leben und die Aussprüche Muchammads
überliefert?

22. Hat Muchammad
nicht einfach die Lehre der Christen und Juden übernommen und umformuliert?

23. Was hat der Prophet Muchammad
über Isa (Jesus) gesagt?

24. Hat Muchammad
die gleiche Stellung im Islam wie Isa (Jesus) im Christentum?

25. Gibt es in Heiligen Hinweise auf Muchammad
?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


1. Was bedeutet das Wort "Islam"?

Islam bedeutet Frieden machen und Hingabe. Frieden machen heißt, dass der Muslim mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll. Hingabe drückt sich in der Annahme des Willens Allahs aus. Der Muslim erlangt mit dem Islam Frieden durch die Hingabe an Allahs Willen. Im Qur'an sagt Allah selbst, dass Er den Islam für die Menschen als Diin bestimmt hat:
 

"...Heute habe ich für euch euren Diin vollständig gemacht, und Ich habe Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Diin gemacht... "

(5:3)


Die abendländische Bezeichnung "Mohammedaner" lehnen die Muslime ab, da Muchammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm) als Prophet der Überbringer der Botschaft des Islam war, Allah allein aber anbetungswürdig ist.

 

 

2. Wer ist "Allah"?

Allah ist das arabische Wort für "der eine Gott" und nicht der Name eines privaten Gottes der Muslime. Allah ist der einzige zu Recht angebetete und verehrte Schöpfer des Universums; auch arabische Christen nennen Gott Allah. Er schuf die Menschen und zeigte ihnen durch seine Offenbarung den besten Weg für sie im Diesseits, damit sie im Jenseits nicht eine Strafe erleiden.
Aber Er hat nicht nur diesen einen Namen, sonder es gibt 99 über ihn mit seinen Eigenschaften. Hier mit den arabischen Kaligrafien abzurufen.



3. Was bedeutet die Bezeichnung "Muslim"

Der Bedeutung des Wortes nach ist ein Muslim jemand, der sich freiwillig dem Willen Allahs hingibt und das Friedenmachen als seine Aufgabe ansieht. Man wird Muslim, indem man erklärt, dass es keinen Gott außer Allah gibt und Muchammad der Gesandte Allahs ist. Im weitesten Sinne ist ein Muslim jemand, der sich freiwillig und bewusst dem Willen Allahs hingibt. Deswegen waren alle Propheten, die dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, vorausgingen, ebenfalls Muslime. Der Qur'an erwähnt in besonderer Weise Ibraahiim der lange vor Muusa und Isa lebte, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen, und der 
nicht Jude und nicht Christ'', sondern ''Muslim'' war,

"Ibraahiim war weder ein Jude noch ein Christ, sondern er bekannte sich zum Diin Allahs (Islam) und war (Allah) ergeben (Muslim) und er gehörte nicht zu den Götzenanbetern."

(3:67)

weil er sich dem Willen Allahs hingegeben hatte.
Andererseits gibt es Menschen , die sich zwar Muslime nennen, sich aber nicht dem Willen Allahs unterordnen, während andere wiederum ihr Bestes geben, um eine islamische Lebensweise zu führen. Man kann sich kein Urteil über den Islam bilden, wenn man nur die Menschen betrachtet, die zwar einen muslimischen Namen tragen, sich aber in ihren Handlungen und in ihrer Lebensweise nicht wie Muslime verhalten. Inwieweit jemand Muslim ist, hängt von der Bereitschaft ab, mit der er sich in Imaan und Tat dem Willen Allahs hingibt.
Daher gibt es im Islam eine Unterteilung der Menschen im Islam, Muslim<Mu'min<Mutaqi. Man muss bestimmte Kriterien erfüllen um eine der Rangstufen zu erreichen.



4. Wer war Muchammad
?

Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde um das Jahr 570 n. Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihm, in der Stadt Mekka in Arabien als Mitglied eines angesehenen Stammes geboren. Seine Vorfahren gehen auf den Propheten Ismail, den Sohn Ibraahiims, zurück. Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, Vater starb vor dessen Geburt und seine Mutter, als er sechs Jahre alt war. Er besuchte keine Schule, sondern wurde - wie in jenen Tagen üblich - von einer Amme aufgezogen und später von seinem Großvater und seinem Onkel aufgenommen und erzogen. Von seiner Jugend an war er als rechtschaffener Mensch bekannt. Ungefähr im Alter von vierzig Jahren erschien ihm der Engel Dschibriil in jener Höhle Hira, in der er zu meditieren pflegte, und offenbarte ihm, dass er ein Prophet Allahs sei. Die folgenden Offenbarungen Allahs wurden in einem Zeitraum von 23 Jahren herabgesandt und später in Buchform zusammengetragen. Dieses Buch, der Qur'an, ist für Muslime die letzte und abschließende Offenbarung Allahs. Der Qur'an ist unverändert und in seiner Originalform erhalten; er bestätigt die Thora, die Psalmen und das Evangelium, welche die Menschen im Laufe der Zeit verändert haben.



5. Beten die Muslime Muchammad
an?

Nein. Die Muslime beten weder Muchammad noch irgendeinen anderen Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen, an. Die Muslime erkennen alle früheren Propheten an, so Adam, Nuch, Ibraahiim, Dawuud, Suleymaan, Muusa, Isa und alle anderen (Friede sei mit ihnen allen). Die Muslime wissen, dass Muchammad; , Allahs Segen und Frieden auf ihm, das Siegel der Propheten war, d.h. der letzte der Gesandten Allahs. Sie wissen, dass allein Allah und nicht irgendein menschliches Wesen angebetet werden darf.



6. Was sagen die Muslime über Isa
(Jesus)?

Die Muslime achten Isa (Friede sei auf ihm) und seine Mutter Marjam (Maria) sehr. Der Qur'an berichtet uns, dass Isa durch ein Wunder ohne Vater geboren wurde.

"Das Gleichnis von Isa ist ja bei Allah wie das Gleichnis von Adam, Er schuf ihn aus Erdreich, dann sprach Er zu Ihm: Sei!, und er war."

(3:59)

Er vollbrachte mit Allahs Hilfe als Prophet viele Wunder, unter anderem konnte er gleich nach seiner Geburt sprechen, um seine Mutter zu verteidigen und ihre Frömmigkeit zu bestätigen. Allah gab ihm noch andere Fähigkeiten wie z.B. das Heilen von Blinden und Kranken, das Wiedererwecken von Toten, das Formen eines lebendigen Vogels aus Ton und das Wichtigste: Er gab ihm eine Botschaft an die Menschen. Diese Wunder, die ihm Allah gab, bestätigten ihn als Propheten. Er wurde nicht gekreuzigt, sondern in den Himmel erhoben

Und sie schmiedeten Pläne, doch (auch) Allah plante und Allah ist der beste Planer.

Als Allah sprach: "O Isa, Ich will dich abberu­fen und dich zu Mir erheben und Ich will dich rein machen von den (Übeln derer) die kaafir sind. Und Ich will machen, dass diejenigen, die dir folgen, über denen (stehen), die kaafir sind bis zum Tag der Auferstehung. Dann (schließlich) werdet ihr zu Mir zurückkehren und Ich werde über das entscheiden zwischen euch, worüber ihr zu streiten pflegtet.

(3:54-55)

Dann brachte sie ihn zu ihrem Volke, indem sie ihn tragen ließ. Sie sprachen: «O Marjam, du hast etwas Seltsames getan.
O Schwester Haruuns, dein Vater war kein Bösewicht, noch war deine Mutter ein unkeusches Weib!»
Da deutete sie auf ihn. Sie sprachen: «Wie sollen wir zu einem reden, der ein Kind in der Wiege ist?»
Er (Isa) sprach: «Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht;
Er machte mich gesegnet, wo ich auch sein mag, und Er befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe;
Und (Er machte mich) ehrerbietig gegen meine Mutter; Er hat mich nicht hochfahrend, elend gemacht.
Friede war über mir am Tage, da ich geboren ward, und (Friede wird über mir sein) am Tage, da ich sterben werde, und am Tage, da ich wieder zum Leben erweckt werde.»
So ist Isa, Sohn der Marjam - eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind.

 

(19:27-34)



7. Gibt es im Islam verschiedene Richtungen, z.B. wie bei den Christen evangelisch und katholisch?

Im Islam gibt es keine Richtungen, denn der Qur'an und die Sunnah sind überall auf der Welt gleich, nur die Menschen haben sich wieder in ihren Meinungen getrennt. Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sollte sich einmal etwas von Allah wünschen, da wollte er, dass sich die Muslime niemals in Gruppen aufteilen. Aber Allah erfüllte ihm nicht diesen Wunsch. Denn die Muslime werden sich in 73 Gruppen aufteilen. Dies ist eine Anordnung Allahs.

8. Was sind die grundlegenden Pflichten eines Muslims?

Der Islam basiert auf fünf Säulen, aus denen sich die Pflichten ergeben. Diese sind:

1) Das Bezeugen (Schahada), dass es nur Einen Gott gibt und dass Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, Sein Gesandter ist.
2) Das Gebet (Salah), das fünfmal am Tag vorgeschrieben ist.
3) Das Fasten (Sijam), welches im Monat Ramadan durchgeführt wird.
4) Die Armensteuer (Sakat), die eine Pflichtabgabe für gute Zwecke vom Vermögen ist.
5) Die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), welche jeder Muslim, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, mindestens einmal im Leben verrichten muss.

Alle Säulen dieses Islamgebäudes sollten die gleiche Relevanz für einen Muslim besitzen, um dem Gebäude seine entsprechende Gestalt zu verleihen. Es ist widersprüchlich, wenn jemand die Pilgerfahrt vollführt, ohne dass er fastet oder die Gebete regelmäßig verrichtet. Stellen wir uns weiterhin ein Gebäude vor, welches nur aus Säulen besteht. Man kann es kaum ein Gebäude nennen. Dazu muss es ein Dach, Wände und auch Türen und Fenster besitzen. Diesen Teil des Islamgebäudes bildet das Befolgen der Sunnah im moralischen Verhalten, das sich in Tugenden wie z.B. Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Geduld und vielen anderen Eigenschaften äußert. Die uns unser Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, vorgelebt hat.



9. Welche Rolle spielen 'Ibaada im Islam?

Der Zweck der 'Ibaada im Islam ist es, sich der Gegenwart Allahs bewusst zu werden. Der 'Ibaada, sei es nun das Gebet, das Fasten oder die Armenabgabe, ist ein Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, Allahs Wohlgefallen zu erlangen.
Wenn jemand in seinen Gedanken und in seinem Handeln im Bewusstsein Allahs lebt, dann kann er sowohl im Diesseits als auch im Jenseits auf Seine Wohltaten hoffen.



10. Was erwartet den Muslim nach dem Tod?

Allah ist gerecht, und damit Er Seine Gerechtigkeit ausüben kann, gibt es im Islam das Prinzip der Verantwortlichkeit. Die Menschen, welche Gutes tun, werden belohnt, und diejenigen, welche schlechte Dinge tun, entsprechend bestraft. Deshalb hat Er das Paradies und die Hölle geschaffen, in die der Mensch unter bestimmten Voraussetzungen gelangt.
Die Muslime wissen, dass das gegenwärtige Leben nur von kurzer Dauer ist und dass darauf ein anderes folgt. Das diesseitige Leben ist eine Prüfung, und wenn wir diese Prüfung bestehen, wird uns ein ewiges Leben der Glückseligkeit in der Gemeinschaft von aufrichtigen Menschen im Paradies zuteil.



11. Was passiert mit einem "Kaafir" nach dem Tod und gibt es Sünden, die Allah nicht vergibt? (Kaafir)

Der Aja (99:7-8) sagt klar:

"Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens an Gutem tut, er sieht es. Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens an Schlechtem tut, er sieht es."

Damit ist gemeint, dass die Menschen, die nicht den Imaan verinnerlichen, aber auf dieser Welt Gutes getan haben, aufgrund ihrer guten Taten im Diesseits belohnt werden. Die Menschen dagegen, die Muslime sind und Gutes tun, werden nicht nur im Diesseits, sondern auch im Jenseits belohnt werden. Das endgültige Urteil steht jedoch allein Allah zu.

"Wahrlich, diejenigen die Imaan verinnerlichen (an die Botschaft Muchammads) und die, die Juden sind, und die Christen und die Sabu , wer (auch immer) an Allah und den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht und Gutes tut, die haben ihren Lohn bei ihren Herrn und sie brauchen keine Angst zu haben noch müssen sie traurig sein."

(2:62)

 

"Wahrlich, Allah verzeiht nicht, dass Ihm (Götzen) an die Seite gestellt werden. Doch Er verzeiht davon abgesehen wem Er will. Und wer Allah (Götzen) an die Seite stellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen"

"Wahrlich, Allah verzeiht nicht, dass Ihm (Götzen) an die Seite gestellt werden. Doch Er verzeiht davon abgesehen (weniger Schwerwiegendes) wem Er will. Und wer Allah (Götzen) an die Seite stellt, der ist fürwahr weit in die Irre gegangen."

(4:48,116)



12. Warum müssen muslimische Frauen Kopftuch tragen?

Der Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert legen, und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet werden.
Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen Bekleidungsvorschriften. Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng anliegen, damit die Körperformen nicht sichtbar werden. Die Bekleidung des Mannes muss mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken, bei der Frau muss die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren Händen, bedecken.
Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben. Diesen Regelungen liegt der Aja (24:31)

"Und sprich zu den mu'min Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierrat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, O ihr Mu'mins, auf dass ihr erfolgreich seiet."

zugrunde, die durch Aussagen des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, präzisiert wird.
Da die Frau mehr Sexuellen Reiz auf den Mann auswirkt als umgekehrt, hat Allah der Frau vorgeschrieben sich mehr zu bedecken als der Mann. Diese Vorschriften, wie auch andere Vorschriften im Islam, gelten für die Muslime verbindlich ab der Pubertät, da dieser Einschnitt die Volljährigkeit und Sexualität kennzeichnet.



13. Ist im Islam nur Schweinefleisch verboten?

Dem Muslim wird im Qur'an aufgetragen, kein Schweinefleisch, keine Produkte vom Schwein und kein Fleisch von verendeten Tieren zu essen.

"Verboten ist euch (das Fleisch) von verendeten Tieren, Blut, Schweinefleisch und das, worüber ein anderer als Allahs Name angerufen wurde, von Erstick­tem, Erschlagenem, zu Tode Gestürztem und (von anderen Tieren) zu Tode Gestoßenem, und was von einem wilden Tier angefressen worden ist, mit Ausnahme dessen, was ihr noch (ordnungsgemäß) schlachten kännt, und was auf einem Steinaltar geopfert worden ist. Und (verboten ist euch auch), dass ihr, was euch beschieden ist, durch Lospfeile zu wissen sucht. Dies alles ist Frevel. Mit dem heutigen Tag haben jene, die kaafir sind, jegliche Hoffnung be­züglich eures Diins aufgegeben..."

(5:3).

Zudem ist das Fleisch von Raubtieren nicht erlaubt, weil sie selbst verendete Tiere fressen. Ein Muslim darf außerdem keine alkoholischen Getränke wie z.B. Wein oder Bier, und auch keine Drogen zu sich nehmen.
Aber anderes Fleisch wie z.B, vom Rind oder Hase usw., sind erlaubt sofern der Name Allahs bei der Schlachtung ausgesprochen wurde.



14. Gibt es einen "heiligen Krieg" oder was ist "Dschihaad"?

Oft werden in den Medien Begriffe wie Dschihaad und ''heiliger Krieg'' genannt und gleichgesetzt. Im Islam gibt es den Begriff des heiligen Krieges nicht. Dieser Begriff "heiliger Krieg" stammt aus dem christlichen Sprachgebrauch, als sie mit den Kreuzzügen angefangen haben Gemeint ist eigentlich das Wort Dschihaad, welches "Anstrengung" oder genauer "sich auf dem Wege Allahs anstrengen" bedeutet. Jede Anstrengung im Alltagsleben, die unternommen wird, um Allah zufrieden zu stellen, kann als Dschihaad betrachtet werden. Der größte Dschihaad besteht darin, gegen sein Ego zu kämpfen und sich von schlechten Verhaltensweisen fernzuhalten. Zum kleinen Dschihaad gehört , dass man zu den Waffen greift, um den Islam oder ein muslimisches Land zu verteidigen. Diese Art des Dschihaad muss von einer islamischen Führung oder von einem muslimischen Staatsoberhaupt, das dem Qur'an und der Sunna folgt, ausgerufen werden.



15. Welche Feiertage kennt der Islam?

Wir haben nur zwei Feiertage nämlich:

Id-ul Fitr (Fest des Fastenbrechens, türkisch: Ramazan bayram o. Scheker bayram) beendet die Fastenzeit im Monat Ramadan. Dieses Fest feiern die Muslime mit einem öffentlichen Gebet, besonderem Essen und gegenseitigen Besuchen und Geschenken.

Id-ul Asa (Opferfest, türkisch: Kurban bayram) findet gegen Ende der Hadsch, also der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka statt. Nach dem öffentlichen Gebet schlachten diejenigen, die finanziell dazu in der Lage sind, ein Lamm oder ein anderes Tier, um den Gehorsam des Propheten Ibraahiim, Allahs Segen und Frieden auf ihm, gegenüber Allah zum Ausdruck zu bringen und daran zu erinnern, dass dieser sogar bereit war, seinen Sohn Ismael für Allah zu opfern

"Dann gaben Wir ihm die frohe Kunde von einem sanftmütigen Sohn.
Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach (Ibraahiim): «O mein lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?» Er antwortete: «O mein Vater, tu, wie dir befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.»
Als sie sich beide (Allah) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn gegen den Boden hingelegt hatte, Da riefen Wir ihm zu: «O Ibraahiim,  Erfüllt hast du bereits das Traumgesicht. »Also lohnen Wir denen, die Gutes tun.
Das war in der Tat eine offenbare Prüfung.
Und Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer.

(37:101-107).



16. Was ist die Scharia?

Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime, das von zwei Quellen abgeleitet wird:

a) dem Qur'an und

b) der Sunna, den Handlungen des Propheten Muchammad. Sie umfasst alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens im Alltag.

Das Ziel des islamischen Gesetzes ist der Schutz der Grundrechte des Menschen als Individuum. Dies schließt das Recht auf Leben und Besitz, auf politische und Freiheit im Diin, sowie den Schutz der Rechte der Frau und von Minderheiten mit ein. Die niedrige Verbrechensrate in muslimischen Gesellschaften ist auf die Anwendung des islamischen Gesetzes zurückzuführen.



17. Wurde der Islam mit "Feuer und Schwert" verbreitet?

Wie oben schon beschrieben bedeutet Islam Frieden machen. Frieden machen heißt, dass der Muslim mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll.
Im Qur'an heißt es:

"Es gibt keinen Zwang im Diin"

(2:256)

deshalb kann niemand gezwungen werden, zum Islam überzutreten. Dieses Gerücht stammt auch wieder aus der christlichen Geschichte, wo Kreuzritter Muslime mit den Tode drohten damit sie das Christentum annehmen. Es stimmt aber, dass muslimischen Armeen, die auszogen, um ein Volk oder ein Land anzugreifen, das Muslime unterdrückte oder das eigene islamische Land bedrohte, das Schwert mit sich trugen. Der Islam wurde aber nicht durch das Schwert verbreitet, denn an vielen Orten, wo jetzt Muslime leben, wie z.B. im Fernen Osten, in Teilen Chinas oder in vielen Gegenden Afrikas, finden wir keine Berichte darüber, dass dort jemals muslimische Heere einmarschierten, und der Bevölkerung diktierten, wie sie zu leben haben. Es kam sogar vor das muslimische Soldaten weinten, wenn die dortige Bevölkerung nicht den Islam annehmen wollte.
Zehn Prozent aller Araber sind immer noch Christen. Auch in den anderen muslimischen Ländern hat die Toleranz der Muslime das Überleben von nichtmuslimischen Minderheiten gewährleistet. Und es gibt heute noch in fast allen muslimischen Ländern nichtmuslimische Minderheiten. Die ägyptischen aber auch palästinensischen Christen waren sogar froh, als die römischen Herrscher besiegt wurden, denn erst unter muslimischer Herrschaft konnten sie ihr Christentum ausleben. Sogar heute noch wird einer islamischen Familie der Schlüssel der Grabeskirche anvertraut, da sich die verschiedenen christlichen Konfessionen über den Besitz dessen streiten.
In der BRD nehmen Deutsche freiwillig und aus Überzeugung den Islam an. Sie und alle anderen Muslime wollen mit ihren Mitmenschen friedlich zusammenleben und besitzen keine Waffen, um andere zum Islam zu zwingen.



18. Wie steht der Islam zu Gewalt und Terrorismus?

Der Islam ist der Diin des Friedens und der Hingabe an Allah und legt Wert auf die Unverletzlichkeit des menschlichen Lebens. Ein Aja sagt:
 

"... wer eine Seele tötet, - nicht wegen einer Seele oder Verderbenstiftens auf der Erde, - es dann so ist, als habe er die Menschheit insgesamt getötet..."

 (5:32).

Der Islam verurteilt jede Form von Gewalt, wie z.B. in den Kreuzzügen, in Spanien während der Inquisition, Ausrottung von Inkas und Indianer in Amerika, Versklavung Afrikas für den Aufbau Amerikas, die Vergasung von Menschen und Abwurf zweier Atombomben auf Japan im 2. Weltkrieg, oder die Gräueltaten, die durch die Serben in Bosnien an den Muslimen verübt wurden. Jemand, der Gewalt ausübt, kann nicht gleichzeitig den Islam praktizieren. Manchmal ist Gewaltanwendung jedoch die menschliche Reaktion eines unterdrückten Volkes. Terrorismus und Gewalt gibt es auch dort, wo keine oder kaum Muslime leben, z.B. in Nordirland, Südafrika, Lateinamerika oder in Sri Lanka. Die Anschläge auf Adolf Hitler waren auch Terroranschläge, aber dieses gilt nun als Freiheitskampf. Oder anders gesagt Terroristen sind die Verlierer und die Generäle die Sieger. Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben.
Manchmal findet Gewalt im Kampf zwischen Besitzenden und Besitzlosen oder zwischen Unterdrückten und Unterdrückern statt. Man muss differenzieren und herausfinden, warum Menschen zu solchen Mitteln greifen.
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hat verboten, Menschen zu bekämpfen, die sich nicht an den Kampfhandlungen beteiligen. Er ging noch weiter, indem er sagte, dass es verboten ist, auch im Krieg die Ernte des Gegners zu zerstören.



19. Was ist "islamischer Fundamentalismus"?

Der "islamische Fundamentalismus", der in den Augen des Westens mit der Revolution im Iran begann, wird mit Terror gleichgesetzt und die westliche Welt sieht darin, nach dem Zusammenbruch der Sowjetmacht, die größte Gefahr für sich. Dieser Begriff ist eigentlich ein positiver Begriff, der aber in den Medien als negativ dargestellt wird. Denn das Fundament eines Hauses ist die Stabilität des Ganzen und muss gefestigt sein. Die Fundamente des Islam sind Qur'an und Sunna.
Die Terroranschläge, die mit dem Islam begründet werden, bezeichnen die Medien als einen Akt des "islamischen Fundamentalismus".
Den Islam kann man nur kennenlernen, wenn man den Qur'an und die Ahadith liest.
Die Terroranschläge, die mit dem Islam begründet werden, bezeichnen die Medien als ein Akt des "islamischen Fundamentalismus".
Bombenattentate können nicht islamisch sein, wenn die Möglichkeit der friedlichen Auseinandersetzung offen steht. Der Islam begünstigt niemals
Krieg. Denn der Islam blühte in der Zeit des Friedens und nicht in der des Krieges auf. Deswegen sollte fairerweise differenziert und nicht der Islam und die restlichen Muslime für den Missbrauch des Islams durch einige wenige verurteilt werden.
Islam kann man nur kennen lernen wenn man den Qur'an und die Hadiise liest. Denn von Orientalisten und solchen, die den Islam nicht leben, kann man ihn nicht erfahren; man kann nur von einem Koch lernen, wenn er auch kochen kann, und ein guter Koch ist der, der das Kochen liebt.



20. Hat der Islam eine eigene Zeitrechnung?

Der islamische Kalender beginnt mit der Auswanderung (Hidschra) des Propheten Muchammad von Mekka nach Medina im Jahre 622 n. Chr. Das islamische Jahr ist ein Mondjahr mit 354 oder 355 Tagen. Der erste Monat wird Mucharram genannt. 1997 n. Isa entspricht dem islamischen Jahr 1417/18 nach der Hidschra.

Genaueres auch hier



21. Warum dürfen muslimische Männer mehrere Frauen heiraten?

Die Überlieferung zeigt, dass außer Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihm, der nicht verheiratet war, viele Propheten mehr als eine Ehefrau hatten. Für muslimische Männer gibt Allah im Qur'an die Erlaubnis, mit mehr als einer Frau gleichzeitig verheiratet zu sein. Aber Allah empfiehlt weiter das die Einehe besser ist. Die Mehrehe ist keine Pflicht und unter den Muslimen eher die Ausnahme. In der vorislamischen Zeit hatten die Männer gewöhnlich mehrere Frauen, einer von ihnen hatte z.B. elf Ehegattinnen.
Als er Muslim wurde, fragte er den Propheten Muchammad: "Was soll ich mit so vielen Frauen?" Dieser antwortete: "Scheide dich von allen, außer von vieren." Im Qur'an steht:

"... so heiratet, wer für euch von den Frauen gut ist, zweie und dreie und viere, und wenn ihr fürchtet, dass ihr nicht gerecht seid, dann eine einzige..."

(4:3).


Weil es in der Praxis sehr schwierig ist, alle Ehefrauen gerecht zu behandeln, haben die meisten muslimischen Männer nicht mehr als eine Frau. Die meisten Männer schaffen nicht einmal die eine Frau gerecht zu behandeln. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, selbst war von seinem 25. bis 50. Lebensjahr allein mit seiner ersten Frau Hadidscha verheiratet. In der westlichen Gesellschaft haben manche Männer, die mit einer Frau verheiratet sind, außereheliche Verhältnisse. So wurde in der Zeitschrift "USA Today" (4. April 1988, Abschnitt D) eine Untersuchung veröffentlicht, wonach 4700 Geliebte gefragt wurden, welchen Status sie besitzen wollten. Sie sagten, dass sie eher bevorzugten, eine zweite Ehefrau zu sein als die "andere Frau", da sie weder die Rechte noch die finanzielle Gleichstellung besitzen, die nach dem Gesetz verheirateten Ehefrauen zustehen. Es komme ihnen so vor, als würden sie von den Männern nur benutzt werden.
Der Islam schafft auch hier wieder Gerechtigkeit und Ordnung in der Gesellschaft.



22. Werden die Frauen im Islam unterdrückt?

Nein, im Gegenteil. Der Islam hob die Stellung der Frau bereits vor 1400 Jahren an, indem er ihr das Scheidungsrecht, das Recht auf finanzielle Unabhängigkeit und Unterhalt, sowie das Recht, als ehrbare Frau erkannt zu werden (Hidschab), zubilligte, und dies zu einer Zeit, in der die Frauen in der übrigen Welt, Europa eingeschlossen, keine derartigen Rechte besaßen. Im römischen Reich hatten sie eine lange Zeit nicht einmal einen Namen sondern nur Nummern, und im christlichen Europa wurden sie weggesperrt wenn sie ihre Monatsblutungen hatten. In Bezug im 'Ibaada Handlungen ist die Frau dem Mann gleichgestellt

"Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die mu'min Männer und die mu'min Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben, die Männer, die fasten, und die Frauen, die fasten, die Männer, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren, die Männer, die Allahs häufig gedenken, und die Frauen, die gedenken - Allah hat ihnen Vergebung und herrlichen Lohn bereitet."

(33:35).

 

Dies wird im Qur'an auch in 4:124 wie folgt erläutert:


"Diejenigen aber, die handeln, wie es recht ist - sei es Mann oder Frau - und dabei mu'min sind, werden ins Paradies eingehen und nicht im geringsten Unrecht erleiden."

Der Islam erlaubt der Frau, nach der Heirat ihren Mädchennamen zu behalten, ihr selbstverdientes Geld zu verwalten und es so auszugeben, wie sie es wünscht. Er trägt dem Mann auf, die Frau in der Öffentlichkeit vor Belästigung zu beschützen. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte zu den muslimischen Männern: "Der Beste unter euch ist derjenige, welcher am besten zu seiner Familie ist."
Nicht der Islam, sondern einige Männer unterdrücken heutzutage ihre Frauen. Dies geschieht aufgrund von Unkenntnis über den Islam.



23. Ist der Islam anderen Diin Minderheiten gegenüber intolerant?

Der Islam erkennt die Rechte und die Religionsfreiheit von Minderheiten seit 1400 Jahren an. Im Qur'an kommt dies u.a. in dem folgenden Aja zum Ausdruck:

"Es gibt kein Zwang im Diin"

(2:256).

Das heißt, jeder soll so leben, wie er möchte; so wie er denkt, dass Allah es gefallen könnte.
Um ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit zu garantieren, wird den Minderheiten eine Steuer (Dschisja) auferlegt. Außerdem sind sie vom Wehrdienst befreit. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, verbot muslimischen Heeren, Kirchen oder Synagogen zu zerstören. Die Juden lebten im muslimischen Spanien friedlich mit den Muslimen zusammen, und ihr christliches Gemeindeleben blühte auf, während sie im restlichen Europa verfolgt wurden. Sie betrachten diesen Teil ihrer Geschichte als das goldene Zeitalter. In islamischen Ländern leben Christen in Wohlstand, haben Regierungsposten inne und werden nicht am Kirchgang gehindert. Christlichen Missionaren ist es erlaubt, Schulen und Krankenhäuser aufzubauen und zu unterhalten. Dagegen genießen muslimische Minderheiten in christlichen Ländern nicht immer dieselbe Toleranz, wie man an der spanischen Inquisition und den Kreuzzügen sieht oder wie dies heute im ehemaligen Jugoslawien, in Israel und in Indien der Fall ist.



24. Was ist die islamische Meinung zu folgenden Fragen:

a) Freundschaften und intime Beziehungen:
Der Islam lehnt außereheliche intime Beziehungen zwischen den Geschlechtern ab.
Er fördert die Ehe, die als Schutz vor solchen Versuchungen und als Mittel zur gegenseitigen Liebe, Barmherzigkeit und zum Frieden dient. Denn die Familie ist der Grundstein der Zivilisation.
 


b) Homosexualität:

Der Islam lehnt das Ausleben von homosexuellen Neigungen kategorisch ab und betrachtet sie als Sünde

Und (gedenkt) Luuts, wie er zu seinem Volk sprach: "Begeht ihr Abscheuliches, wie niemand zuvor in aller Welt es je begangen hat?

(7:80)

Mit dem Abscheulichen ist die Homosexualität gemeint, weil Luuts (Lot) Volk solchen Neigungen folgte.

Naht ihr, unter allen Geschöpfen, Männern,

Und lasset eure Frauen, die euer Herr für euch geschaffen hat? Nein, ihr seid ein Volk, das die Schranken überschreitet.»

 

(26:165).

Mit dem Volk ist das Volk Luuts (Lot) gemeint.


c) Schwangerschaftsverhütung und Abtreibung:

Schwangerschaftsverhütung ist im Islam erlaubt, aber wird als Imaanschwäche angesehen. Als die Sahabas dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, davon erzählten, dass sie solches praktizieren, lachte er nur und fragte: "Macht ihr wirklich so etwas?" Er sagte weiter: "Allah entscheidet wer wann und wie auf die Erde geboren wird, das können wir Menschen nicht beeinflussen."
Allah sagt im Qur'an:

"Keiner Seele soll mehr aufgebürdet werden, als sie zu tragen vermag. Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden und dem, dem das Kind geboren wurde, nicht wegen seines Kindes."

(2:233)

Also wenn man körperlich und seelisch nicht in der Lage ist ein Kind aufzuziehen, wird Allah es eine Mutter auch nicht geben.
Der Islam betrachtet Abtreibung als Mord, weil es ein Angriff auf einen lebenden Menschen ist, und befürwortet sie nur dann, wenn dadurch das Leben einer Mutter gerettet werden kann.

d) Sterbehilfe und Selbstmord:

Der Islam ist sowohl gegen Selbstmord als auch gegen Euthanasie (Sterbehilfe).
Muslime lehnen den Einsatz jeglicher Mittel ab, die dazu dienen, das Leben eines todkranken Patienten künstlich zu "verlängern".
Es gibt keinen Grund, sich das Leben zu nehmen, denn wenn man nach dem Qur'an und der Sunna lebt, hat man den Imaan und weiss, dass man jedes Problem lösen kann, denn Allah sagt:

"keiner Seele wird das aufgelastet was sie nicht tragen kann."

Wenn man selber dies nicht lösen kann, gibt es immer auch die islamische Gemeinschaft. Denn im Islam ist jeder Muslim angehalten, zu helfen; gemäß folgendem Hadiis: "Wer einem Muslim eine Last abnimmt, dem wird Allah im Jenseits auch eine Last abnehmen." Aber in der westlichen Gesellschaft ist es manchmal so, dass man nur Freunde hat, wenn man seine Probleme für sich behält.

 


25. Wie sollen sich Muslime gegenüber Juden und Christen verhalten?

Der Qur'an nennt die Juden und Christen das "Volk der Schrift", d.h. sie sind diejenigen, die Offenbarungen Allahs vor der Zeit des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erhalten haben. Muslimen ist auferlegt, sie mit Respekt und Gerechtigkeit zu behandeln und nicht mit ihnen zu kämpfen, solange diese nicht Feindseligkeiten beginnen oder den Islam verspotten. Dieser Respekt und die Toleranz ist aber nicht nur auf Christen und Juden beschränkt. Dennoch haben sie aufgrund der monotheistischen Tradition einen besonderen Stellenwert bei den Muslimen.


"Sprich: O Volk der Schrift, kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen uns, dass wir nämlich Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen, und dass nicht die einen von uns die anderen zu Herren annehmen neben Allah.' Und so sie den Rücken kehren, so sprechet: 'Bezeuget, dass wir Muslime sind'."

(3:64)

 

 


1. Sind Mann und Frau im Islam gleichberechtigt?

Zuerst ist zu sagen: zwei verschiedene Lebewesen können niemals gleichberechtigt sein. Ein Fisch lebt nur im Wasser - ein Hase nur an Land. So ungerecht das auch klingen mag, kann man seiner Natur entsprechend nicht gerecht sein. Was für den einen vielleicht gerecht sein mag, ist für den anderen großes Unrecht. Denn ein Fisch würde nicht lange an Land überleben können.

So ist das auch in der Demokratie nicht möglich, der Natur von Frau und Mann gerecht zu sein. Eine Frau zahlt in westlichen Ländern mehr beim Friseur als ein Mann, vom Sozialamt erhält sie weniger Geld als der Mann, gemischte Toiletten sind auch nicht vorhanden, und Männerhäuser gibt es auch nicht, dafür aber Frauenhäuser. Man kann die Liste beliebig weiterführen, aber das würde den Rahmen des Themas sprengen.
Im Islam geht es darum, unter Berücksichtigung der Verschiedenheit der Geschlechter Gerechtigkeit zwischen beiden herzustellen. Daher hat Allah Mann und Frau bestimmte Rechte und Pflichten zugewiesen, die ihrer jeweiligen Natur gerecht werden. Wenn sie sich jedoch von ihrer Natur entfernen, kommt dies einer Gleichmachung nahe. Vor Allah sind beide gleich. Aber in ihrer Beziehung zueinander sind die jeweiligen Rechte des einzelnen unterschiedlich, wie ja auch Mann und Frau von Natur aus unterschiedlich sind. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Rechte des einen aus den Pflichten des anderen ergeben und umgekehrt.
Mann und Frau sind vor Allah einander ebenbürtig und gleichwertig. Im Qur'an wird an vielen Stellen betont, dass die Belohnung bzw. Bestrafung im Jenseits nicht vom Geschlecht abhängig ist. So heißt es z.B. in Suura 3, Aja 195:

"Seht, Ich lasse kein Werk der Wirkenden unter euch verloren gehen, sei es von Mann oder Frau; die einen von euch sind von den anderen."

Auch gilt z.B. die Pflicht, Wissen zu erlangen, für beide Geschlechter gleichermaßen. Innerhalb der Ehe sind Frau und Mann bezüglich ihrer Rechte und Pflichten in den Bereichen gleichgestellt, in denen sie von Natur aus gleich sind, Unterschiede gibt es da, wo Verschiedenheiten vorhanden
sind. Bei den Pflichten im 'Ibaada beispielsweise gibt es für die Frau einige Erleichterungen, die mit ihrer Natur zusammenhängen (s. Frage 4). Und auch bezüglich des Erbrechts wird auf die Pflicht des Mannes als Versorger der Familie Rücksicht genommen (s. Frage 15).

 



2. Wie sieht die Aufgabenverteilung von Mann und Frau in der Familie aus?

Dem Mann obliegt es, die Familie zu versorgen

"Die Männer sind die Verantwortlichen für die Frauen, weil Allah den einen von ihnen mit mehr Vorzügen ausgestattet hat als die anderen und weil sie von ihrem Vermögen hingeben..."

(4:34).

Er ist vor Allah verantwortlich für das Wohlergehen seiner Familie. Eine Familie braucht Führung, so wie es auch in jeder Gruppe jemanden geben muss, der letztendlich Entscheidungen fällt. Ein Ausspruch des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, macht dies deutlich:
"Die Vollkommenen im Imaan sind von den Mu'mins die Besten an Charakter und Benehmen, und die besten von euch sind die, die ihre Frauen am besten behandeln."
Der Frau obliegt es, ihren Mann zu beraten und zu unterstützen, um gemeinsame Entscheidungen zu fällen. Die Frau ist die, die Kinder empfängt, in sich trägt, gebiert, stillt und erzieht; sie trägt die Hauptverantwortung für das Wohl der Kinder. Dies ist ihre wichtigste Aufgabe. Allerdings bedeutet das keineswegs, dass die Erziehung der Kinder ausschließlich der Frau überlassen bleiben soll, genauso wenig wie sie ihren Mann in seiner Aufgabe als Familienoberhaupt auf sich alleine gestellt lassen darf.
 


3. Welche Rolle kommt einer muslimischen Frau als Mutter zu?

Im Islam hat die Mutter eine besondere Stellung. Vor allem in den ersten Jahren ist die Mutter die Hauptbezugsperson für das Kind. Durch das auch im Qur'an empfohlene Stillen

Und die Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Jahre stillen. (Das gilt) für die, die das Stillen vollenden wollen.

(2:233)

entsteht eine enge Beziehung. Der Qur'an erwähnt an einigen Stellen das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern und hebt die besondere Mühe der Mutter hervor, z.B. bei Schwangerschaft, Geburt und Stillen

"Und Wir haben dem Menschen für seine Eltern ans Herz gelegt - seine Mutter trug ihn in Schwäche über Schwäche, und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: «Sei dankbar Mir und deinen Eltern. Zu Mir ist die Heimkehr."

(31:14).

Der Islam geht sogar so weit, dass die (geschiedene) Mutter für das Stillen der Kinder von ihrem Ehemann eine finanzielle Entschädigung verlangen kann

"...Und wenn sie (das Kind) für euch säugen, gebt ihnen ihren Lohn und beratet euch freundlich miteinander;..."

(65:6).

Welche große Bedeutung der Frau als Mutter zukommt, zeigt auch ein Ausspruch des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Auf die Frage, wer es am meisten verdiene, gut behandelt zu werden, antwortete er dreimal "deine Mutter" und erst danach "dein Vater, dann deine nächsten Verwandten."



4. Gelten die 'Ibaada Pflichten des Islam auch für die Frau?

Die Pflichten im Islam, die beide Geschlechter vor Allah zu erfüllen haben - wie Gebet, Fasten, Armenabgabe oder Pilgerfahrt -, obliegen Frau und Mann
gleichermaßen. Die Frau erfährt jedoch einige Erleichterungen in der Ausübung des Gebets und des Fastens. So ist sie z.B. während der Regelblutung und im Wochenbett vom Gebet und Fasten befreit. Das auf diese Weise versäumte Fasten muss sie zu einem späteren Zeitpunkt nachholen, die Gebete jedoch nicht.



5. Kann eine muslimische Frau ihren Ehemann selbst auswählen?

Der Islam gibt der Frau bei der Eheschließung das Recht, selbst entscheiden zu können, wann und wen sie heiratet. Ohne die Einwilligung der Frau darf eine Ehe nicht geschlossen werden, und der Ehevertrag ist ungültig. Es ist eine weise Praxis unter Muslimen, die Familie in diese wichtige Entscheidung miteinzubeziehen. Sie gibt dem zukünftigen Ehepaar den nötigen Rückhalt und setzt sich in schwierigen Situationen für das Fortbestehen der Ehe ein. Anzumerken ist, dass die Frau das Recht auf Beibehaltung des Mädchennamens nach der Heirat hat.

 

6. Welche Bedeutung hat die Brautgabe im Islam?

Die Brautgabe (arab. Al-Machr) ist keinesfalls mit einem Brautpreis gleichzusetzen, mit dem die Frau sozusagen erkauft würde. Sie wird nicht dem Vater der Braut, sondern der Braut selbst gegeben. In den meisten Fällen ist sie materieller Art, kann aber durchaus auch ideellen Wert besitzen. Der Islam gewährt der muslimischen Frau das Recht, von ihrem zukünftigen Ehemann diese sog. Brautgabe zu verlangen, deren Höhe sie selbst festlegt und über die sie frei verfügen kann.

"Und gebt den Frauen ihre Brautgabe als Geschenk. ..."

(4:4)

Dabei sollte die Frau natürlich die finanzielle Situation des Mannes berücksichtigen. Selbst im Falle einer Scheidung hat der Mann kein Recht darauf, die Brautgabe zurückzufordern.

"Die (widerrufliche) Scheidung ist (nur) zweimal (erlaubt). Dann (aber sollt ihr) die Frauen in angemessener Weise behalten oder im Guten entlassen. Und es ist euch nicht erlaubt, irgend etwas von dem zurückzunehmen, was ihr ihnen gegeben habt. ..."

(2:229)



7. Darf eine muslimische Frau einen Nicht-Muslim heiraten?

Ehe und Familie sind im Islam besonders geschätzt, weil sie als kleinste Einheiten der Gesellschaft das Fortbestehen der Gemeinschaft sichern. Eine funktionierende Ehe bedarf einer Lebensgrundlage und Lebenseinstellung, die beiden Partnern gemeinsam ist. Deshalb ist eine Ehe zwischen muslimischen Partnern in jedem Fall vorzuziehen. Aus einer Beziehung zwischen nichtmuslimischen Partnern mit unterschiedlichen Weltanschauungen können Schwierigkeiten erwachsen. Z.B. ist eine Einigung in Fragen der Kindererziehung schwieriger zu finden. Auch
kann ein nichtmuslimischer Ehemann seine Frau z.B. bei der Religionsausübung einschränken. Daher darf eine muslimische Frau keinen Angehörigen eines anderen Diins heiraten.

"...Und verheiratet nicht (mu`min Frauen) mit Götzenanbetern, ehe sie (an Allah allein) den Imaan verinnerlichen. ..."

(2:221)



8. Wie ist die Erlaubnis zur Mehrehe im Islam zu verstehen?

Im Islam gibt es die Erlaubnis der Heirat von vier Frauen, die jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Dies verdeutlicht ein Aja:

"..., so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, nicht gerecht zu sein, so heiratet eine (...). So könnt ihr am ehesten Ungerechtigkeit vermeiden"

(4:3)

Die Forderung nach Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Frauen ist also eine mit der Mehrehe eng verknüpfte Bedingung. Die praktische Umsetzung dieser Forderung von Seiten des Mannes wird sich wohl als äußerst schwierig erweisen.

"Und ihr werdet niemals Gerechtigkeit üben können unter den Frauen, auch wenn ihr es noch so sehr wünscht. ..."

(4:129)


Dies hängt jedoch auch weitgehend von der Persönlichkeit des Mannes und der Frau(en) ab. Durch die Mehrehe kann vor allem verwitweten oder geschiedenen Frauen eine Versorgung ermöglicht werden. Außerdem ist die Mehrehe, in der jede Frau die ihr zustehenden gleichen Rechte genießt, eine bessere Alternative zur Beziehung eines Mannes zu einer Geliebten, die keinerlei Rechte besitzt. Der Regelfall unter den Muslimen ist die Einehe, die eine menschliche Herausforderung für beide Ehepartner darstellt. Auch der Prophet, der den Muslimen als Vorbild dient, war mit seiner ersten Ehefrau 25 Jahre bis zu ihrem Tod allein verheiratet; und unter den Frauen, die er danach heiratete, war nur eine Jungfrau, die übrigen waren entweder verwitwet oder geschieden.



9. Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer heiraten?

Der Islam ist der Diin der natürlichen Veranlagung des Menschen. Die Heirat von Frauen mit mehreren Männern ist allgemein eine nur selten vorkommende Praxis. Daher kann man davon ausgehen, das es auch nicht der Natur der Frau entspricht, gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet zu sein. So spricht sich auch der Islam dagegen aus. Ein wichtiger Grund liegt darin, dass der Mann verpflichtet ist, für seine Kinder zu sorgen (s. Frage 2). Bei mehreren Männern besteht die Gefahr, dass die Vaterschaft nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Dies kann dazu führen, dass sie sich entweder um die Kinder streiten oder aus der Verantwortung ziehen.
Außerdem ist es nicht praktikabel, dass mehrere Männer als Familienoberhaupt fungieren.



10. Darf ein muslimischer Mann seine Frau schlagen?

Dies ist ein mit Vorurteilen belastetes Thema, das sehr schwierig zu erklären ist. Der entsprechende Aja hierzu lautet:

"Und jene (Frauen), deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede."

(4:34).

Eine erste Erklärung kann der Offenbarungsgrund für diesen Aja sein: Eine Frau kam zum Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, und bat ihn um Erlaubnis ihren Ehemann zurückschlagen zu dürfen, weil dieser sie geschlagen hatte. Der Prophet erlaubte es ihr als Vergeltungsmassnahme. Nach diesem Ereignis wurde der obige Aja herabgesandt, worauf der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, gesagt hat: "Ich wollte das eine, aber Allah wollte das andere - was Allah will, ist das Beste". Hinter dieser Entscheidung Allahs mag eine Weisheit stecken, die zunächst selbst der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nicht erkannt hatte. Der Aja macht deutlich, dass im Falle einer in größeren Schwierigkeiten steckenden Ehe der Ehemann diese drei Schritte auf jeden Fall einhalten muss: Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen. Damit ist vor allem das Schlagen im Affekt verboten, was wohl in fast allen Fällen vorkommt. Zudem hat das Schlagen, wie es der Qur'an beschreibt, nach den Gelehrten eher einen
symbolischen Charakter.



11. Kann eine muslimische Frau sich scheiden lassen?

Die Scheidung, sagt Allah, ist das Verabscheuenswerteste unter den von Mir erlaubten Dingen und nur als letzter Ausweg zu betrachten. Eine Scheidung zu verhindern und eine Versöhnung der Ehepartner herbeizuführen, steht immer im Vordergrund. Deshalb wird im Falle eines Ehestreites aus der Familie des Mannes sowie aus der Familie der Frau jeweils ein Vermittler bestimmt, die versuchen sollten, zwischen den Ehepartnern zu schlichten.

Und befürchtet ihr ein Zerwürfnis zwischen ihnen, dann bestimmt einen Schiedsrichter aus seiner Sippe und einen Schiedsrichter aus ihrer Sippe. Wenn diese dann Aussöhnung herbeiführen wollen, so wird Allah zwischen ihnen (den Eheleuten) vergleichen. Siehe, Allah ist allwissend, allkundig.

(4:35)

Grundsätzlich sieht der Islam die Möglichkeit der Scheidung für Mann und Frau vor. Im Qur'an wird ausführlichst dargelegt, wie die Scheidung im einzelnen erfolgt und wie die Zahlung des Unterhalts geregelt ist.

 

"Für die, welche Enthaltsamkeit von ihren Frauen geloben, ist die Wartezeit (längstens) vier Monate; wollen sie dann zurückkehren, so ist Allah gewiss allverzeihend, barmherzig.

Und die geschiedenen Frauen sollen in Bezug auf sich selbst drei Reinigungen abwarten; und es ist ihnen nicht erlaubt, das zu verhehlen, was Allah in ihrem Schoß erschaffen hat, wenn sie an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlichen; und ihre Gatten haben das größere Recht, sie währenddessen zurückzunehmen, wenn sie eine Aussöhnung wünschen. Und wie die Frauen Pflichten haben, so haben sie auch Rechte, nach dem Brauch; doch haben die Männer einen gewissen Vorrang vor ihnen; und Allah ist allmächtig, allweise.

Solche Trennung darf zweimal (ausgesprochen) werden; dann aber gilt, sie (die Frauen) entweder auf geziemende Art zu behalten oder in Güte zu entlassen. Und es ist euch nicht erlaubt, irgend etwas von dem, was ihr ihnen gegeben habt, zurückzunehmen, es sei denn beide fürchten, sie könnten die Schranken Allahs nicht einhalten. Fürchtet ihr aber, dass sie die Schranken Allahs nicht einhalten können, so soll für sie beide keine Sünde liegen in dem, was sie als Lösegeld gibt. Das sind die Schranken Allahs, also übertretet sie nicht; die aber die Schranken Allahs übertreten, das sind die Ungerechten.

Und wenn er sich von ihr abermals (endgültig) scheiden lässt, dann ist sie ihm nicht mehr erlaubt, ehe sie nicht einen anderen Gatten geheiratet hat; scheidet sich dieser dann (auch) von ihr, so soll es für sie keine Sünde sein, zueinander zurückzukehren, wenn sie sicher sind, sie würden die Schranken Allahs einhalten können. Das sind die Schranken Allahs, die Er den Verständigen klarmacht.

Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie nähern sich dem Ende ihrer Wartefrist, dann sollt ihr sie entweder auf geziemende Art behalten oder auf geziemende Art entlassen; doch haltet sie nicht zu (ihrem) Schaden zurück, um ungerecht zu handeln. Wer das aber tut, wahrlich, der sündigt wider seine eigene Seele. Und treibt nicht Spott mit Allahs Geboten, und gedenket der Gnade Allahs gegen euch und des Buchs und der Weisheit, die Er euch herabgesandt hat, womit Er euch ermahnt. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah alles weiß.

Und wenn ihr euch von den Frauen scheidet und sie erreichen das Ende ihrer Wartefrist, dann hindert sie nicht daran, ihre Gatten zu heiraten, wenn sie miteinander auf geziemende Art einig geworden sind. Das ist eine Mahnung für den unter euch, der an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht. Es ist segensreicher für euch und lauterer; und Allah weiß, ihr aber wisset nicht.

Und (die geschiedenen) Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Jahre säugen, so jemand will, die Säugung vollständig zu machen. Und der Vater soll für ihre (der Mütter) Nahrung und Kleidung aufkommen nach Billigkeit. Niemand werde belastet über sein Vermögen. Die Mutter soll nicht bedrängt werden wegen ihres Kindes, noch soll der Vater bedrängt werden wegen seines Kindes; und dasselbe obliegt dem Erben. Entscheiden sie sich, nach gegenseitigem Einvernehmen und Beratung, für Entwöhnung, dann trifft sie kein Vorwurf. Und wenn ihr wünschet, eure Kinder säugen zu lassen, dann soll euch kein Vorwurf treffen, gesetzt, ihr zahlt den ausbedungenen Lohn nach Billigkeit. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah euer Tun sieht.

Und wenn welche unter euch sterben und Gattinnen hinterlassen, so sollen diese in Bezug auf sich selbst vier Monate und zehn Tage warten. Haben sie dann das Ende ihrer Wartefrist erreicht, so soll euch keine Schuld treffen für irgend etwas, das sie mit sich selber nach Billigkeit tun; und Allah achtet wohl auf eure Taten.

Und es soll euch kein Vorwurf treffen, wenn ihr (diesen) Frauen gegenüber auf eine Heiratsabsicht anspielt oder (sie) in eurem Herzen verborgen haltet. Allah weiß ja doch, dass ihr an sie denkt. Doch machet nicht heimlich einen Vertrag mit ihnen, außer dass ihr ein geziemendes Wort sprecht. Und entscheidet euch nicht für die Ehe vor Ablauf der vorgeschriebenen Frist. Und wisset, dass Allah weiß, was in eurem Herzen ist; also hütet euch davor und wisset, dass Allah allverzeihend, langmütig ist.

Es soll euch nicht als Sünde angerechnet werden, wenn ihr euch von Frauen scheidet, dieweil ihr sie nicht berührt noch eine Morgengabe für sie ausgesetzt habt. Doch versorget sie - der Reiche nach seinem Vermögen und der Arme nach seinem Vermögen -, eine Versorgung, wie es sich gebührt, eine Pflicht den Rechtschaffenen.

Und wenn ihr euch von ihnen scheidet, bevor ihr sie berührt habt, doch nachdem ihr ihnen eine Morgengabe aussetztet: dann die Hälfte des von euch Ausgesetzten, es sei denn, sie erlassen es oder der, in dessen Hand das Eheband ist, erlässt es. Und euer Erlassen ist der Taqwa näher. Und vergesst nicht, einander Gutes zu tun. Wahrlich, Allah sieht, was ihr tut."

(2:226-237)

 

"O Prophet! wenn ihr euch von Frauen trennt, so trennt euch von ihnen für ihre vorgeschriebene Frist, und berechnet die Frist; und fürchtet Allah, euren Herrn. Vertreibt sie nicht aus ihren Häusern, noch sollen sie (selbst) fortgehen, es sei denn, sie begehen offenkundige Unsittlichkeit. Das sind die Schranken Allahs; und wer Allahs Schranken übertritt, der sündigt wider sich selbst. Du weißt nicht, vielleicht wird Allah späterhin etwas Neues geschehen lassen.

Dann, wenn ihre Frist um ist, nehmt sie in Güte zurück oder trennt euch in Güte von ihnen und rufet zwei rechtliche Leute aus eurer Mitte zu Zeugen; und lasst es ein wahrhaftiges Zeugnis vor Allah sein. Das ist eine Mahnung für den, der an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht. Und dem, der Allah fürchtet, wird Er einen Ausweg bereiten.

Und wird ihn versorgen, von wannen er es nicht erwartet. Und für den, der auf Allah vertraut, ist Er Genüge. Wahrlich, Allah wird Seine Absicht durchführen. Für alles hat Allah ein Maß bestimmt.

Wenn ihr im Zweifel seid (über) jene eurer Frauen, die keine monatliche Reinigung mehr erhoffen, (dann wisset, dass) ihre Frist drei Monate ist, und (das gleiche gilt für) die, die noch keine Reinigung hatten. Und für die Schwangeren soll ihre Frist so lange währen, bis sie sich ihrer Bürde entledigt haben. Und dem, der Allah fürchtet, wird Er Erleichterung verschaffen in seinen Angelegenheiten.

Das ist Allahs Gebot, das Er euch herabgesandt hat. Und wer Allah fürchtet - Er wird seine Übel von ihm nehmen und ihm seinen Lohn erweitern.

Lasset sie (während der Frist) in den Häusern wohnen, in denen ihr wohnt, gemäß euren Mitteln; und tut ihnen nichts zuleide in der Absicht, es ihnen schwer zu machen. Und wenn sie schwanger sind, so bestreitet ihren Unterhalt, bis sie sich ihrer Bürde entledigt haben. Und wenn sie (das Kind) für euch säugen, gebt ihnen ihren Lohn und beratet euch freundlich miteinander; wenn ihr aber (damit) Verlegenheit für einander schafft, dann soll eine andere (das Kind) für den (Vater) säugen."

(65:1-6)

Die Scheidungsprozedur kann sowohl durch den Mann als auch durch die Frau eingeleitet werden. Die nachfolgenden Mechanismen, die schließlich zur Scheidung führen, sind jedoch unterschiedlich. Bis zur endgültigen Scheidung leben die Ehepartner im gemeinsamen Haushalt zusammen. Diese Zeit soll dafür genutzt werden, zu einer Versöhnung zu finden und eine eventuelle Schwangerschaft bei der Frau festzustellen. Kommt es auch nach Ablauf dieses Zeitraumes zu keiner Einigung der Ehepartner, wird die Scheidung rechtskräftig.



12. Was geschieht im Falle einer Scheidung mit den Kindern?

Diesbezüglich trifft der Qur'an nur Regelungen für Säuglinge. Diese sollen höchstens zwei Jahre lang von der Mutter gestillt werden. Für die anderen Kinder gilt nach der traditionellen Rechtswissenschaft: Die Mutter hat die Sorge bei Mädchen bis zur Pubertät oder bis zur Heirat, bei Jungen bis zum Alter von sieben Jahren oder bis zur Pubertät. Die gesetzliche Vertretung liegt jedoch beim Vater. Üblicherweise geht die Frau nach der Scheidung ohne die Kinder in ihr Elternhaus zurück. Damit wird ihr eine Wiederverheiratung leichter gemacht.



13. Warum tragen muslimische Frauen ein Kopftuch?

Das Kopftuch der muslimischen Frau ist Teil ihrer gesamten Kleidung, die bestimmten Vorschriften unterliegt. Kleidungsvorschriften gibt es im Islam sowohl für den Mann als auch für die Frau. Sie dienen dazu, die Würde und Achtung von ihnen zu schützen. Muslime sollten grundsätzlich Kleidung tragen, die den Körper in der Weise bedeckt, dass die Figur nicht sichtbar wird, um das Interesse des anderen Geschlechts nicht auf sich zu lenken. Deshalb sollte die Kleidung weder zu eng anliegen noch durchscheinend sein. Da die Haare bzw. Frisur der Frau eine sehr wichtige Rolle für ihr Aussehen spielen und auch eine gewisse Anziehung ausüben können, gilt für Frauen zusätzlich, dass sie ein Kopftuch tragen. Grundlage für diese Regelungen ist der Aja 24:31

"Und sprich zu den mu`min Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierrat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Mu'mins, auf dass ihr erfolgreich seiet."

sowie ein Ausspruch des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach dem von einer Frau nichts außer Gesicht und Händen zu sehen sein soll. Die obigen Bekleidungsvorschriften gelten in Anwesenheit fremder Männer, d.h. Männer, mit denen die Frau theoretisch eine Ehe eingehen könnte.
Innerhalb der Familie, einem Teil der Verwandtschaft und unter Frauen kann die muslimische Frau sich auch ohne Kopftuch zeigen. Die betreffenden Personen werden in der oben genannten Aja einzeln aufgezählt. Im Alter kann die Frau ihr Kopftuch ablegen.

"(Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Dass sie sich dessen enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist allhörend, allwissend."

(24:60)

Da sie jedoch auch eine Vorbildfunktion für Jüngere hat, ist es besser für sie, sich weiterhin den islamischen Regeln entsprechend zu bedecken. Muslimische Mädchen kleiden sich, wenn die weiblichen Körperformen sichtbar werden (etwa mit Beginn der Pubertät), in der oben beschriebenen Art und Weise.



14. Hat eine muslimische Frau das Recht auf Bildung und Berufsausübung?

Das ist der erste Befehl Allahs, mit dem die Offenbarung des Qur'ans anfing.
Die Pflicht zur Bildung, d.h. das Streben nach Wissen gilt sowohl für den muslimischen Mann als auch die muslimische Frau. Ein Ausspruch des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, lautet: "Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim, Mann oder Frau."
In der frühislamischen Zeit arbeiteten Frauen auf den verschiedensten Gebieten, manche zogen sogar mit in den Krieg, um dort die Verwundeten zu versorgen. Die erste Ehefrau des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, Hadidscha, war eine angesehene Geschäftsfrau in
Mekka, die Handelskarawanen unterhielt. Im Islam kann die Frau über ihr selbst verdientes Geld eigenständig und frei verfügen und ist nicht verpflichtet, davon etwas zum Familienunterhalt beizusteuern. Denn gemäß der Aufgabenverteilung in der Familie ist der Mann alleine verpflichtet, für die Familie zu sorgen (s. Frage 2). Die Tatsache, dass vielen muslimischen Mädchen eine weiterführende Ausbildung verwehrt wird, ist nicht auf den Islam zurückzuführen, sondern auf unislamische Traditionen.



15. Ist die Frau im Islam erbberechtigt?

Im Qur'an heisst es:

"Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, und ebenfalls den Frauen steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, ob es wenig oder viel sei."

(4:7)


Grundlage für die unterschiedliche Behandlung der Frau in Erbangelegenheiten bildet der Aja 4:11:
 

"Auf eines männlichen Geschlechts kommt bei der Erbteilung gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts."

Dass die Frau "nur" die Hälfte des Anteils des Mannes bekommt, lässt sich damit erklären, dass der Mann allein dazu verpflichtet ist, für den Unterhalt der Familie aufzukommen.

"Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. ..."

(4:34)


Die Frau hingegen kann über ihren Erbanteil frei verfügen, ohne dass der Mann oder andere Familienangehörige einen Anspruch darauf erheben kännen (s. auch Frage 2 und 14).



16. Welche Gültigkeit hat die Zeugenaussage der Frau im islamischen Recht?

Grundlage für den Sachverhalt der Zeugenaussage bildet der Aja 2:282:
 

"Und lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen, und wenn es keine zwei Männer gibt, dann sollen es bezeugen ein Mann und zwei Frauen von denen, die euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit, wenn sich die eine der beiden irrt, die andere von ihnen daran erinnert."
 

Das Hinzuziehen einer weiteren Frau dient als Schutz vor einer falschen Zeugenaussage, die im Islam hart bestraft wird, sowie als zusätzliche Sicherheit. Außerdem fällt der oben zitierte Aja in die Thematik von Darlehensverträgen und sollte auch nur in solchen Fällen Anwendung finden. Dass viele Gelehrte dies auch auf andere Bereiche übertrugen, ist unter den Muslimen strittig. Denn es gibt durchaus auch Fälle, in denen der Sachverstand der Frau gefragt ist (wie z.B. beim Geburtsrecht). Aber auch in einem so wichtigen Bereich wie der Islamwissenschaft genügte die Zeugenaussage einer Frau für die Übernahme vieler Aussprüche des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, 'A'ischa, eine Frau des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, beispielsweise ist die wichtigste Überlieferin von Hadiisen überhaupt.



17. Darf eine muslimische Frau in die Moschee gehen?

Grundsätzlich steht die Moschee als Ort der Versammlung und des Gebets jedem Muslim, aber auch Kaafir, offen, ob Mann oder Frau. Es gibt deutliche Aussprüche des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nach denen ein Mann seine Frau nicht daran hindern soll, in die Moschee zu gehen. Dass in einigen islamischen Ländern die Frauen sehr selten oder gar nicht in die Moschee gehen, ist eher auf die dortigen Traditionen und Sitten zurückzuführen als auf den Islam.



18. Welche Bedeutung hat Geschlechtertrennung im Islam?

Im Qur'an wird die Geschlechtertrennung an zwei Stellen erwähnt,

O Frauen des Propheten, ihr seid nicht wie andere Frauen! Wenn ihr rechtschaffen seid, dann seid nicht geziert im Reden, damit nicht der, in dessen Herzen Krankheit ist, Erwartungen hege, sondern redet in geziemenden Worten.

Und bleibt in euren Häusern und prunkt nicht wie in den Zeiten der Unwissenheit, und verrichtet das Gebet und zahlet die Sakach, und gehorchet Allah und Seinem Gesandten. Allah wünscht nur Unreinheit von euch zu nehmen, ihr Angehörigen des Hauses, und euch rein und lauter zu machen.

Und gedenket der Zeichen Allahs und der Worte der Weisheit, die in euren Häusern verlesen werden; denn Allah ist gütig, allwissend.

Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die mu'min Männer und die mu'min Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben, die Männer, die fasten, und die Frauen, die fasten, die Männer, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren, die Männer, die Allahs häufig gedenken, und die Frauen, die gedenken - Allah hat ihnen Vergebung und herrlichen Lohn bereitet.

Und es ziemt sich nicht für einen mu'min Mann oder eine mu'min Frau, wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, dass sie in ihrer Angelegenheit eine Wahl haben sollten. Und wer Allah und Seinem Gesandten nicht gehorcht, der geht wahrlich irre in offenkundigem Irrtum.

Und (gedenke der Zeit) da du zu dem sprachst, dem Allah Gnade erwiesen hatte und dem (auch) du Gnade erwiesen hattest: «Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah.» Und du verbargest in deiner Seele, was Allah ans Licht bringen wollte, und du fürchtetest die Menschen, während Allah mehr verdient, dass du Ihn fürchtest. Dann aber, als Said tat, was er mit ihr zu tun wünschte, verbanden Wir sie ehelich mit dir, damit für die Mu'mins keine Beunruhigung bestünde in Bezug auf die Frauen ihrer angenommenen Söhne, wenn sie ihren Wunsch ausgeführt haben. Allahs Ratschluss muss vollzogen werden.

(33:32-37)

O die ihr den Imaan verinnerlicht habt! Betretet nicht die Häuser des Propheten, es sei denn, dass euch Erlaubnis gegeben ward zu einer Mahlzeit, ohne auf deren Zubereitung zu warten. Sondern wann immer ihr eingeladen seid, tretet ein (zur rechten Zeit); und wenn ihr gespeist habt, so gehet auseinander und säumt nicht zu (weiterer) Unterhaltung. Das verursacht dem Propheten Ungelegenheit und er ist scheu vor euch, jedoch Allah ist nicht scheu vor der Wahrheit. Und wenn ihr sie um irgend etwas zu bitten habt, so bittet sie hinter einem Vorhang. Das ist reiner für eure Herzen und ihre Herzen. Und es geziemt euch nicht, den Gesandten Allahs zu belästigen, noch dass ihr je seine Frauen nach ihm heiraten solltet. Fürwahr, das würde vor Allah eine Ungeheuerlichkeit sein.

(33:53)


wobei jeweils von den Frauen des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, die Rede ist. Es gibt auch eine Hadiis die sagt: "Wer an Allah und an den Jüngsten Tag den Imaan verinnerlicht hat, darf nicht mit einer Frau allein sein, ohne dass ein Machram (männlicher naher Verwandter, den zu heiraten der Frau untersagt ist) von ihr dabei ist, denn sonst wird der Scheytaan der Dritte sein."
Die Geschlechtertrennung dient als Einrichtung zum Schutz der Familie und vor allem der Ehe.
Aber im Allgemeinen wissen die meisten Männer ganz genau, dass, wenn sie mit Frauen zusammenkommen, sie auf die weibliche Stimme und auf die Aura der Frau so reagieren, dass sich dann ihre sprachliche und körperliche Haltung ändert. Dann folgt das eine dem anderen: da ein kleiner Witz - hier ein Lächeln - und schon ist der Mann verliebt, und manchmal auch die Frau. (Aber bei den meisten Frauen bedarf es mehr, sich in einen Mann zu verlieben.) Es ist viel eher eine menschliche Schwäche beim Mann, die dann der Scheytaan ausnutzen wird.

 



19. Warum beten die Frauen hinter den Reihen der Männer?

Bei einem Gebet, welches in der Gemeinschaft, also z.B. in der Moschee, verrichtet wird, beten die Frauen entweder hinter den Männern oder auf einer Frauenempore getrennt von den Männern. Beim Gebet soll sich der Betende voll darauf konzentrieren können. Würden Männer und Frauen gemischt beten, ist diese Voraussetzung nicht mehr erfüllt, da die Ablenkung beiderseits zu groß ist (s. auch Frage 18).



20. Darf ein muslimisches Mädchen eine intime Beziehung zu einem Jungen haben?

Der Islam lehnt jede Art von außerehelicher intimer Beziehung zwischen den Geschlechtern grundsätzlich ab. Dies gilt sowohl für Mädchen als auch für Jungen. Allein die Ehe bietet den Rahmen für eine intime Beziehung zwischen Mann und Frau.



21. Dürfen muslimische Mädchen am Turn- und Schwimmunterricht teilnehmen?

Im Islam ist sportliche Betätigung jeder Art erlaubt und erwünscht. Dabei sollten aber die Grundregeln des Islam, im Falle des Turn- und Schwimmunterrichts vor allem die Bekleidungsvorschriften nicht verletzt werden. Deshalb ist es im Islam nicht erlaubt, dass Mädchen und Jungen ab der Pubertät an einem gemischten Sportunterricht teilnehmen. Viele muslimische Mädchen lassen sich aus diesem Grund vom Turn- und Schwimmunterricht in der Schule befreien. Dasselbe gilt auch für Jungen.



22. Kann sich eine muslimische Frau von einem männlichen Arzt behandeln lassen?

Grundsätzlich sollte sich eine muslimische Frau zur Wahrung ihrer Würde und Scham von einer muslimischen Ärztin behandeln lassen. Dies ist hierzulande ohne weiteres möglich, da man sich den behandelnden Arzt/Ärztin selbst aussuchen kann. In Notfällen jedoch wie z.B. bei einem Unfall, bei einer Entbindung etc., in denen nur ein männlicher kaafir Arzt im Dienst ist, geht die Gesundheit der Frau vor.



23. Kann eine muslimische Frau Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung ergreifen?

Schwangerschaftsverhütung ist im Islam erlaubt, aber wird als Imaanschwäche angesehen. Als die Sahabas dem Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, davon erzählten, dass sie solches praktizieren lachte er nur und fragte: "Macht ihr wirklich so etwas?" Er sagte weiter: "Allah entscheidet wer wann und wie auf die Erde geboren wird, dass können wir Menschen nicht beeinflussen."
Allah sagt im Qur'an:

"Keiner Seele soll mehr aufgebürdet werden, als sie zu tragen vermag. Einer Mutter soll nicht wegen ihres Kindes Schaden zugefügt werden und dem, dem das Kind geboren wurde, nicht wegen seines Kindes."

(2:233)

 



24. Ist Abtreibung im Islam erlaubt?

Der Qur'an verbietet eindeutig das Töten von Kindern, unabhängig davon, ob sie bereits geboren wurden oder noch nicht: "Und tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Armut;

"Wir sorgen für sie und für euch. Wahrlich, sie zu töten, ist ein großer
Fehler."

(17:31)

Die Mehrheit der muslimischen Gelehrten erlaubt die Abtreibung nur in den Fällen, wo das Leben der Mutter gefährdet ist.
 

 

25. Was sagt der Islam zur Adoption?

Adoption, wie sie im westlichen Rechtssystem verstanden wird, kennt der Islam nicht. Ein Ehepaar hat aber durchaus die Möglichkeit, ein Kind zur Pflege aufzunehmen.
Dieses Pflegekind behält aber seinen ursprünglichen Namen und übernimmt nicht den Familiennamen der Pflegeeltern, so dass seine Herkunft immer bekannt bleibt. Außerdem hat es nicht die gleichen Rechte wie ein leibliches Kind derselben Eltern wie z.B. in Erbangelegenheiten.

Allah hat keinem Manne zwei Herzen in seinem Innern gegeben, noch hat Er jene unter euren Frauen, die ihr Mütter nennt, zu euren Müttern gemacht, noch hat Er eure angenommenen Söhne zu euren Söhnen gemacht. Das ist Gerede aus euren Mündern; Allah aber spricht die Wahrheit, und Er zeigt den Weg.

(Qur'an 33:4)
 



 

 

 


2. Wie wurde der Prophet Muchammad zum Propheten berufen?

Schon Jahre vor der ersten Offenbarung pflegte Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sich zur Meditation auf einen Berg in der Nähe von Mekka zurückzuziehen. Er spürte, dass die Riten und Traditionen seines Stammes, die auf Vielgötterei gründeten, die Menschen in die Irre führten und von ihrer Bestimmung als Geschöpfe Allahs entfernten. In einer Höhle dachte er über all dieses nach, ohne aber eine Lösung und Perspektive zu finden.
Im Jahre 610 n. Isa. als er sich wieder einmal alleine in der Höhle zum Nachsinnen und Allahgedenken zurückgezogen hatte, erschien ihm der Engel Dschibril (Gabriel) und verkündete ihm, dass er von Allah zum Propheten auserwählt worden sei und übermittelte ihm die ersten Offenbarungen des Qur'ans.
 



3. Waren die Offenbarungen nur Einbildung?

Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, hatte weder an so etwas wie eine Offenbarung gedacht, noch war ihm dies auf irgendeine Weise geläufig. Ein Engel erschien ihm in der Höhle und forderte ihn auf, etwas zu rezitieren. Er stand so sehr unter dem Eindruck der Begegnung mit dem Engel und seiner Aufforderung, die ersten Ajas der Offenbarung des Qur'ans zu lesen, dass er ganz verwirrt nach Hause kam. Zitternd bat er seine Frau, ihn mit Decken einzuhüllen.
Er erzählte ihr von seinem Erlebnis und bat sie um Rat. Sie antwortete, dass er allen Menschen gegenüber freundlich und gerecht sei und den Notleidenden zur Hilfe eile. Deshalb denke sie nicht, dass Allah ihn im Stich lassen würde.
Seine Frau nahm Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, dann zu einem Verwandten mit, der in den Heiligen Schriften bewandert war. Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, erzählte dem alten Mann alles, was er erlebt hatte. Dieser bestätigte, dass er den Engel Dschibril gesehen hatte, der auch vorher den früheren Propheten erschienen war.


4. Was ist ein Prophet?

Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die zu besonderen Einsichten gelangten, seltene Inspirationen erfuhren oder zuvor unbekannte Naturgesetze entdeckten. Sie alle zeigten, dass es eine Art von Erkenntnis gibt, die sich der Reichweite unserer Sinne und der wissenschaftlichen Forschung entzieht. Philosophie und Wissenschaft können darüber nur Vermutungen anstellen.
Um diesbezüglich Gewissheit zu erlangen, ist der Mensch abhängig von Allah, der ihm diese Art von Wissen übermitteln kann. Allah erwählt zu diesem Zweck Menschen und beruft sie zu Seinen Propheten oder Gesandten.
Ihnen offenbart Er die Wahrheit und das Wissen, damit diese sie den Menschen weitergeben können.
Zwischen Prophet und Gesandter gibt es aber einen Unterschied, denn ein Gesandter bringt die Offenbarung Allahs, wie es Muusa, Isa und Muchammad usw. Getan haben, wobei der Prophet, wie Saalich, Huud und Nuuch usw., nur die Aufgabe hat, sein Volk wieder auf den Weg Allahs zu leiten. Ein Gesandter kann demzufolge gleichzeitig ein Prophet sein; aber ein Prophet muss nicht gleichzeitig auch ein Gesandter sein.


5. Was unterscheidet Muchammad von anderen Propheten?

Unter den zuvor genannten Aspekten, nämlich Allahs Botschaft zu predigen und vorzuleben, unterscheiden sich die Propheten nicht voneinander. So ist es nicht verwunderlich, dass, angefangen vom ersten Menschen und Propheten Adam, Allahs Segen und Frieden auf ihm, bis zum abschließenden Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, alle den Islam verkündeten. Es wird überliefert, dass Allah mehr als zweihunderttausend Propheten berief und jedes Volk in der Geschichte mit einem gesegnet wurde.

Und in jedem Volke erweckten Wir einen Gesandten (der da predigte): «Dienet Allah und meidet den Bösen.» Dann waren unter ihnen einige, die Allah leitete, und es waren unter ihnen einige, die sich Verderben zuzogen. So reiset umher auf der Erde und seht, wie das Ende der Leugner war!

(16:36)

Wir kennen nur 25 dieser Propheten namentlich, da sie im Qur'an stehen. Unter ihnen befinden sich die Propheten Nuch (Noah), Ibraahiim (Abraham), Dawuud (David), Muusa (Moses), Jachja (Johannes), die auch in der Bibel erwähnt werden und zudem Isa, Allahs Segen auf ihnen allen.


6. Wird es nach Muchammad noch andere Propheten geben?

Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, ist der abschließende der Gesandten Allahs. Allah sandte in der Geschichte zu jedem Volk Propheten für dessen Rechtleitung. So wurden z.B. der Prophet Schuaib zum Volk der Midjaniter, der Prophet Salich zum Volk der Samud und Dawuud, Muusa und Isa zu den Kindern Israel gesandt, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen. Obwohl sie alle ihre Berufung von einer Quelle erhalten hatten und den Islam predigten und vorlebten, hatten diese Gesandten eine zeitlich begrenzte Aufgabe zu erfüllen. Die Entwicklung der Zivilisationen der Menschheit vor der Zeit Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war nicht weit genug fortgeschritten, als dass ein Gesandter für alle Menschen geschickt werden konnte.
Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde aber für die Menschen seiner Zeit und für die Zeit danach gesandt. Sein Prophetentum besitzt somit einen universalen und zeitlosen Charakter.

"Wahrlich, ihr habt an dem Propheten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.

Als die Mu`mins die Verbündeten sahen, da sprachen sie: «Das ist's, was Allah und Sein Gesandter uns verheißen haben; und Allah und Sein Gesandter sprachen wahr.» Und es mehrte sie nur an Imaan und Ergebung."

(33:21-22)

 

Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten.

(21:107)

 


7. Hat Muchammad Wunder vollbracht?

Das große Wunder, das Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, zuteil wurde, ist der Qur'an. Da dieses Wunder den Menschen nicht nur zu Lebzeiten Muchammads , Allahs Segen und Frieden auf ihm, zugänglich war, sondern sich auch heute jeder mit dem Qur'an auseinandersetzen kann, spricht diese Tatsache für die Größe und Wichtigkeit dieses Wunders.
Neben diesem großen Wunder gibt es andere, die darauf hinweisen, dass Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ein von Allah gesandter Mensch war:
Er wurde von Allah eines Nachts von Mekka nach Quds (Jerusalem) geführt und stieg vom Felsendom in den Himmel zu Allah empor.
Allah erlaubte es ihm, in nur 23 Jahren seine Botschaft zu verkünden, eine Gemeinschaft aufzubauen und unter sehr ungünstigen Bedingungen einen Stadtstaat in Medina zu begründen.
In den Überlieferungen werden noch weitere Wunder, wie die Vermehrung von Speisen übermittelt.
Wunder sind aber immer von Allah, die er Seinen Propheten zu vollbringen erlaubt. Sie deuten darauf hin, dass die betreffende Person von Allah gestützt wird. Die Botschaft, die die Propheten an die Menschen überbringen, ist aber wesentlicher als die Wunder, die geschehen, wenn Naturgesetze aufgehoben werden.


8. Was lehrte der Prophet Muchammad?

Obwohl die Bewohner der Stadt Mekka, in der Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, lebte, eine Gottesvorstellung besaßen, glaubten sie an die Mittlerrolle von vielen verschiedenen Götzen. Diese sollten sie Allah näher bringen und sie sprachen ihnen besondere Kräfte und Eigenschaften zu. Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, erhielt von Allah den Auftrag, die Einheit und Einzigkeit Allahs zu verkünden. Er klärte seine Landsleute darüber auf, dass die Götzen und Statuen, die sie anzubeten pflegten, keine Macht besaßen. Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, versuchte seiner Umgebung klar zu machen, dass nur der Eine Einzige Gott die Menschen erschaffen hat, sie versorgt und ihre Bitten erhört.
Als zweiten wichtigen Punkt der Botschaft Allahs stellte er heraus, dass Allah immer wieder Gesandte unter den Menschen erwählt, die ihnen die Botschaft Allahs übermitteln. Die Propheten sind gleichzeitig damit beauftragt, mit ihrer eigenen Lebensweise ein mustergültiges Beispiel von Taqwa abzugeben.
Als einen wesentlichen Punkt, zu dem die Menschen um ihn keinen Bezug hatten, stellte Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, in seiner Verkündigung das Leben nach dem Tod dar. Er erläuterte, dass das irdische Leben eine Prüfung bedeutet. Er wies darauf hin, dass die Menschen nach ihrem Tod am Jüngsten Tag wiedererweckt und - gemäß ihrer Lebensweise im Diesseits - belohnt oder bestraft werden.


9. Wie reagierte die Umwelt des Propheten Muchammad auf die von ihm verkündete Botschaft?

Die führenden Personen Mekkas betrachteten seine Botschaft als eine Bedrohung für ihre Gesellschaftsordnung.
Aus Muchammads , Allahs Segen und Frieden auf ihm, Verkündigung würde nach ihrer Ansicht hauptsächlich die Beseitigung ihrer Götzen und Statuen folgen. Aufgrund der Pilger aus ganz Arabien sicherten aber gerade diese den Mekkanern Einkommen, Ansehen und Einfluss. Zudem fürchteten sie, dass der Verrat an der Religion ihrer Väter üble Folgen haben könnte und dass Sklaven und Unterprivilegierte ihre Rechte einfordern würden.
Gerade Menschen aus den unteren Schichten nahmen zunächst den verkündeten Islam an. Nur die wenigen seiner Anhänger, die angesehenen Familien entstammten, genossen Sicherheit; die Übrigen wurden verfolgt, manche sogar ermordet. Die Lage für die Anhänger Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde schließlich so kritisch, dass der Prophet , Allahs Segen und Frieden auf ihm, sie anwies, nach Abessinien auszuwandern, wo ein christlicher und gerechter Herrscher regierte.
Trotz Drangsal und Verfolgung nahm die Zahl derer, die sich ihm anschlossen, immer weiter zu. Um diese Entwicklung zu stoppen, versuchten die Führer Mekkas, Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, zu einem Kompromiss zu bewegen: Sie boten ihm die Übernahme des Königtums und große Reichtümer an. Dafür sollten sie abwechselnd Allah und ihren Götzen huldigen. Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, lehnte dies rigoros ab.


10. Warum musste der Prophet Muchammad seine Heimat verlassen?

In Mekka wuchs der Druck auf die Muslime unaufhörlich und der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, suchte nach Möglichkeiten der freien und ungestörten Verkündigung der Lehre und der täglichen Umsetzung entsprechend dieser Botschaft.
Während der Pilgersaison im Jahre 621 traf Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, eine Gruppe von Leuten aus Jasrib (der späteren Stadt Medina), die dem Islam gegenüber sehr aufgeschlossen waren. Im darauf folgenden Jahr kamen die Leute aus Jasrib mit einer größeren Delegation nach Mekka und luden Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, in ihre Stadt ein und versprachen ihm, ihn zu unterstützen.
So gab der Prophet , Allahs Segen und Frieden auf ihm, den Muslimen die Anweisung, nach Medina auszuwandern, wo sie sicher sein würden und den Islam frei ausüben könnten. Dieses Ereignis (Hidschra) markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung.
Inzwischen fassten die Mekkaner den Entschluss, Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, endgültig loszuwerden und ihn zu töten.
Ihr Plan ging nicht auf. Kurz zuvor verließ der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, als einer der letzten, zusammen mit seinem Gefährten Abu Bakr, die Stadt. Obwohl die Mekkaner seine Spur aufnahmen, gelang es ihnen nicht, ihn ausfindig zu machen, und er konnte Medina sicher erreichen.


11. Worin unterschied sich das Leben Muchammads in Mekka von dem in Medina?

In Medina entwickelte sich eine gut organisierte Gemeinschaft mit verschiedenen Institutionen wie Moschee, Markt und Handelswesen sowie einer eigenen Gerichtsbarkeit und die Muslime konnten sich in dieser Situation, frei von individueller Verfolgung, auf ein Leben nach der islamischen Lehre konzentrieren.
Die aus Muslimen, Juden und anderen bestehende Einwohnerschaft Medinas akzeptierte die Führungsrolle Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Vor allem fand er die völlige Unterstützung der beiden wichtigsten Stämme Medinas, nachdem diese den Islam angenommen hatten. Bezüglich der Juden ging Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, davon aus, dass sie als Anhänger einer Offenbarungsreligion unvoreingenommen auf ihn reagieren und die neue Lehre verstehen würden. Darüber hinaus gab es in Medina allerdings auch eine Gruppe von (einflussreichen) Leuten, die den Islam nur aus Opportunismus annahmen.
Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, schloss 623 n. Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihnen beiden, mit den Vertretern der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Medinas einen Gemeindevertrag, der im Wesentlichen darin bestand, dass die muslimischen und jüdischen Stämme zu gegenseitigem Schutz verpflichtet waren. Diese erste schriftlich fixierte Verfassung diente den Muslimen als Grundmodell für spätere Staatsstrukturen.


12. Weshalb führte der Prophet Muchammad Krieg?

Obwohl die Muslime wie anfangs als Individuen nicht mehr verfolgt wurden, setzten die damals noch Götzen anbetenden Mekkaner doch alles daran, die neu entstandene Muslim-Gemeinde in Medina zu vernichten. Das geschah teils in Form kriegerischer Überfälle, teils aber auch durch eine Isolationspolitik.
Derart unter Druck geraten, wollten die in Medina lebenden Muslime sich verteidigen und drängten den Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, gegen die Mekkaner vorzugehen. Dieser ging jedoch solange nicht auf die Forderungen seiner Anhänger ein, bis Allah ihm eine Offenbarung sandte, die es ihnen erlaubte, sich gegen die Aggressoren zu wehren. Das ist die berühmte Aja "Tötet die Kaafirs, wo ihr sie findet", den Islamkritiker oft zitieren, obwohl sehr wohl bekannt ist, dass dieser Satz nur zu dieser Zeit Gültigkeit besitzte.
In der ersten Schlacht gewannen die Muslime wie durch ein Wunder gegen ein zahlenmäßig und an Ausrüstung hoch überlegenes Heer der Mekkaner. In den nächsten Jahren folgten noch weitere Auseinandersetzungen.
Bei der Betrachtung dieser kriegerischen Konflikte, in die Muslime verwickelt waren, ist leicht zu erkennen, dass die muslimische Gemeinschaft als Prinzip den Frieden - nicht den Krieg - verfolgte. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ließ z.B. Kriegsgefangene frei, nachdem sie zehn Muslimen das Lesen und Schreiben
beigebracht hatten. Mehr noch: er ging auf einen Friedensvertrag zu eigentlich kaum annehmbaren Bedingungen ein; außerdem erließ er nach der Einnahme Mekkas eine Generalamnestie für seine Feinde.
Heute wie damals ist Krieg leider eine soziale Realität. Deshalb sind Normen und Regeln auch für Ausnahmesituationen wie die eines Krieges notwendig. Dass selbst unter solchen Umständen ethische Verhaltensweisen möglich und geboten sind, kommt z.B. in der Anweisung des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, zum Ausdruck, keine Personen anzugreifen, die nicht aktiv am Krieg beteiligt sind. Er ging sogar so weit anzuordnen, dass Muslime auch im Krieg Natur und Umwelt zu schonen haben.


13. Wie haben damals die politisch Mächtigen auf die entstehende islamische Gemeinschaft reagiert?

Zunächst fiel die neue Bewegung Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, den Großmächten der damaligen Zeit, wie dem Oströmischen und dem Persischen Reich kaum auf, denn die arabische Halbinsel galt geopolitisch als wenig bedeutend. Da die Mekkaner aber Kontakte zu einigen Regionalmächten unterhielten und zu einigen sogar eine Art Bündnis bestand, erfuhren diese von der Entwicklung und den Spannungen zwischen den Mekkanern und Muslimen.
Der erste Rückschlag in ihren Bemühungen, die Entstehung der islamischen Gemeinschaft zu verhindern, wurde den Mekkaner durch einen eigentlich mit ihnen befreundeten christlichen Herrscher, dem Herrscher von Abessinien, zugefügt, als dieser sich weigerte, die Muslime, die dort Zuflucht gefunden hatten, an die Mekkaner auszuliefern.
Später erkannte auch das Oströmische Reich, dass sich der auf der arabischen Halbinsel verbreitende Islam, ihnen und ihrem Einfluss auf die arabischen Gebieten gefährlich werden könnte. So kam es schließlich zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Oströmern und den Muslimen.
Der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, sandte zudem Botschaften an die Herrscher der damaligen Welt und forderte sie zur Annahme des Islams auf, was dann einige von ihnen auch taten.


14. Wie kam es, dass Muchammad auch die politische Führung übernahm?

Wie das Judentum kennt auch der Islam keine Trennung vom Diin Allahs und dem weltlichen Leben. Das zeigt sich vor allem in den Konzepten für eine islamische Lebensweise, die der Islam für die unterschiedlichsten Lebensbereiche liefert: Privat- und Familienleben gehören ebenso dazu wie Wirtschaft, internationale Beziehungen usw. So ist es nicht verwunderlich, dass der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, als Beispiel in unterschiedlichsten Funktionen wahrgenommen wird: Als Familienvater und Ehemann, als Nachbar und Freund, als Diplomat und Staatsmann.


15. Ist der Prophet Muchammad gestorben?

Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war, wie alle anderen Propheten vor ihm, ein menschliches Wesen. Da er niemals eine Wesensart Allahs für sich beanspruchte und sogar immer darauf hinwies, dass ihm so etwas nicht zugeschrieben werden sollte, lebte und starb er wie ein Mensch. Der Unterschied zwischen ihm und anderen Menschen bestand nur darin, dass Allah ihm den Qur'an offenbarte und Allah seine Verhaltensweisen vor Verfehlungen beschützte. Der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, wird deshalb von den Muslimen geehrt und geliebt und als nachzueiferndes Vorbild angesehen, aber in keiner Weise angebetet.


16. Warum war der Prophet Muchammad mit mehreren Frauen verheiratet?

Als 25-jähriger heiratete der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, die vierzigjährige Hadidscha - eine angesehene, verwitwete Kauffrau. Bis zu ihrem Tode führten sie eine glückliche und harmonische Ehe, aus der sechs Kinder hervorgingen.
Nach dem Tode Hadidschas ging Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erst nach fünf Jahren wieder eine Ehe ein, wobei nur eine seiner Frauen zuvor nicht verheiratet gewesen war; alle anderen waren verwitwet oder geschieden. Dass der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, die Versorgung dieser verwitweten oder geschiedenen Frauen übernahm, und zwar einschließlich ihrer unmündigen Kinder, spielte eine wesentliche Rolle bei der Heirat. Zudem bewirkte die Heirat des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, mit manchen seiner Frauen, dass die Stämme, denen sie angehörten, der damaligen Sitte gemäß, eine engere Bindung an die Gemeinschaft der Muslime aufbauten.
Seine Gründe zur Mehrehe waren nicht Sexsucht o.ä., wie einige Islamfeinde fälschlicherweise behaupten. Diese Ehen wurden aus verschiedenen sozialen und moralischen Aspekten heraus geschlossen. Sie sind und waren mit vielen Lehren für die Menschen verbunden, und werden es auch bleiben. Um sie zu verstehen, ist es notwendig, die Handlungsweise des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, in jedem einzelnen Fall seiner Ehen zu kennen.
Überdies hinaus war die Mehrehe Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, von Allah erlaubt; und so hatten auch andere Propheten mehrere Frauen, wie z.B. Ibraahiim, Allahs Segen und Frieden auf ihm.



17. Was meinte Muchammad zur Stellung der Frau in Familie und Gesellschaft?

Die Stellung der Frauen in der Stammesgesellschaft auf der Arabischen Halbinsel war gleich die eines Sklaven, wobei es hier nur wenige Ausnahmen gab. So wurde es nicht selten als eine Schande angesehen, wenn eine Frau ein Mädchen auf die Welt brachte. Um dieser Schande zu entgehen, wurden die neugeborenen Mädchen oftmals in die Wüste gebracht und dort bei lebendigem Leibe verscharrt.
Mit der Offenbarung des Qur'ans und durch das gelebte Beispiel des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wurde ein Mädchen einem Jungen gleichwertig eingestuft. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, verurteilte Männer, die ihre Frauen schlecht behandelten, und zeigte durch sein eigenes Beispiel, wie man in der Ehe gerecht und liebevoll mit seiner Frau umgehen soll. Er betonte, dass die Frau vor Allah die gleiche Stellung hat wie der Mann und dass Frauen und Männer sich ergänzen.


18. Wie verhielt sich Muchammad gegenüber Angehörigen anderer Diins?

Der Auftrag, den der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erhalten hatte, war gegenüber allen seinen Mitmenschen gleich, ob es sich nun um Juden, Christen oder Götzendiener handelte, nämlich die Übermittlung der Botschaft Allahs. Er sprach mit seinen Gesprächspartnern ihren Diinvorstellungen entsprechend über seinen Auftrag und rief sie dazu auf, sich dem Willen Allahs zu ergeben.
Dabei zeigte er seinem Gegenüber großen Respekt und menschliche Nähe und ertrug auch persönliche Beleidigungen und Verfolgung mit Geduld.
Er lehrte seinen Anhängern, dass zu den Christen und Juden eine besondere Nähe besteht, weil sie auch der Offenbahrung Allahs folgten bis sie sie veränderten. Auch dass die Menschen die freie Wahl haben, den Diin an Allah zu bestätigen oder abzulehnen und dass Muslime ihre Mitmenschen mit Güte behandeln sollen. Er betonte zudem, dass eine gerechte Behandlung aller Menschen eine unabdingbare Voraussetzung für eine islamische Lebensweise sei.


19. Was bedeutet es, der Lehre Muchammad und seinem Beispiel im 21. Jahrhundert zu folgen?

Der Mensch kann sich Allah nicht als Vorbild nehmen, da er Ihm nicht wesensgleich ist. Daher muss er, um ein Leben im Islam führen zu können, ein Vorbild haben, nach dem er sich richten kann. Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wird mit seiner Persönlichkeit von Allah dem Menschen selbst als Lebensmodell präsentiert.

Wahrlich, ihr habt an dem Propheten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt.

(33:21)

Und du (Muchammad) besitzest ganz sicherlich hohe moralische Eigenschaften.

(68:4)

Das Vorbild Muchammads, Allahs Segen und Frieden auf ihm, ist jedoch nicht nur in seinem menschlichen Leben und seinen persönlichen Vorzügen, sondern vor allem in seinem Weg, den Handlungen und Aussagen, die zu Allahs Zufriedenheit führten, zu suchen.


20. Gibt es Aussagen von Muchammad über die Bewahrung der Schöpfung?

Der Qur'an erwähnt, dass der Prophet Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, als eine Barmherzigkeit für die ganze Menschheit, gesandt wurde. Es ist deswegen nicht verwunderlich, dass nicht nur Aussagen und Empfehlungen bezüglich der Menschen von ihm überliefert sind. Er gab auch Anweisung und Ratschläge über die gute und milde Behandlung von Tieren und den behutsamen Umgang mit der Umwelt. Er erzählte Gleichnisse, die aufzeigten, dass, wer Tiere gut behandelt von Allah belohnt, und wer sie quält von ihrem Schöpfer dafür bestraft werden wird. Er lehrte seine Anhänger, Ressourcen wie Wasser nicht zu verschwenden und einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten indem sie z.B. Bäume pflanzen sollten.


21. Wie sicher sind das Leben und die Aussprüche Muchammads überliefert?

Es gab bestimmte vertrauenswürdige Personen unsers Propheten Muchammed, Allahs Segen und Frieden auf ihm, wie z.B. Abu Huraira, ibn Mas'ud oder seine Frau 'A'ischa, die seine Aussprüche merkten und sie dann anderen weitererzählten. Bei der Weitergabe wurde genau darauf geachtet, dass die Aussagen wortgetreu übermittelt wurden, und man zählte bei der weiteren Überlieferung die ganze Kette aller Überlieferer auf. So wurde sichergestellt, dass der übermittelte Ausspruch des Propheten , Allahs Segen und Frieden auf ihm, in seiner Echtheit überprüfbar blieb. Schon in der Mitte des 8. Jahrhunderts (ca. 100 Jahre nach dem Tode des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm), und auch noch viel später, wurden die Überlieferungen von muslimischen Gelehrten gesichtet, gesammelt und kategorisiert. Seit dieser Zeit gibt es viele schriftliche Zusammenstellungen der Überlieferungen des Propheten Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm. Wie z.B von Bucharii, Abu Dawuud und Bucharii usw.


22. Hat Muchammad nicht einfach die Lehre der Christen und Juden übernommen und umformuliert?

Die Behauptung, dass Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, durch den Kontakt mit Juden und Christen, die christlichen und jüdischen Schriften kennen gelernt habe und so den Islam formulierte, ist meist in der Literatur christlicher Missionare oder Orientalisten zu finden. Diese Aussagen gründen nicht auf Fakten und finden in der Lebensbiographie des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, keine Bestätigung. Da Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, selbst unbelesen war, hätte er die Schriften der Christen und Juden überhaupt nicht studieren und somit auch nicht von ihnen abschreiben können. Der Qur'an unterscheidet sich auch in vielerlei Hinsicht zu Bibel und Thora. Zum Beispiel in den wissenschaftlichen Ajas sowie im dichterischen Meisterwerk, was bei den anderen Schriften nicht zu finden ist. Desgleichen gibt sein Umfeld, das den Götzenkult praktizierte, keinen Anhaltspunkt dafür, dass er intensive Kontakte zu ihnen hatte. Auch die Tatsache, dass viele Juden und Christen nach einer Begegnung mit Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, den Islam annahmen, widerspricht dieser Theorie, weil diese als erste die Übernahme und Verfälschung ihrer Lehre bemerkt hätten.
Parallelen zwischen der biblischen Lehre und dem Islam lassen sich eher dadurch erklären, dass die Offenbarungen der Christen und Juden im Grunde auf die gleiche Quelle wie die des Qur'an, nämlich auf Allah, zurückzuführen sind.


23. Was hat der Prophet Muchammad über Isa (Jesus), Allahs Segen und Frieden auf ihnen beiden, gesagt?

Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, war ein Nachfolger Isas und bezeichnete ihn als seinen Bruder. Als er mit Christen über Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sprach, betonte er stets den Sachverhalt, dass Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihm, nicht Allah oder Allahs Sohn ist.
Der Prophet Muchammad berichtete, dass er in einem Traum Isa, Allahs Segen auf ihnen beiden, gesehen habe und beschreibt ihn wie folgt:
Als ich nachts bei der Kaaba schlief, sah ich im Traum einen Mann mit lohfarbener Haut, so schön, wie man einen Mann mit lohfarbener Haut sehen kann. Sein gelocktes Haar fiel bis zwischen seine Schultern, vom Kopfhaar des Mannes tropfte Wasser, und er hatte seine Hände auf die Schultern zweier Männer gelegt und umschritt das Heilige Haus, und ich fragte: "Wer ist das?" und sie sagten: Das ist Isa, Sohn der Marjam (Maria)

(berliefert bei Buharii)

Der Prophet Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, erklärte einmal: "Wer bezeugt, dass kein Gott da ist außer Allah, Der keinen Teilhaber hat, und dass Muchammad Sein Diener und Gesandter ist, und dass Isa (Jesus) der Diener Allahs und Sein Gesandter und Sein Wort ist, das Er Marjam (Maria) entboten hat und von Seinem Geist, und (bezeugt), dass das Paradies wahr ist und das Höllenfeuer wahr ist, den lässt Allah ins Paradies eingehen um dessentwillen, was er (im Diesseits) getan hat."

(Buharii).


24. Hat Muchammad die gleiche Stellung im Islam wie Isa im Christentum?

Der Islam ist nicht von Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, begründet. Islam (auf Arabisch heißt Islam in etwa Hingabe [zu Allah]) ist die Lebensweise, die alle Gesandten und Propheten Allahs samt Isa, Allahs Segen und Frieden auf ihnen allen, gepredigt und gelebt haben und somit der ewige Urdiin. Aus diesem Grund ist Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, der Verkünder des Islam in seiner endgültigen Form und er ist der abschließende Gesandte Allahs.
Muslime lieben Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, weil er der Gesandte Allahs ist, folgen ihm, weil er ein Leben in völliger Ergebenheit zu Allah verbracht hat und verehren ihn, weil er der auserwählte Prophet ist. Aber sie erhöhen ihn nicht auf die Stufe Allahs und betrachten ihn nicht als einen Mittler zwischen Allah und den Menschen. Denn der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte selbst zu seinen Gefährten: Erhöht mich nicht wie die, die Isa erhöht haben. Ich bin der Knecht Allahs. Sagt: "Er ist der Diener und Gesandte Allahs"

(Ahmad, Bd. 1, S.24).


25. Gibt es in Heiligen Schriften anderer Diins Hinweise auf Muchammad?

Der Qur'an erwähnt, dass in den frühen Schriften die Ankunft des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, angedeutet wird.

"Die da folgen dem Gesandten, dem Propheten, dem Makellosen, den sie bei sich in der Thora und im Evangelium erwähnt finden..."

(7:157)

"Und (gedenke der Zeit) da Isa (Jesus(, Sohn der Marjam (Maria), sprach: «O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter an euch, Erfüller dessen, was von der Thora vor mir ist, und Bringer der frohen Botschaft von einem Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein.» Und als er zu ihnen kam mit deutlichen Zeichen, sprachen sie: «Das ist offenkundiger Betrug.»"

(61:6).

So finden sich auch in der Bibel Stellen, die auf die Ankunft des Propheten Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, Hinweise geben, wobei das Profil des Angekündigten besonders in sechs wesentlichen Elementen mit dem des Propheten Muchammad, Allahs Segen und Frieden auf ihm, übereinstimmt: Der Linie der Propheten, seinen Eigenschaften, dem Ort seines Auftretens, der Offenbarung, die ihm gegeben wird, den Ereignissen, die sich in seiner Zeit zutragen werden und dem Zeitpunkt seines Kommens.
Zudem finden sich Prophezeiungen über den Propheten Muchammad , Allahs Segen und Frieden auf ihm, in den Schriften der Hindus wie z.B. in der Atharva Veda, einem der vier Bücher der Veden und in der persischen Zend Avesta, der Heiligen Schrift der Zoroastrier.